Vollbild, mehr Meldungen von sexuellen Ãœbergriffen bei Dating App Treffen in Corona Pandemie

    Mainz, Berlin, 26. Juli 2022

    • »Vollbild« Recherche unter mehr als 600 #Beratungsstellen bundesweit

    • Investigativ #Format »Vollbild«, heute, Dienstag, 26. Juli 2022, ab 17 Uhr auf eigenem Youtube Kanal, #ARD #Mediathek und Kurzbericht in »Report Mainz« um 23.15 Uhr im Ersten

    Sexuelle Ãœbergriffe bei Dates, die über Dating Apps wie Tinder & Co. verabredet wurden, haben in der Corona Pandemie offenbar zugenommen. Das zeigen Recherchen des neuen investigativen Recherche Formats »Vollbild« vom #SWR. So hat eine Umfrage unter mehr als 600 Beratungsstellen bundesweit ergeben, dass viele der Einrichtungen in den vergangenen beiden Jahren vermehrt Meldungen zu Ãœbergriffen bei #Dating #App Treffen erhalten haben.

    Beim Frauennotruf Kiel haben sich etwa seit Beginn des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 mindestens 100 Betroffene sexualisierter Gewalt nach Verabredungen über eine Dating Plattform beraten lassen. »Vereinzelt hat es diese Fälle schon vor Pandemiebeginn gegeben, in der Konzentration ist es jedoch auffällig, dass seit 2020 ein enormer Anstieg zu beobachten ist«, sagt Natalie Wiemers, Beraterin beim #Frauennotruf Kiel auf »Vollbild« Anfrage.

    »Corona hat das Ganze einfach nochmal verstärkt und verschärft, da es durch den Lockdown nicht mehr möglich war, sich an neutralen Orten zu treffen«, erklärt Emma Leonhardt, Beraterin vom Frauennotruf Mainz im Interview mit »Vollbild«. Auch das »Einsamkeitsgefühl« habe ihr zufolge während der #Pandemie zugenommen. »"Diese beiden Faktoren haben begünstigt, dass Onlinedating nochmal einen neuen Stellenwert eingenommen hat – und Date Rape leider auch«, so Leonhardt.

    Ãœbergriffe bei Dating App Treffen werden nicht statistisch erfasst

    Die Behörden haben bisher keinen Ãœberblick über das Phänomen: Offizielle Statistiken dazu existieren in Deutschland bisher nicht, wie »Vollbild« Anfragen bei verschiedenen Bundesministerien und Polizeien ergeben haben. Auf Anfrage von »Vollbild« schreibt die Pressestelle des #BKA: »Dem Bundeskriminalamt (BKA) liegen hierzu keine Informationen vor. In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden keine separaten Daten zu Taten ausgewiesen, die über Dating Plattformen stattgefunden haben.«

    »Vollbild« #Interviews mit Betroffenen und Expertinnen legen zudem nahe, dass viele Ãœbergriffe bei Dating #App Treffen gar nicht zur Anzeige gebracht werden. Die Rechtsanwältin Christina Clemm vertritt als Fachanwältin für Familienrecht und #Strafrecht in Berlin seit mehr als 25 Jahren Opfer sexualisierter Gewalt. Im Interview mit »Vollbild« sagt sie: »Viele befürchten, dass ihnen nicht geglaubt wird. Viele wissen, dass diese Verfahren relativ mühselig sind für die Betroffenen. Viele haben auch Angst anzuzeigen, weil sie vermuten, dass es dann Rache gibt oder Vergeltung durch die Täter. Viele schämen sich, trauen sich nicht, das zu offenbaren. Und viele brauchen auch einfach relativ lang, um das so richtig für sich zu realisieren, was da eigentlich geschehen ist.«

    Ãœber »Vollbild«

    QVollbild« vom #SWR ist das neue investigative Recherche -Format des Südwestrundfunks aus der Werkstatt von »Report Mainz« und der Berliner Produktionsfirma Labo M. Alle zwei Wochen dienstags erscheint ein neues Video auf Youtube und in der ARD Mediathek.

    • »Vollbild« am Dienstag, 26. Juli 2022, 17 Uhr, der Film ist heute #online ab 17 Uhr im eigenen Vollbild Youtube Kanal und in ARD Mediathek abrufbar. Kurzfassung des Berichts im ARD Politikmagazin »Report Mainz« um 23.15 Uhr im Ersten.