(BRS): Tierwohlförderung – nur für politisch gewollte Haltungsformen

  • Die Förderung kann nur ein erster Schritt für eine nationale Tierwohlstrategie sein

Bonn, 1. Februar 2024

Die Europäische Kommission hat 2 deutsche Regelungen mit einem Gesamtbudget von rund 1 Milliarde Euro genehmigt, mit denen die Tierwohlstandards in der Tierhaltung, insbesondere bei #Schweinen, verbessert werden sollen. Das Bundeslandwirtschaftsministeriums begrüßte umgehend die Genehmigung des Bundesprogramms Umbau #Tierhaltung.

»Die Förderung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass nur wenige Betriebe von ihr profitieren werden. Sie darf daher nur ein erster Schritt für eine nationale Tierwohlstrategie sein«, kommentiert Dr. Nora Hammer, Geschäftsführerin des #Bundesverbandes #Rind und #Schwein die erfolgreiche #Notifizierung.

Hintergrund für diese #BRS Einschätzung sind die im Vorfeld bereits bekanntgewordenen Förderkriterien. Die Förderung erhalten nur Betriebe, die in die neuen staatlichen Haltungsformen »Frischluftstall«, »Auslauf/Weide« und »#Bio« investieren. Der gesetzliche Standard oder die Haltungsform 2 (Stall und Platz) werden von einer Förderung von Tierwohlinvestitionen ausgeschlossen. Dabei machen diese beiden Haltungsformen weit über 90 Prozent des Warensortimentes aus. Selbst Investitionen in die geförderten Stufen sind alles andere als einfach. Die Platzanforderungen in bestehenden Ställen werden zu einer Bestandsreduzierung mit deutlichen Einkommenseinbußen führen. Will man die Tierzahlen nicht verringern, darf am selben Standort gebaut werden, wenn hierfür Baugenehmigungen vorliegen. »Und damit ist derzeit aufgrund weiterhin bestehender gesetzlicher Zielkonflikte kaum zu rechnen«, kritisiert Dr. Hammer die fehlende Unterstützung der Ministerien. »Das Bundesprogramm läuft also darauf hinaus, dass von dem Geld in erster Linie Bestandsbetriebe profitieren werden«.

»Der große Wurf und eine Anhebung des Tierwohlniveaus in der Mehrheit deutscher #Schweineställe ist damit nicht zu erwarten«, ist Dr. Hammer überzeugt. »Mit der Förderung kleiner Investitionen wie bei der Anschaffung von #Raufen, #Mikrosuhlen, automatischen Stroheinstreuautomaten oder Tränkeschalen hätte das Ministerium Großes bewirken können«.

Immerhin: das Ministerium hat erkannt, dass neue Ställe zu einem deutlich höheren Arbeitsaufwand für die Unternehmer führen. Mehrarbeit, die der Verbraucher an der Ladentheke nicht bezahlen will. Hierbei will der Staat künftig bereits bestehende Betriebe der obengenannte Haltungsformen 3 bis 5 entlasten.

Bundesverband Rind und Schwein (BRS)

Der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) ist der Dachverband für die deutsche Rinderproduktion und Schweineproduktion. Aufgabe des Bundesverbandes ist es, die deutsche Tierzucht und Tierhaltung – insbesondere für die Tierarten Rind und Schwein – zu fördern. Ziel ist der Erhalt der deutschen Tierhaltung, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsor-ganisationen sowie die Unterstützung bei der nachhaltigen Erzeugung qualitativ hochwertiger Produkte. Der Bundesver-band versteht sich als Mittler der Interessen der Mitglieder und Dritten (Gesellschaft, Politik, Wissenschaft und anderen Fachverbänden) auf nationaler und internationaler Ebene. Mehr …