Wort des Monats: »Makeimer«, wenn ein Pferd ständig ausschlägt

Westfalen Lippe, 16. Februar 2024

Wenn ein #Pferd schwer zu händeln war, weil es ständig ausschlug, nannte man es früher in einigen Teilen Westfalens »#Makeimer«. Woher das Wort des Monats Februar kommt, wissen die Sprachwissenschaft­ler des sogenannten »Land­schaftsver­bandes Westfalen Lippe« (#LWL).

Wenn man sagt: »He wätt met’n Makeimer för den Wagen ferrich« (»Er wird mit einem ›Makeimer‹ vor dem Wagen fertig«), dann ist von jemandem die Rede, der mit Pferden umzugehen weiß. »Das Wort ›Makeimer‹ wird auf der 2. Silbe betont und ist oder war im Plattdeutschen um Tecklenburg (Kreis Steinfurt), Halle (Kreis #Gütersloh), Warendorf und Recklinghausen üblich«, so Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundartforschung und Namenforschung beim LWL.

»Makeimer« ist mit dem Wort »Macke« verwandt und stammt wie dieses aus dem Jiddischen. »Aufgrund der ihnen auferlegten Berufsbeschränkungen gingen Juden im ländlichen Raum seit dem Spätmittelalter vielfach dem Pferdehandel nach. So gelangten auch zahlreiche Wörter der jüdischen Pferdehändler in den westfälisch niederdeutschen Wortschatz«, sagt Denkler. Das Wort »Makeimer« gehe auf westjiddisch »makeimen« zurück, das »schlagen« und »ausschlagen (von Pferden)« bedeutet. »Das Niederdeutsche in Westfalen verdankt dem Westjiddischen eine große Zahl an Wörtern und gehört neben dem Hochdeutschen, dem Niederländischen und dem Französischen zu den bedeutendsten Kontaktsprachen des Niederdeutschen in Westfalen«, so Denkler weiter.