Stadtmuseum Gütersloh: »Wer macht das Wetter heute?«, 18. März bis 13. Mai 2007

Gütersloh, März 2007

Wenn man sich nichts zu sagen hat – über ein Thema kann man immer sprechen: das #Wetter. Wie es die Menschen vom #Mittelalter über die frühe Neuzeit und die Aufklärung bis hin zur Moderne beschäftigt hat, davon erzählt die Ausstellung »Wetter – verhext – gedeutet – erforscht«.

Rund 150 Exponate illustrieren, wie die Menschen früher das Wetter gesehen haben, wie sie versuchten Unwetter abzuwehren, und wie sich die Meteorologie langsam zu recht verläßlichen Wettervorhersagen entwickelt hat. Die Sorge um das Weltklima zeigt die besondere Aktualität des Themas: »Nur auf den ersten Blick scheint es so, daß unsere technisierte Welt die Wetterabhängigkeit der früheren Agrargesellschaft überwunden hat. Schließlich hängt unser Wohlbefinden vom Sonnenschein ab und Wetterkapriolen können unser Verkehrssystem innerhalb von Minuten zusammenbrechen lassen. Deshalb widmen die Fernsehsender dem Wetter jeden Tag mit aufwendigen Wettervorhersagen viele wertvolle Sendeminuten«, so Verena Burhenne vom #LWL.

Museumsleiter Dr. Rolf Westheider und der »Gütsler Kachelmann« Hartmut Bleßmann setzen die Ausstellung in einen lokalen Kontext: »Wetter ist auch eine lokale Angelegenheit und wirkt sich auf Flora und Fauna aus. Die Phänologie ist die Wissenschaft, die sich mit diesen Zusammenhängen befaßt«, so Westheider und Bleßmann. Bis 2002 hat Hartmut Bleßmann im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes die Gütersloher Wetterstation betrieben, die während der Ausstellung wieder im Museumsgarten aufgestellt wird. Bleßmann hatte die Wetterbeobachtung als #Schüler des Konrektors Rittelmeyer übernommen, der nach dem Zweiten Weltkrieg die Messungen durchgeführt hatte: »Aus meinen Aufzeichnungen kann ich beispielsweise einen deutlichen Trend zur Temperaturerhöhung in Gütersloh ablesen. Auch die vorherrschende Windrichtung hat sich von West Südwest nach Süd Südost verlagert. Der #Klimawandel findet auch bei uns statt«.

Seit 1835 wurde in Gütersloh das Wetter gemessen, damals durch Friedrich-Wilhelm Stohlmann, Namensgeber des gleichnamigen Platzes, im Auftrag des Preußischen Wetterdienstes. Inzwischen findet die Wetterüberwachung automatisiert im Rahmen des »Meßnetzes 2000« statt – in Gütersloh wird die meteorologische Station des Flughafens genutzt. Anbieter wie Kachelmanns #Meteo #Media haben das Wetter mittlerweile kommerzialisiert, betreiben zahlreiche Stationen und nutzen auch Satellitendaten des Deutschen Wetterdienstes.