Ein 25 Milliarden Mark Schein und Aufklärung im Schaufenster Stadtgeschichte Münster

  • Programm des Stadtmuseums, Ausstellung »Inflation vor 100 Jahren« – Geldscheine im Wert von 25 Milliarden Mark

Münster, 9. Oktober 2023

Vor 100 Jahren, am 15. Oktober 1923, gab die Landesbank der #Provinz #Westfalen neue Geldscheine aus. Der Wert dieser Scheine lag bei 25 Milliarden Mark. Das neue Geld war dringend notwendig, immerhin kostete das Versenden einer Postkarte zu diesem Zeitpunkt fünf Millionen Mark. Dieser massive Wertverlust der deutschen Währung war durch eine Inflation verursacht, die in der jungen Weimarer Republik seit Sommer 1923 grassierte. Die Folgen dieser Krise für Münster stehen im Mittelpunkt der aktuellen Schausammlung des Stadtmuseums. Der Eintritt ist kostenlos.

Grund für die Inflation war der verlorene Weltkrieg 1918 und die damit verbundenen Reparationszahlungen an Frankreich. Nachdem die Weimarer Republik diesen Zahlungen 1923 nicht mehr nachkam, besetzten französische und belgische Truppen das Ruhrgebiet. Dies führte zu einer Wirtschaftskrise, die schließlich in einer #Hyperinflation münden sollte.

Aufklärung im #Schaufenster #Stadtgeschichte

Der Film »Helga« lief Ende September 1967 auch in Münster an. Er galt als erster Aufklärungsfilm und wurde mit Bundesmitteln gefördert. In der Bundesrepublik wurde der Film zu einem Kassenschlager. Allein in Münster strömten innerhalb von zwei Monaten rund 50.000 Menschen ins Kino Rex am Bahnhof, um diesen Film über die Schwangerschaft Helgas bis zur Geburt ihres Kindes zu sehen. Die damaligen Zeitungen berichteten, dass zahlreiche Zuschauer bei der erstmals in einem Film zu sehenden Geburtsszene in Ohnmacht gefallen seien.

Die Fotografie kann ab dem 13. Oktober im Großformat im Schaufenster des Stadtmuseums an der Salzstraße betrachtet werden.

Ein Mann sieht sich das Kinoplakat zu dem Film »Helga« an, 1967. Foto: Westfälische Nachrichten, Sammlung Hänscheid, Münster