Megacitys – wenn es Nacht wird in … dreiteilige Dokureihe, ZDF

  • ZDF, Dienstag, 2. Januar 2024, Mittwoch, 3. Januar 2024, und Donnerstag, 4. Januar 2024, jeweils 22.15 Uhr

  • ZDF #Mediathek, voraussichtlich ab Donnerstag, 28. Dezember 2023, 12 Uhr

Mainz, 21. November 2023

Glitzernde Fassaden, pulsierendes Leben und Menschen, die jeden Tag vor dem Abenteuer Überleben stehen. Die ZDF Korrespondenten aus #Afrika, #Asien und #Amerika porträtieren jeweils eine Megacity aus ihrem Berichtsgebiet.  Wie feiern, lachen, lieben die Menschen in einer solchen Stadt? Wie werden Probleme wie #Wohnungsnot, #Essensversorgung, #Transport und #Klimawandel gelöst – in Metropolen mit über 10 Millionen Menschen?

Benjamin Daniel und Steffanie Riess sind in #Mexico #City, Miriam Steimer in #Chongqing und Susann von Lojewski in #Lagos.

»Mexico City – kreativ und kämpferisch«

Früher war Mexico City gefürchtet, heute ist die Megacity ein Hotspot für Touristen. Ihren Kampfgeist hat sich die Stadt bewahrt – mancherorts für die große Show, anderswo zum Überleben. Mit der Dämmerung beginnt in Mexico City die Zeit der Sterneköche, der Künstler und der Lucha Libre Kämpfer. Das ZDF Team folgt ihnen durch die Nacht und erlebt am Tag der Toten eines der weltweit spektakulärsten Feste.

 Mit rund 22 Millionen Menschen ist Mexico City die größte spanisch sprachige Stadt der Welt. Nicht nur deshalb zieht sie jedes Jahr mehr Touristinnen und Touristen an. Im Jahr 2023 könnten es mehr als vier Millionen werden und damit so viele wie nie zuvor. Die Mega Metropole hat so ziemlich alles zu bieten, was sich Reisende wünschen könnten: #Geschichte, #Kultur, #Kunst, #Musik, exzellentes Street Food, Sterne Restaurants, spektakuläre Natur und natürlich seine Einwohner, die für ihre offene, respektvolle und lebensbejahende Art bekannt sind.

Was macht die Großstadt im Herzen Mexicos besonders? Wo liegen die größten Probleme? Inwiefern können Mexico City und seine Bürgerinnen und Bürger Vorbild für andere Großstädte sein? Diesen und weiteren Fragen gehen ZDF Autorin Steffanie Riess und ZDF Autor Benjamin Daniel in ihrer Dokumentation nach und treffen auf ihren Reisen rund um den Feiertag Día de Muertos Menschen, die aus verschiedenen Perspektiven das Leben in dieser besonderen Stadt beschreiben.

Lalo Garcia, beispielsweise, ist Starkoch in der mexikanischen kulinarischen Szene. Er lebt den umgekehrten amerikanischen Traum: als #Kind illegal eingewanderter Feldarbeitern in den USA aufgewachsen, als Erwachsener nach Mexico abgeschoben, in ein Land, das er kaum kannte. Er hat hier seinen Erfolg und sein Glück gefunden. Das ZDF Team war im Morgengrauen mit ihm in der schon von den Azteken angelegten Kanallandschaft zu den schwimmenden Anbaugebieten im Süden von Mexico City unterwegs, wo er sich ebenso Inspiration holt, wie auch die frischesten Kräuter und das beste Gemüse. Außerdem hat das Team ihn einen Tag lang in seinem Szene Restaurant Máximo begleitet – vom morgendlichen Briefing der Angestellten über die ansteigende Hektik in der Küche bis zum Ende eines mexikanisch langen Abends.

Einen ganz anderen, aber nicht minder anstrengenden Alltag, erlebt tagtäglich Angel Palafox, ein ehemaliger Pilot. Er erkannte, dass man in Mexico City viel Geld machen kann mit dem Betreiben von privaten Krankenwagen. Denn: Es gibt viel zu wenig öffentliche Ambulanzen für die 22 Millionen Stadt. Private Unternehmen füllen die Lücke und verdienen Geld damit. Manche, wie der von Angel, sind gut ausgestattet, haben Sanitäter oder Ärzte an Bord. Andere sind aufgemotzte Transporter, mit minimaler Ausstattung. Um möglichst schnell vor Ort zu sein, verfolgen sie den Polizeiscanner und suchen auf Facebook nach Posts von Unfällen. Vor Krankenhäusern verteilen sie Visitenkarten, falls ein Krankentransport benötigt wird. Es ist ein Geschäft mit der Not, aber auch ein wichtiger Service in einem unterfinanzierten Gesundheitssystem.

Außerdem hat die ZDF Crew eine Transaktivistin begleitet, war mit der Fahrrad Bürgermeisterin der Stadt unterwegs, war bei der Nacht der Museen dabei und bekam seltene und intime Einblicke in das Privatleben von mexikanischen Lucha Libre Kämpfern. Alle Protagonistinnen und Protagonisten stehen stellvertretend dafür, wie kreativ und kämpferisch die Menschen in Mexico City sind.

»Chongqing – die größte Stadt der Welt«

Unaufhaltsam wächst diese Megacity und ist nichts für Menschen mit Höhenangst oder empfindlichem Magen. Wer #China erleben will, kommt nicht vorbei an Chongqing – der größten Stadt der Welt. Nach Sonnenuntergang jagen junge Chinesen in Häuserschluchten wie aus einem Science Fiction Film ihren Träumen nach. In Chongqing wirkt vieles freier als in Peking oder Shanghai. Promillefahrer, Livestreamer und deutsche Glücksritter zeigen ihre Stadt.

Chongqing im Südwesten Chinas ist in den vergangenen 30 Jahren explodiert: 32 Millionen Menschen leben auf einem Gebiet so groß wie Österreich. Damit ist Chongqing flächenmäßig die größte Stadt der Welt. Bei uns kennt bisher kaum jemand ihren Namen, doch das soll sich ändern. In China ist Chongqing bereits Touristenmagnet. Die Stadt ist bekannt für kuriose Fotospots – wie zum Beispiel die Bahn, die durch den achten Stock eines Hochhauses fährt, oder den Platz, der gar kein Platz ist, sondern an dessen Rand es 20 Stockwerke in die Tiefe geht. Influencer haben die Stadt, die früher vor allem als Zu oder Abstieg von Kreuzfahrttouristen genutzt wurde, bekannt gemacht. Denn die Megacity wächst nicht nur in Breite, sondern auch in Tiefe und Höhe. Es heißt, die Menschen aus Chongqing seien so schlank, weil sie jeden Tag in einem Freiluftfitnessstudio verbringen: auf den vielen Treppen der Stadt.

Die Leute in Chongqing haben den Ruf, besonders warmherzig zu sein. Sie nehmen die Zuschauer mit durch die Nacht ihrer Megacity. Zum Beispiel Stadtführer Zhen Jili (48), der jeden Winkel der Stadt kennt und hautnah miterlebt hat, wie sein »großes Dorf« zur #Megacity wurde. Er zeigt die verschiedenen Ebenen seiner Stadt, in der man mit GPS nicht weiterkommt, weil man nie weiß, in welcher Etage das Ziel ist.

Promillefahrer Shen Xun nimmt die Zuschauer mit in Chongqings Nachtleben, das immer bis zum nächsten Morgen dauert. Weil in China am Steuer ein striktes Alkoholverbot herrscht, können die, die etwas getrunken haben, Shen Xun anrufen. Er kommt dann mit seinem kleinen Klapprad, verstaut es im Kofferraum und chauffiert seine Kunden mitsamt deren Auto nach Hause. Er liebt Chongqing, findet die Stadt aber auch ganz schön anstrengend und teuer. Deshalb hat er auch zwei Jobs: Tagsüber arbeitet er in einem Restaurant, nachts als Promillefahrer. Dann fährt er die Autos, die er sich gern selbst einmal leisten können würde.

Livestreamer wie Paipai sieht man in Chongqing an jeder Straßenecke. Sie erklärt, warum das in China ein Milliardengeschäft ist, und nimmt die Zuschauer mit auf eines der höchsten Gebäude der Stadt. Dort steht man mitten in der Skyline. Eine Schaukel versetzt einen ordentlichen Adrenalinstoß, und man schaut auf die Stadt, in der Alt auf Neu trifft: Lastenträger mit ihren Bambusstangen auf selbstfahrenden Taxis.

Martin Hinkens aus Aachen erzählt, was ihn 2015 in diese Stadt gebracht hat, von der er vorher noch nie gehört hatte. Wie es ist, als einer der ganz wenigen Ausländer dort zu leben und wie er die Leute in Chongqing, die am liebsten 3 mal am Tag den extrem scharfen #Feuertopf essen, für deutsche #Würste begeistern will.

»Lagos – Metropole der Extreme«

Lagos wächst so schnell wie keine andere Stadt der Welt. Eine Megacity der Extreme: Während viele der 25 Millionen Einwohner in Armut leben, spielt Geld im legendären Club Leben keine Rolle. Wenn es Nacht wird, beginnt im Chaos der Megacity für die Gangs und die Ärmsten ein Überlebenskampf – während andere glamouröse Träume leben. Die Doku zeigt die Stadt, die Afrikas Zukunft prägen wird, von ihrer schillerndsten und ihrer schmutzigsten Seite.

Rund 25 Millionen Menschen, so Schätzungen, leben in der zweitgrößten Stadt Afrikas nach Kairo – genau weiß es nicht einmal die Stadtverwaltung. 2050 soll sich die Zahl verdoppelt haben. Jeden Tag werden Hunderte von Kindern geboren, ziehen neue Menschen in Nigerias Hauptstadt, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, auf einen Job, eine Perspektive.

Sein Name ist sein Markenzeichen, sein Karriere so typisch für die Hafenstadt Lagos: Whitemoney, bürgerlich Hazel Onoudunyi, gewann 2021 das Big Brother Finale Nigerias, seitdem lieben ihn die Massen. Seine Social Media Kanäle werden täglich millionenfach geklickt. Der 32 Jährige cruist nachts mit seinem Maybach durch die Straßen der riesigen Metropole und ist gern gesehener Gast auf den vielen Top Events der Stadt. »In Lagos kannst Du deine Träume wahrmachen«, sagt der Mega #Influencer, der bis vor seinem Karrierestart ein einfacher Verkäufer war. Das ZDF Team hat ihn durch seine Nächte begleitet und dabei auch erfahren, wieso Menschen wie Whitemoney Lagos zu der Szenestadt Afrikas machen.

Nicht weit vom Luxusviertel Victoria Island wohnen Hunderttausende in einfachen Bretterbuden auf Stelzen, die in der Brake von Lagos stehen. Makoko Island ist einer der schlimmsten Slums Afrikas. Hunderttausende leben hier, die meisten von ihnen sind Fischer wie Banuso Kokpe. Eine Schule hat er nie besucht, das Geld für die Gebühren konnte seine Familie nicht aufbringen. Also wurde der 28 jährige Fischer wie Generationen vor ihm. Doch sein traditionelles Leben ist immer schwieriger zu bewältigen. Weil die Bevölkerungszahl in Makoko explodiert, ist der Kampf um die Ware #Fisch hart geworden. Banuso Kokpe fürchtet um die Zukunft seiner drei Kinder. Er will nur eines – raus aus Makoko.

Auf der Suche nach neuem Wohnraum schreckt die Stadt Lagos vor nichts zurück: Die Häuser von Doyn Ajanlekoko und ihren Nachbarn haben Bulldozer über Nacht einfach plattgemacht. Der Verdacht: An der malerischen Lagune, an der jetzt einfache Menschen leben, sollen neue Luxuswohnungen entstehen. Doch die 63 Jährige und ihre Freundinnen wollen sich das nicht gefallen lassen. Sie zogen vor Gericht, der Abriss wurde gestoppt. Seitdem versucht Doyn Ajanlekoko auch andere Communitys zu ermutigen, sich im Kampf gegen die Behörden zusammenzuschließen.

Der Kameramann Bishop Kagho Idhebor ist ein Wanderer zwischen der Welten. Grade erst ist der 39 Jährige mit dem afrikanischen Oscar, dem African Movie Academy Award, ausgezeichnet worden. Seine Zeit aber verbringt er am liebsten mit dem Fotografieren der sogenannten Area Boyz – den Straßengangs, die jedes Viertel von Lagos im Griff haben. Wo die Area Boyz auftauchen, gibt es Krawall – so wollen sie es jedenfalls glauben machen. Dabei ist hinter ihrem lauten und gewaltbereiten Auftreten meist etwas ganz anderes verborgen: der Wunsch nach einem Zuhause, einer Familie, einem anderen Leben.

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