Gütersloh: Wie es euch gefällt … das Gütsler Theater im Mai 2004

Gütersloh, Mai 2004

Wie bereits berichtet, finden die Theatervorstellungen in Gütersloh derzeit auf Behelfsbühnenniveau statt. Diese Situation ist ebenso unbefriedigend wie unhaltbar. Offenbar ist derzeit niemand in der Lage, eine durchsetzbare #Lösung zu finden – aus diesem Grund hat Gütsel mit arrivierten Fachleuten gesprochen und stellt 3 Konzepte für ein zukünftiges #Theater in #Gütsel vor.

Der »abgelehnte Entwurf«

Der abgelehnte Entwurf von Prof. Friedrich – zu teuer, zuviele Unklarheiten, in städtebaulicher Hinsicht zuwenig schlüssig. Zeichnung: PFP Architekten BDA

Vorteile

Es handelt sich um ein spektakuläres Gebäude, das von der Ausstattung her eine große Bandbreite der Theaternutzung ermöglicht hätte.

Nachteile

Entfernung des vorhandenen Theaters als stadtbildprägendem Gebäude, unbefriedigendes städtebauliches Umfeld und problematische Erschließung, unklar sind vor allem die Anlieferungssituation und die Zufahrt zum #Parkhaus – die bisherige Zufahrt wird in eine vermeintlich attraktive »Theatergasse« umgewandelt, die jedoch aufgrund der Stadthallen Hinterhofsituation (Fettabscheider der #Stadthallenastronomie, Lieferanteneingang, Wärmetauscher) umfassende Umbauten der Stadthalle nötig machten – und die obsolete Schaffung einer weiteren unattraktiven Freifläche (»Theaterplatz«) mit Westwindbelastung (Windschneise!) vis à vis dem #AOK Vorplatz. Die ebenso unzähligen wie überflüssigen, als »Foyers« euphemisierten Zusatzflächen, würden ins Kerngeschäft der Stadthalle eingreifen, ein aufwendiger Parkhausumbau und eine unattraktive Passage entlang der Barkeystraße werten diesen Entwurf ab. Abgelehnt wurde er hingegen durch Bürgerentscheid, der vor allem durch die Kostensituation bestimmt war.

Die »Beckmann’sche BFGT Alternative«

Die gutgemeinte Alternative von BFGT – immerhin ein durchdachter Beitrag.

Vorteile

Erhalt der stadtbildprägenden Paul Thöne Halle.

Nachteile

Befremdliche einspurige Verkehrsführung rund um das Theater, abgesenkter Theatervorplatz mit unklarer Funktionalität, primitive »Klötzchenarchitektur« mit unattraktiver Optik. Die in den Entwürfen dargestellten Proportionen sind unstimmig. Ein extremer Umbau des Parkhauses wäre notwendig. Fazit: Gutgemeinte bürgerliche Initiative, die letztlich über die #Qualität eines literarischen Beitrags nicht hinausgeht.

DIe »Neue Idee«

Ein 3. neues Konzept (die rote Fläche weist lediglich eine Nutzungsfläche nach und stellt keinen Grundriss dar).

Vorab ist anzumerken, daß die Darstellung lediglich einen Nutzungsflächennachweis und keine konkrete Planung darstellt.

Vorteile

Erhalt der Paul #Thöne Halle, die kurzfristig wieder bespielbar gemacht werden kann und in Zukunft als »kleines Haus« genutzt werden könnte, Erhalt der kompletten funktionierenden [!] Infrastruktur und Verkehrsanbindung der Stadthalle, kein Abriss des alten Theaters nötig, Aufgreifen der planerischen Ãœberlegungen von 1975 (die Infrastruktur der #Stadthalle ist auf ein angeschlossenes Theater ausgelegt), keine doppelte Infrastruktur nötig (Renovierungskosten der Stadthallenstruktur, die sanierungsbedürftig ist, fließen mit ein), das Grundstück gehört der Stadt, das Theater wird der Stadt zugewandt und nicht hinter der Stadthalle »versteckt«, vorhandenes Leben (Kneipenmeile) wird intensiviert, der #Dreiecksplatz wird als Platz eingefasst, es entsteht ein attraktives gemeinsames Foyer und eine zusammenhängende Nutzungseinheit mit der Stadthalle. Weitergehend könnte auch eine Durchfahrt von der Barkeystraße bis zur Königstraße geschaffen werden – üblicherweise kann man an einem #Theaterfoyer, das letztlich auch eine Bühne für die Besucher darstellt, »vorfahren«. Nachteile: Der aufwendig neugestaltete Stadthallenvorplatz (Theodor Heuss Platz) verschwände … dessen Nutzung erging sich bis dato jedoch nur im jährlichen »Gütersloh International« genannten »Ausländerfest«, das sich auch zur Belebung der Innenstadt rund um den Berliner Platz eignete.

Fazit

Noch optimaler wäre wohl nur die Plazierung des Theaters mitten in der City – also beispielsweise auf dem Konrad Adenauer Platz.