KZBV, neue, präventionsorientierte Parodontitis Therapie für alle GKV Versicherten muss erhalten bleiben

  • Eßer fordert Koalition zum Handeln auf

Berlin, 17. Oktober 2022

»Es ist grundsätzlich gut, dass die Koalition den Handlungsbedarf ebenfalls erkannt hat und die fatalen Folgen der Budgetierung auf die neue präventionsorientierte Parodontitis Versorgung bestätigt. Mit den vorgesehenen Änderungen soll jetzt allerdings ausschließlich Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung der Zugang zu einer präventionsorientierten #Parodontitis Versorgung weiterhin ermöglicht werden. Damit springt die Koalition absolut zu kurz: Denn rund 30 Millionen #Patienten, die an der #Volkskrankheit #Parodontitis leiden, würde so faktisch ein Leistungsanspruch vorenthalten, der erst im Vorjahr in den #GKV Leistungskatalog aufgenommen und von allen Beteiligten als ein Meilenstein für die #Mundgesundheit und Allgemeingesundheit begrüßt wurde. Das, was uns die Politik hier präsentiert, ist nichts anderes als ein politisches Feigenblatt, mit dem die massiven Leistungskürzungen für den Rest der Versicherten kaschiert werden soll. Dieser Frontalangriff auf eine präventionsorientierte Patientenversorgung ist verantwortungslos!«, kommentierte der Vorsitzende des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Dr. Wolfgang Eßer die jetzt bekannt gewordenen Änderungsanträge zum GKV Finanzstabilisierungsgesetz (GKV FINSTG). 

Mit diesem Gesetzentwurf wird der neue präventionsorientierte Versorgungsansatz für die weit überwiegende Mehrheit der GKV Versicherten im Keim erstickt –- Leidtragende sind ausschließlich die Patienten. Eßer appelliert daher an die Abgeordneten der #Ampelkoalition: »Eine moderne, präventionsorientierte Parodontitis Therapie sollte allen GKV Versicherten ermöglicht werden. Die vorgesehene Evaluierung der Auswirkungen der strikten Budgetierung auf die #Parodontitis Versorgung ist zynisch und beispiellos. ›Trial and error‹ auf dem Rücken der Patienten ist der falsche Weg. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Sein Versprechen zu halten, eine Parodontitis Behandlung für alle zu ermöglichen und dann zu evaluieren - das wäre verantwortungsvoll.«

Eine Vielzahl aktueller Studien belegt die gravierenden Folgen einer Parodontitis für die Mundgesundheit und Allgemeingesundheit. Parodontitis steht im Zusammenhang mit #Herz #Kreislauf Erkrankungen und #Diabetes und stellt zugleich ein Risiko für Schwangere, demenziell erkrankte Patienten sowie für schwere Verläufe bei Infektionen mit dem #Coronavirus dar.

Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)

Die KZBV vertritt die Interessen von fast 63.000 Zahnärzten, die sich an der vertragszahnärztlichen Versorgung beteiligen und eine der größten Facharztgruppen bilden (Vertragszahnärzte und in Praxen angestellte Zahnärzte). Sie ist die Dachorganisation der siebzehn Kassenzahnärztlichen Vereinigungen, die die Versorgung im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sicherstellen. Die KZBV hat den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts und erfüllt eigenverantwortlich gesetzlich zugewiesene Aufgaben. Als Einrichtung der zahnärztlichen Selbstverwaltung verhandelt sie unter anderem mit den Spitzenverbänden der Krankenkassen Vereinbarungen zum Leistungsumfang der GKV und zur Honorierung der Zahnärzte. Die KZBV ist stimmberechtigte Trägerinstitution im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), dem wichtigsten Entscheidungsgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung. Zusammen mit den Körperschaften und Standesorganisationen von Ärzten, Krankenhäusern und Krankenkassen gestaltet die KZBV im G-BA den Leistungskatalog der GKV für etwa 70 Millionen Menschen maßgeblich mit. »Aktuelle Informationen über zahnärztliche Themen erhalten Sie durch unseren regelmäßigen Newsletter«, mehr …