AFS Gütersloh, Wildbienenprojekt im MINT Unterricht im Jahrgang 6

Gütersloh, 11. Juni 2023

Im MINT Projekt »Wildbienen« haben sich die Schüler der MINT Klasse 6 a auf den Weg gemacht, den Lebenszyklus der Rostroten Mauerbiene näher zu erforschen. Sie erarbeiten sich viel theoretisches #Wissen zum #Leben und #Nutzen der Wildbienen in ihren selbstgeplanten Projekten und erfahren parallel dazu im Schulgarten der AFS ganz real, wie sich die Tiere im Jahreszyklus vom Ei zur #Biene entwickeln. Die folgenden Bilder veranschaulichen Schritt für Schritt das Fortschreiten unseres Wildbienenprojekts:

Die MINT #Klasse hat von einem Bienenzüchter eine größere Menge Puppen (Kokons) der rostroten Mauerbienenlarve erhalten, um gleich eine größere Population an jungen Bienen für ihr Bienenhotel zu erhalten. Die etwa 70 #Kokons der Rostroten Mauerbiene werden neben dem Nistblock aufgestellt. Wildbienen sind sehr standorttreu, wenn sie in unmittelbarer Nähe des Nistblocks schlüpfen.

Die Schüler beobachten nun, wie die ersten kleinen Bienen aus dem Kokon krabbeln. Die Männchen schlüpfen einige Tage vor den Weibchen. Sie warten in der Nähe, oft sogar direkt vor dem Nesteingang, bis die Weibchen ebenfalls schlüpfen. Dann paaren sie sich sofort.

Info: Umgang mit den Wildbienen

Wildbienen sind absolut ungefährlich, trotzdem gibt es beim Umgang mit ihnen – auch zum Schutz der Tiere – natürlich einige Regeln zu beachten. Aber grundsätzlich gilt: Angst vor Stichen muss man bei der Roten Mauerbiene nicht haben. Die Mauerbienen sind absolut friedfertig und fliehen, wenn sie bedroht werden, denn sie leben solitär und müssen nicht – wie die Honigbienen – ihren Staat verteidigen. Die Männchen haben nicht einmal einen Stachel. Wenn die Weibchen in einem seltenen Ausnahmefall doch einmal stechen sollten, dann nur aus Notwehr, z.B. wenn sie in der Hand gequetscht oder festgehalten werden oder man auf sie tritt. Meist durchdringt ihr weicher Stachel dann aber nicht einmal die menschliche Haut. Falls dies doch einmal passieren sollte, schmerzt der Stich nicht. Auch eine Allergie gegen das Gift einzellebender Wildbienen ist bisher nicht bekannt, insbesondere da Wildbienen wenig Gift in ihrem Stachel haben (aus »Leitfaden zur erfolgreichen Bienenzucht«, Hagemann & Partner Bildungsmedien Verlagsgesellschaft mbH).

Jetzt beginnt die Hauptflugzeit der Rostroten Mauerbiene (Mitte Ende April bis Juni). Rund um unseren Nistblock herrscht reges Treiben und überall summen und fliegen die friedlichen Wildbienen.

Die freundlichen Mauerbienen brauchen zum Nisten nicht viel Platz. Sie legen ihre Nester gerne in Mauerspalten, Hohlräumen im Holz oder anderen engen, langgezogenen Öffnungen an. Deshalb bieten die engen, langen Röhren unseres Nistblocks den Bienen eine gute Nistgelegenheit. Die Weibchen kriechen in die Röhren und legen zuerst ganz hinten einen Futtervorrat aus Nektar und Pollen an, damit die Larve, sobald sie geschlüpft ist, etwas zu fressen hat. Für jede #Brutzelle benötigt ein Weibchen etwa 15 Sammelflüge. Anschließend wird das erste Ei gelegt und die Brutzelle mit einer »Mauer« aus einem Gemisch aus Lehm und Speichel verschlossen. Der gesamte Vorgang dauert etwa einen Tag. Auf die gleiche Weise legt das Weibchen die nächste Brutzelle an. Nach und nach füllt sich so jede Niströhre mit vielen kleinen gemauerten Brutzellen. Als Letztes baut das Weibchen eine größere »Leerzelle« ein, damit Fressfeinde wie Vögel die Kokons nicht herauspicken können und »mauert« die Niströhre zu.

Diesen Vorgang können die Schülerinnen und Schüler sehr eindrücklich in der Beobachtungsschublade des Nistblocks nachvollziehen, welche wir hin und wieder mal herausziehen und bestaunen.

Jetzt heißt es warten … und immer mal wieder nachsehen in der Beobachtungsschublade. Sobald sich aus dem Ei nach zwei Wochen eine Larve entwickelt hat, frisst sie sich an der eiweißreichen gelben oder roten Pollenmischung satt und häutet sich schon in der ersten Woche 3 mal.

Nach etwa 4 bis 5 Wochen ist der Pollenvorrat aufgefressen und sie verpuppt sich zu einem festen Kokon (Puppe). Nun beginnt die Umwandlung (Metamorphose) zur erwachsenen Mauerbiene. Die Metamorphose ist in der Regel im August vollendet und die ausgewachsene Biene überdauert in ihrem Kokon trocken und sicher bis zum nächsten Frühjahr.

Ab Ende März Anfang April des Folgejahres schlüpfen diese nächste Wildbienengeneration und der Lebenszyklus beginnt erneut. Die 4 Stadien des Lebenszyklus sind: Ei, Larve, Puppe (Kokon), Biene. »Darauf müssen wir nun, die Klasse 6 a mit den Lehrerinnen Frau Beil, Frau Stephan-Beckmann und Frau Schemmerling,, noch geduldig und gespannt bis zum nächsten Frühjahr warten!«

Abschließend zum Schuljahresende haben wir bei einem Bienenworkshop in unserem Schulgarten bei Frau Anstoetz vom Biologischen Dienst noch viel mehr Wissenswertes zum Thema Biene gelernt und am lebenden Tier geforscht.

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