Lebende Krabben auf Bielefelder Wochenmarkt: Peta fordert Verkaufsverbot

Bielefeld, Stuttgart, 26. Juni 2023

Tierleid auf Wochenmarkt: Laut Medienberichten werden auf dem Bielefelder #Wochenmarkt lebendige Chinesische Wollhandkrabben zum Verkauf angeboten. #Peta hat nach Kenntnisnahme die #Stadt sowie das Veterinäramt Mitte Juni mit der Bitte angeschrieben, den Verkauf der #Krebstiere zu verbieten.

»Chinesische Wollhandkrabben gehören in Flussläufe und ins #Meer, nicht auf den Bielefelder Wochenmarkt«, so Meeresbiologin Dr. Tanja Breining, Petas Fachreferentin für Fische und Meerestiere. »Zu Hause beim Kunden kann niemand kontrollieren, ob die Tiere nicht lebendig im Kühlschrank gelagert oder gar lebend eingefroren oder in Stücke geschnitten werden. Aber selbst bei Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Tötungsmethode in kochendem Wasser leiden die Tiere furchtbar und oft mehrere Minuten lang, bevor sie tot sind. Solche unnötigen Grausamkeiten gehören endlich verboten. Krabben sind faszinierende Lebewesen, keine Lebensmittel.«

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Wollhandkrabben zählen genau wie Hummer zu den dekapoden Krebstieren (Zehnfußkrebse). Internationale wissenschaftliche Studien, unter anderem aus Großbritannien, Deutschland und Frankreich, und auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) konnten nachweisen, dass Krabben, Hummer und Flusskrebse Schmerz und sogar Angst spüren können [1 bis 5].

Diesen Erkenntnissen steht diametral gegenüber, wie mit den Tieren verfahren wird: Die unkontrollierte Abgabe lebender Krebstiere an Kunden bedeutet einen oft noch qualvolleren Tod als beim Fischhändler, da niemand nachprüfen kann, wie die Tiere bei den Endverbrauchern gelagert und getötet werden. Es ist möglich, dass sie lebend eingefroren oder in den Kühlschrank gelegt werden. Laut Tierschutzschlachtverordnung dürfen Krebstiere nicht außerhalb des Wassers gelagert werden, doch das ist bereits beim Transport vom Markt zum Kunden der Fall.

Petas Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

1.) European Food Safety Authority (22. Dezember 2005): Opinion of the Scientific Panel on Animal Health and Welfare (AHAW) on a request from the Commission related to the aspects of the biology and welfare of animals used for experimental and other scientific purposes, p. 16, https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.2903/j.efsa.2005.292

2.) B. Magee, R. W. Elwood (2013): Shock avoidance by discrimination learning in the shore crab (Carcinus maenas) is consistent with a key criterion for pain, The Journal of Experimental Biology, p. 353–358, https://jeb.biologists.org/content/216/3/353

3.) P. Fossat, J. Bacqué Cazenave, P. De Deurwaerdère, J. P. Delbecque, D. Cattaert (13. Juni 2014): Anxiety-like behavior in crayfish is controlled by serotonin, Science, p. 1293–1297, https://science.sciencemag.org/content/344/6189/1293.full

4.) U. Bickmeyer, T. Fregin (2015): Vergleichende Untersuchungen zur tiergerechten Betäubung oder Tötung von Krustentieren, #newContent" target="_blank" rel="noopener">https://service.ble.de/ptdb/index2.php?detail_id=32099&site_key=145&stichw=krustentiere&zeilenzahl_zaehler=1#newContent

5.) J. Birch, C. Burn, A. Schnell, H. Browning, A. Crump (11.2021): Review of the Evidence of Sentience in Cephalopod Molluscs and Decapod Crustaceans, https://www.lse.ac.uk/business/consulting/reports/review-of-the-evidence-of-sentiences-in-cephalopod-molluscs-and-decapod-crustaceans

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