Man hat sauber und intensiv gearbeitet, bis abends alles gegeben, und ist mit sich und der #Welt zufrieden. Und dann kommt eine Reaktion und man freut sich – endlich spricht mal wieder jemand mit einem, vielleicht ist es etwas Nettes oder Sinnvolles und Hilfreiches. Aber anstatt vor #Ekstase schreit dieser jemand vor #Wut, brüllt einen an, übt falsche und unsachliche Kritik oder pöbelt und beschimpft einen beispielsweise online. Behauptet womöglich sogar, was er tue, sei wohlgemeinte, konstruktive Kritik.

Ein paar Sekunden können reichen, um uns den ganzen Tag zu versauen, womöglich sogar mehrere Tage und Wochen – je nachdem, welche Relevanz wir dem Thema oder demjenigen beimessen. Eine Verbalattacke oder ein Hasskommentar können Seelenfrieden in Trümmer legen.

Wie soll man am besten schlagfertig reagieren oder kontern, dem Angreifer das Maul stopfen, und den Kampf gewinnen? Womöglich gar nicht – die beste Lösung ist womöglich eine ganze andere. Eines ist meist der Fall: Was der andere sagt, hat nichts mit uns zu tun. Sondern mit ihm. Es sind seine #Worte, sein #Zorn, seine #Ungerechtigkeit, sein #Herz, seine mangelnde #Empathie und #Menschlichkeit – wer mit sich im Reinen ist, hat solche Ausfälle nicht nötig. Wie uns der andere behandelt, sagt wenig bis nichts über uns selbst aus. Wir stehen lediglich zufällig in seiner Schusslinie.

Die beste #Strategie wäre es, das Ganze nicht persönlich zu nehmen, sondern uns im Gegenteil umzudrehen, tief durchzuatmen und dann auf unserem Weg weiterzugehen.

Leider funktioniert unser Gehirn nicht so. Auf der rationalen Ebene ist diese Strategie natürlich richtig, logisch und plausibel. Und wer innerlich gefestigt ist, sein Ego im Griff oder überwunden hat, der ist in der Lage, gelassen oder gar nicht zu reagieren. Aber unbewusst bohrt das Ganze dann eben oftmals doch. Ein Ansatz könnte die #Philosophie von #Byron #Katie sein: »Du und ich sind Spiegel füreinander«. Das kann bedeuten, dass, wenn einem Leute so kommen, man in Wirklichkeit auch selbst so mit sich selbst umgeht. Natürlich muss es das nicht bedeuten – anonyme »#Hatespeech« in den #Social #Media kann gar nichts mit einem selbst zu tun haben. Der Punkt ist dann die Frage, ob man sich das – bewusst oder unbewusst – zu Herzen nimmt. Und wie sehr. Auch der gelassenste und erleuchtetste #buddhistische #Mönch hat seine Grenzen. Nicht umsonst ist die »#Erleuchtung« ein lebenslanger Prozess, der niemals beendet ist. Alles ist ein #Prozess.

Ratschläge von Dritten

Andere tun sich mit Ratschlägen natürlich leicht, wenn sie nicht selbst betroffen sind. Wir selbst ja auch. Dann kann man das ganz rational und nüchtern betrachten – wer kennt diese Ratschläge nicht? »Nimm Dir das nicht zu Herzen!«, »Das hat nichts mit Dir zu tun!«, »Du bist völlig in Ordnung, so, wie Du bist!«, »Der oder die spinnt doch völlig!« … auch wir selbst geben uns unter Umständen solche Ratschläge.