Am 23. August 2021 startet der Studentenwettbewerb »Ãœberflieger 2« der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR und der Luxembourg Space Agency.

Gefragt sind Ideen aus allen wissenschaftlichen Fachbereichen. Die Experimente sollen die besondere Umgebung im Weltall für ihre Forschung nutzen.

Die Experimente der Gewinnerteams werden auf der Internationalen Raumstation ISS durchgeführt. Die Teams dürfen außerdem beim Raketenstart ihrer Experimente live mit dabei sein.

Schwerpunkte: Raumfahrt, Nachwuchsförderung
 
DLR im Über­blick

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt.

Ab dem 23. August 2021 können sich Studierende von Hochschulen in Deutschland und Luxemburg mit eigenen Experimentideen beim Wettbewerb »Ãœberflieger 2« der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR und der Luxembourg Space Agency anmelden. Gefragt sind dabei Ideen aus allen wissenschaftlichen Fachbereichen. Die Experimente der Gewinnerteams werden mittels Versorgungsflug zur Internationalen Raumstation ISS transportiert und dort durchgeführt. Davor wartet jedoch noch eine Menge Arbeit auf die Nachwuchsforscherinnen und -forscher, denn die Versuchsanlagen werden von den Studierenden auch eigenständig entworfen, gebaut und getestet. Einsendeschluss für Ãœberflieger 2 ist der 15. Oktober 2021. Die Experimente sollen Ende 2022 beziehungsweise Anfang 2023 zur ISS starten.

Eine Raumfahrtmission während des Studiums

»Die Umsetzung eines echten Raumfahrtprojektes in einem so kurzen Zeitraum ist ein sehr intensives, herausforderndes Erlebnis für die Teilnehmer«, sagt Johannes Weppler, Projektleiter des Wettbewerbs beim DLR. »Es ermöglicht ihnen, bereits während ihres Studiums einzigartige praktische Erfahrungen zu sammeln«. Zu den Bedingungen des Wettbewerbs gehört die Vorgabe, dass die Versuchsanlagen in einen vorgefertigten Container von zehn mal zehn mal 20 Zentimetern passen müssen. Außerdem sollen die Experimente ohne Eingriffe der Astronauten funktionieren. Zudem sollen sie die besondere Umgebung der ISS – wie etwa Schwerelosigkeit oder Weltraumstrahlung – für ihre Forschung nutzen. Insgesamt wird es vier Gewinnerexperimente geben: drei aus Deutschland und eines aus Luxemburg.

Astronaut Matthias Maurer lädt zur Teilnahme am »Ãœberflieger-2«-Wettbewerb ein

Der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer lädt Studierende dazu ein, am »Ãœberflieger-2«-Wettbewerb der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR und der Luxembourg Space Agency teilzunehmen. Hier sind Ideen für Experimente auf der Internationalen Raumstation ISS gefragt.

Die Auswahl erfolgt über ein zweistufiges Verfahren: Unter allen Einsendungen wählt eine Expertenjury die acht besten deutschen und vier besten luxemburgischen Experimentvorschläge aus. Diese Teams bekommen die Möglichkeit, der Jury ihre Experimentideen ausführlich zu präsentieren. Dabei müssen sie sich auch den Fragen der Juroren stellen. Am Ende stehen die vier Siegerteams fest, die dann die einmalige Chance haben, ihr eigenes Experiment für die ISS zu verwirklichen.

Gewinnerteams sind beim Raketenstart live mit dabei

Die Gewinnerteams erhalten eine finanzielle Unterstützung und technische Beratung für die Umsetzung ihrer Ideen. Über einen Zeitraum von zwölf bis fünfzehn Monaten werden sich die Teams intensiv mit dem Bau der Experimente beschäftigen. Ende 2022 oder Anfang 2023 steht schließlich der Start der Experimente zur ISS an, wo sie anschließend mindestens 30 Tage betrieben werden. Als zusätzliches Highlight dürfen die Teams beim Raketenstart ihrer Experimente vor Ort am Starplatz dabei sein.

Studentenexperimente »EXCISS«, »ARISE« und »PAPELL« mit »Ãœberflieger 1« auf der ISS

Der erste »Ãœberflieger«-Wettbewerb war im Jahr 2016 gestartet und brachte die drei Studierenden-Experimente »EXCISS« (Universität Frankfurt), »ARISE« (Universität Duisburg-Essen) und »PAPELL« (Universität Stuttgart) zur ISS. Damals konnten sich nur Studenten von deutschen Hochschulen bewerben. Dank der Kooperation der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR und der Luxembourg Space Agency (LSA) wird »Ãœberflieger 2« nun auch auf Studierende aus dem Nachbarland ausgeweitet. »Der Aufbau von Fachwissen und die Förderung von Nachwuchs in der Raumfahrtindustrie sind sehr wichtig für die Entwicklung dieses Bereichs in Luxemburg, aber auch auf internationaler Ebene«, sagt Bob Lamboray, Projektleiter von »Ãœberflieger 2« bei der LSA. »Umso wichtiger ist es für uns, auf das unternehmerische und wissenschaftliche Potenzial des Weltraums aufmerksam zu machen. Wir freuen uns daher sehr, dass nun auch Studierenden aus Luxemburg am Wettbewerb teilnehmen können.«

Die Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) unterstützt »Ãœberflieger 2« bei der Auswahl der Experimente und der Bekanntmachung des Projekts. Die technische Umsetzung erfolgt über die Firma yuri GmbH aus dem baden-württembergischen Meckenbeuren. Der deutsche Anteil von »Ãœberflieger 2« wird finanziert mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi).

Alle Informationen zum Ablauf des Programms, zu den technischen Anforderungen an das Experiment und zur Einreichung sind auf der Projektwebseite zu finden.