Wirkungsvolle Unterstützung bei der Wundheilung: Die Kompressionstherapie

Die Kompressionstherapie ist eine wirkungsvolle Methode, um die Wundheilung zu unterstützen. Sie wird vor allem bei PatientInnen mit chronischen Wunden eingesetzt, da sie eine dauerhafte Möglichkeit zur Wundverbesserung bietet. Welche positiven Auswirkungen die Kompressionstherapie hat und worauf bei der Anwendung geachtet werden soll, erklärt Expertin Nicol Schmidt-Dzialek. Sie ist Inhaberin von Wundcare Berlin-Brandenburg und betreut und versorgt gemeinsam mit ihrem Team PatientInnen mit akuten und chronischen Wunden in deren Zuhause.

Was ist eine Kompressionstherapie?

Durch eine Kompressionstherapie wird auf die venösen Gefäße Druck von außen ausgeübt. Dadurch wird verhindert, dass sich die Lymphflüssigkeit im Bereich der Wunde staut und zu einer Schwellung führt. Vor allem bei chronischen und akuten Wunden kann der Körper den Flüssigkeitsabtransport nicht mehr selbst ausführen – hierbei hilft die Kompression.

Schmerzlinderung

Findet keine Kompressionstherapie statt, staut sich die Lymphflüssigkeit im Bereich der Wunde und im umliegenden Gewebe. Die Flüssigkeit übt Druck auf die Haut aus und führt zu einer übermäßigen Spannung. Dieser Umstand ist einerseits schlecht für die Haut, da sie anfälliger für Verletzungen und Risse wird, und kann andererseits zu Spannungsschmerz führen. »Durch die Kompression vermindert sich der Hautschmerz, während gleichzeitig der Abtransport der Lymphflüssigkeit gewährleistet wird«, erklärt die Expertin.

Unterstützung der Lymphtätigkeit

Was äußerlich als Schwellung zu sehen ist, ist ein Stau der Lymphflüssigkeit unter der Haut. Durch eine Wunde ist das lymphatische Netzwerk gestört, welches im Normalfall dafür sorgt, dass die Flüssigkeit konstant transportiert wird. Durch den Druck eines Kompressionsverbandes können die venösen Gefäße besser arbeiten. Die Lymphflüssigkeit ist eine transparente bis leicht gelbliche Flüssigkeit, die bei schlecht heilenden und offenen Wunden oft durch die Haut nach außen dringt.

Wann darf die Kompressionstherapie nicht angewendet werden?

Die Kompressionstherapie ist eine wirksame Methode, die eine Vielzahl von Vorteilen für die PatientInnen mit sich bringt. Jedoch gibt es einige Risikofaktoren, bei welchen die Therapie nicht eingesetzt werden darf. Diese sind beispielsweise Herzerkrankungen. Durch die Unterstützung des lymphatischen Rückflusses in Richtung des Herzens hat dieses mehr Arbeit, das transportierte Material aufzunehmen. Daher sind gesundheitliche Probleme im Bereich des Herzens eine Kontraindikation für die Kompressionstherapie.

Bewegung für die Venen

Falls möglich sollte eine Kompressionstherapie durch Bewegung unterstützt werden. Sind die Muskeln aktiv, fördert dies nicht nur den Abtransport der Lymphflüssigkeit, sondern auch die Durchblutung. Dadurch kann eine Wunde schneller abheilen oder sich verbessern. »Durch die Bewegung der Muskeln, kann ein aktiver Beitrag zur Wundheilung geleistet werden«, erklärt Expertin Nicol Schmidt-Dzialek. Durch die Kompressionstherapie wird die Muskulatur des betroffenen Gebietes ebenfalls unterstützt.

Der Kompressionsverband

Der Kompressionsverband wird unter Verwendung von Kurzzugbinden üblicherweise an den Armen oder Beinen angelegt. Dieses spezielle Material behält auch nach mehrmaliger Anwendung ihre Form. Unter der Kurzzugbinde befindet sich weiteres Material, beispielsweise das Wundverbandsmaterial sowie Polster- und Fixierbinden, die das Gewebe unterstützen und erwirken, dass die Kurzzugbinde nicht direkt auf der Haut aufliegt. Es ist wichtig, dass beim Kompressionsverband auf eine fachgerechte Ausführung wert gelegt wird. Durch Fehler bei der Verwendung einer Kompression kann es zu Schmerzen und zu lymphatischem Rückstau im Gewebe kommen. Die Anlage von Kompressionsverbänden orientiert sich an der jeweiligen Wundsituation. Wie eng ein Verband angelegt wird, hängt vom Ziel der Behandlung und vom Krankheitsbild ab. Tritt der Effekt der Entstauung von Lymphflüssigkeit innerhalb kurzer Zeit ein, muss ein Verband neu angelegt werden, da sich der Bein- oder Armumfang verringert. Dadurch wird verhindert, dass der Kompressionsverband zu rutschen beginnt. Ein medizinischer Kompressionsstrumpf, der über den Verband gezogen werden kann, sorgt für zusätzliche Kompression und Komfort.

Fazit

»Eine Wunde braucht bestimmte Komponenten um optimal heilen zu können. Eine davon kann die Kompressionstherapie sein«, erklärt die Expertin. Nicol Schmidt-Dzialek bietet in Hausbesuchen, auch eine Wundsprechstunde für »mobile« PatientInnen an. Die Expertin weiß aus Erfahrung, dass eine fachgerechte Kompressionstherapie die Wundheilung fördert. In der Praxis von Nicol Schmidt-Dzialek gibt es immer wieder PatientInnen mit Wundheilungsstörungen sowie mit chronischen und offenen Wunden. Normalerweise braucht eine Wunde etwa 10 Tage, um sich zu schließen und eine Narbe zu bilden. Wunden heilen trotz optimaler Versorgung häufig nicht ab. Kompressionstherapie kann hier eine wertvolle Unterstützung leisten.

Infos zur Expertin

Nicol Schmidt-Dzialek ist die Inhaberin von Wundcare Berlin-Brandenburg. Sie arbeitete 12 Jahre lang als Krankenschwester im Havelland Klinikum Nauen und sammelte dort in verschiedenen Fachbereichen wertvolle Erfahrungen. Seit 2008 ist sie ICW-zertifizierte Wundexpertin/Wundschwester. Gemeinsam mit ihrem Team, das ausschließlich aus examinierten Kranken- oder Gesundheitspflegern/innen mit zusätzlicher Zertifizierung als Wundexperte/in besteht, betreut Nicol Schmidt-Dzialek seit 2007 pflegebedürftige Menschen aller Altersgruppen von Magdeburg bis Frankfurt (Oder). Seit 2015 firmiert ihr Unternehmen unter Wundcare Berlin-Brandenburg. In enger Zusammenarbeit mit Ärzten, Krankenhäusern, Pflegeheimen und Pflegediensten bietet es Versorgung in den eigenen vier Wänden und vor allem ambulant für Patienten mit chronischen oder akuten Wunden, auch nach Operationen, sowie Kompressionstherapie, ableitende Inkontinenzversorgung, Diabetesversorgung und parenterale Ernährung, inklusive Schulung der Angehörigen bzw. des Pflegepersonals und Lieferung der Materialien. In ihrer Wundkompetenzpraxis in Wustermark berät und betreut Nicol Schmidt-Dzialek jene Patienten, die nicht auf häusliche Pflege angewiesen sind.

Homepage www.wundcare-berlin-brandenburg.de

  • 1991 bis 1994 Ausbildung zur Krankenschwester in Brandenburg an der Havel
  • 1995 bis 2007 Krankenschwester in verschiedenen Fachbereichen (wie zum BeispielTraumatologie, Intensivstation, Rettungsstelle) im Havelland Klinikum Nauen
  • Februar 2007 Gründung von Vita Derm Homecare
  • Dezember Neugründung von Wundcare Berlin-Brandenburg
  • seit 2008 ist Nicol Schmidt-Dzialek ICW-zertifizierte Wundexpertin/Wundschwester