Hemer (lwl). Die LWL-Klinik in Hemer hat neue Konzepte für ihre Auszubildenden entwickelt. Hintergrund: Die Ansprüche, die der Gesetzgeber an einen Ausbildungsplatz zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau stellt, sind deutlich gestiegen. Und auch die Azubis selbst sind anspruchsvoll, was ihre Ausbildung und auch ihre »Work-Life-Balance« angeht, weiß Pflegedirektor Kai Schröder. Das merke man schon bei den Vorstellungsprächen. All dem will die LWL-Klinik Hemer, Hans-Prinzhorn-Klinik gerecht werden.

Die Klinik möchte ein vorbildlicher Ausbildungsbetrieb sein und übertrifft die gesetzlichen Anforderungen. Vorgeschrieben ist beispielsweise, dass die Azubis zehn Prozent der Arbeitszeit von Praxisanleiter:innen betreut werden, in der LWL-Klinik Hemer sind es 15 Prozent.

Für die Planung der Einsätze aller Beteiligten ist Dennis Schnittkus zuständig, der Koordinator für Pflegeausbildung und Qualifizierung. »Ich heiße Schnittkus und bin die Schnittstelle«, sagt er. Neben Pflegeausbildung und Qualifizierung fühle er sich auch für das Wohl der Auszubildenden zuständig. »Wer sich wohl und sicher fühlt, der arbeitet auch gern langfristig hier«, sagt er. »So können wir auch auf dem Arbeitsmarkt punkten und Pflegekräfte an unser Haus binden.«

Schnittkus begrüßt die »Neuen« und lädt zu einem Orientierungstag ein. Auch die Azubildenden anderer Krankenhäuser, die für ein Praktikum in der Psychiatrie kommen, bringt er an ihre Einsatzorte und steht bei Fragen oder Problemen als Ansprechpartner zur Verfügung. 

Das gilt auch für viele Notfallsanitäter und -sanitäterinnen, die ebenfalls zum Praktikum in die Hans-Prinzhorn-Klinik kommen. »Das sind mehr als 200 Praktikanten und Azubis in jedem Jahr, für die ich zuständig bin.« Dazu kommen 55 Praxisanleiter, die auf den Stationen quasi die angehenden Pflegefachmänner und -frauen ausbilden. Und auch für die Koordinierung der Weiterbildung von neuen Kolleginnen und Kollegen zu Praxisanleitern ist Schnittkus zuständig.

Der gelernte Gesundheits- und Krankenpfleger arbeitet eng mit der LWL-Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe in Dortmund zusammen, wo die Azubis zur Berufsschule gehen. Eine »rundum anspruchsvolle und interessante Tätigkeit«, findet der 35-Jährige. »Auf der einen Seite Dokumentation und Berücksichtigung rechtlicher Aspekte, auf der anderen Seite viel Zwischenmenschliches im direkten Gespräch mit Auszubildenden, wenn sie etwa Sorgen und Fragen haben, die man nicht so gerne auf der Station besprechen möchte. Ich habe Aufgaben ganz unterschiedlicher Art, und das macht meinen Job so interessant. Wer sich für eine Ausbildung bei uns interessiert, kann mich gerne auch einfach anrufen, wenn er noch Fragen hat.«

In der Regel starten zirka 20 Auszubildende pro Jahr ihre Ausbildung in der LWL-Klinik Hemer, Hans-Prinzhorn-Klinik. Los geht es immer im August und im Februar.