Spätromantik auf Skandinavisch: Michael Martin Kofler spielt Carl Nielsens Flötenkonzert, 17. und 19. Februar 2023

  • Auf dem Programm des 5. Symphoniekonzerts stehen zudem 2 Symphonien von Jean Sibelius

#Bielefeld, 1. Februar 2023

Inspiriert von der herausragenden Spielkultur des Kopenhagener Bläserquintetts schrieb der dänische Komponist Carl Nielsen 1926 sein mitreißendes Flötenkonzert – das heute zum internationalen Standardrepertoire für das Instrument gehört. Beim 5. Symphoniekonzert der #Bielefelder #Philharmoniker am Freitag, 17. Februar 2023, 20 Uhr, und am Sonntag, 19. Februar 2023, 11 Uhr, interpretiert der österreichische Flötist Michael Martin Kofler das anspruchsvolle Werk. Eingerahmt wird es von 2 Stücken, die scheinbar gegensätzlicher nicht sein könnten – und doch aus einem Kosmos stammen: Jean Sibelius’ ausgeglichene 6. und seine kraftvolle 7. #Symphonie. Die musikalische Leitung des Konzerts liegt bei Generalmusikdirektor Alexander Kalajdzic.

1921 lernte der dänische Komponist Carl Nielsen das Kopenhagener Bläserquintett kennen und war von dessen musikalischen Fähigkeiten zutiefst beeindruckt. Sein Flötenkonzert entsprang dem Impuls, für jeden der fünf Solisten ein Solokonzert zu schreiben – ein Vorhaben, das er aufgrund seines schlechter werdenden Gesundheitszustands nicht vollenden konnte. Während einer Reise durch Deutschland und Italien entstand 1926 als Auftakt Nielsens Flötenkonzert, das er dem damaligen Flötisten des Quintetts, Holger Gilbert Jespersen, widmete. Erfrischende Klarheit im Aufbau und eine überwiegend heiter idyllische Stimmung kennzeichnen das zweisätzige Werk. Die Soloflöte tritt immer wieder in den Dialog mit dem Orchester – so entstehen ebenso ungewohnte wie reizvolle Klangkombinationen. Uraufgeführt 1926 in Paris, bereicherte das Konzert bald das Standardrepertoire großer Flötensolisten – wie Michael Martin Kofler, der es mit den Bielefelder Philharmonikern spielen wird. 1966 im österreichischen Villach geboren, ist der mehrfach preisgekrönte Solo Flötist der Münchner Philharmoniker gern gesehener Gast #Solist bei namhaften Orchestern weltweit, wie etwa der Academy of Saint Martin in the Fields, dem Australian Chamber Orchestra, dem Amadeus Chamber Orchestra und der Budapest Strings.

Der Duft des ersten Schnees: Um 1914 begann der finnische Komponist Jean Sibelius die sechste seiner insgesamt sieben Symphonien zu entwerfen. Etwa zeitgleich arbeitete er auch an seiner heroischen fünften Symphonie – ein zerrissenes, von Brüchen gekennzeichnetes Werk. Als Gegengewicht dazu plante er ein lyrisches Violinkonzert, das er schließlich in eine 4 sätzige #Symphonie verwandelte – seine 6. Gekennzeichnet ist diese durch Klarheit in der Orchestration und einem hellen Klang der #Flöten und Streichinstrumente. Das Publikum lobte zwar den idyllischen Charakter des 1923 in Helsinki uraufgeführten Werks, aufgrund seines ausgeglichenen Duktus’ führte es aber lange Zeit ein »Aschenputtel-Dasein«Â und wurde erst in jüngerer Zeit mit der angemessenen Wertschätzung bedacht.

Sibelius‘ 1924 vollendete siebte Symphonie hingegen wurde zum Kulminationspunkt seiner symphonischen Serie. Noch bevor seine 5. 1919 in ihrer endgültigen Fassung vorlag und parallel zur 6-, begann Sibelius mit der Komposition seiner letzten und wohl unkonventionellsten Symphonie. Komplexität, Dichte und Virtuosität charakterisieren das Werk, das formal außergewöhnlich ist: Anstatt der üblichen 4, ist die 7. auf nur einen einzigen, rund 20 minütigen Satz konzentriert. Bei der Erstaufführung 1924 in Stockholm nannte Sibelius seine Siebte noch Fantasia sinfonica, doch das fertige Werk ermutigte ihn, es als »Symphonie« zu bezeichnen.

Karten sind ab 16 Euro an der Theater und Konzertkasse, Altstädter Kirchstraße 14, Telefon +49521515454, und #online erhältlich. Eine Einführung findet 45 Minuten vor Konzertbeginn statt.