»Lohnt« sich Arbeit?

Gütersloh, 10. September 2023

Aktuell erleben wir eine nicht unoriginelle Dialektik. Arbeit »lohne sich« nicht (mehr). Das ist eine Lüge. Natürlich lohnt sie sich. Freilich oft nicht für den Arbeiter – aber für den #Arbeitgeber, vor allem für den #Monopolisten, allemal. Die Idee der »sozialen Marktwirtschaft« ist nun einmal eine #Mischung aus #Kapitalismus und #Sozialismus. Alle sollen ein Stück vom #Kuchen (vom #Mehrwert) bekommen.

Das wird nun eben so gehandhabt, dass in Wahrheit nach wie vor nur die Kapitalisten den Kuchen (den Mehrwert) bekommen – dass aber auch Bedürftige einen leistungsfreien Lohn bekommen. Und da die Arbeiter das berechtigterweise nicht einsehen, gibt es reichlich Pseudobedürftige, die zwar arbeiten können, aber nicht wollen. Und eben auch nicht müssen.

Es ist natürlich nicht einzusehen, dass Pseudobedürftige zur Arbeit gezwungen werden, denn dann erhalten sie ja immer noch kein Stück vom Kuchen (vom Mehrwert).

Es läuft darauf hinaus, dass es ein neues #Wirtschaftsmodell geben sollte, bei dem der Mehrwert gerecht verteilt wird. Die niedrigsten Löhne zahlen die, die sich den größten Mehrwert aneignen.

Mit Gehältern ist es anders. Gehaltsempfänger (Angestellte) erhalten ein Stück vom Kuchen (vom Mehrwert).

Leider ist die Klarheit der Begriffe verlorengegangen. Das ist ein Problem. Denn dadurch wird alles vernebelt.

Und natürlich ist es gegenüber den #Arbeitern und #Angestellten nicht gerecht, dass Pseudobedürftige ohne Leistung einen Lohn erhalten. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass der Lohn per se nicht gerecht ist.

Es ist übrigens originell, wie sich Mitarbeiter (Angestellte!) der sogenannten »Jobcenter« verhalten. Herablassung ist noch eine geschönte Bezeichnung. Sogar als Arbeitgeber wird man herablassend behandelt. Das ist nicht zu fassen. Das ist in den Apparaten freilich allenthalben der Fall. Frage an die sogenannte »Kreisverwaltung«: »Es heißt ja, für ukrainische #Flüchtlinge würden Arbeitsplätze gesucht. Wie kommt man denn an die Leute ran?« … Anwort des Pressesprechers: »Gar nicht«.

Ãœbrigens heißt es nicht ohne Grund »Mindestlohn« und nicht »Mindestgehalt«. Denn ein Lohn hat eben buchstäblich keinen »Gehalt« …