Es gibt eine recht simple Lösung für die 2 Kernprobleme des Kapitalismus, die sogar auf der Hand liegt

Gütersloh, 25. Juni 2023

Die Kernprobleme sind die »eingebaute« Umverteilung von »arm« zu »reich« und die Inflation.

Inflation ist unabwendbar. Diese Tatsache zeigt die Geschichte. Sie wird durch den Zins verursacht (und den damit einhergehenden Zinseszinseffekt). Das lässt sich ganz einfach anhand des »Josefspfennigs« und daran nachvollziehen, wie in unserem System Geld entsteht. 

Das Gedankenspiel des »Josefspfennigs«

Angenommen, #Josef hätte für #Jesus einen einzigen Pfennig zu 3 Prozent #Zinsen angelegt. Dann würde sich heute dank Zins und Zinseszins ein astronomisch hoher Betrag ergeben – im Gegenwert von mehrere Millionen #Erdkugeln aus purem #Gold. Wir können uns einfach kein exponentielles Wachstum vorstellen. 

Dazu gibt es auch eine alte asiatische Parabel, die sich darum dreht, dass ein Gewitzter, dem exponentielles Wachstum ein Begriff war, angeboten hat, er möge Reiskörner bekommen. Und zwar sollte die Menge mittels eines Schachbretts ermittelt werden – für jedes Schachfeld sollte es die doppelte Menge des vorherigen #Schachfelds geben, beginnend mit einem einzigen Reiskorn. 2 hoch 63 sind leider rund 8 Trillionen. Das wären ungefähr 520 Milliarden Tonnen Reis.

Wie #Geld #entsteht

Geld wird nicht »gedruckt«. Die Bargeldmenge ist vernachlässigbar. Die wahre Geldmenge ist »Giralgeld«, also nur eine Zahl im Computer. Giralgeld wird »geschöpft«. Es entsteht in dem Augenblick, in dem jemand einen Kredit aufnimmt (oder vergibt). Durch einen einfachen Buchungssatz. Dem Kreditnehmer wird auf der Habenseite der #Kreditbetrag gutgeschrieben, auf der Sollseite wird er mit dem Kreditbetrag belastet. Das ist zunächst ein Nullsummenspiel. Das bedeutet aber, dass das Geld, sobald es »zurückgezahlt« wurde (also der Sollbetrag ausgeglichen wurde) wieder verschwindet. Der Haken ist nun der Zins. Denn die Sollseite wird mit ein wenig mehr belastet, als die Habenseite. Und woher kommen nun diese Zinsen? Für sie muss wiederum an irgendeiner Stelle im System ein Kredit aufgenommen werden. Und so weiter. So explodiert die Geldmenge (siehe »Josefspfennig«).

Mit »Zinspolitik« lassen sich die Wogen unter Umständen zeitweise glätten, aber der Pegel steigt dennoch unaufhaltsam weiter. Die Geldmenge müsste also reduziert werden. Es müssten also Werte vernichtet werden. Das geschieht durch Inflation, Enteignung oder Zerstörung.

Goldgestützte Währung

Eine goldgestützte Währung ist kein Ausweg, denn es gibt nicht genug Gold (siehe »Josefspfennig«). Und der »Wert« von Gold wird wiederum in Geld bemessen – das ist ein logischer Zirkelschluss. Das gilt letztlich für alle Sachwerte. Wobei das Problem wiederum der Zins ist. Insofern sind auch NASA Utopien wie die Besorgung von Gold aus Asteroiden vollkommener Nonsens.

Umverteilung

Die erwähnte Umverteilung folgt nun dem Muster, dass diejenigen, die Geld haben oder »schöpfen« können, Zinsen erhalten. Ihr Vermögen steigt also. Diejenigen, die kein Geld haben und auch keines »schöpfen« können, müssen diese Zinsen hingegen bezahlen. Ihr Vermögen sinkt also. Zumal sie diejenigen sind, die etwaige Sachwerte durch ihre Arbeit erwirtschaften. Denn Geld »arbeitet« entgegen den üblichen Sprüchen nicht. Es erwirtschaftet nichts, es schafft keine Sachwerte, es ist nur eine Zahl im Computer (früher in »Büchern«).

Dieses Geldsystem wurde in Italien erfunden, deshalb ist seine Nomenklatur italienisch gepragt. Und zwar in der Lombardei, genauer gesagt in Venedig (man kennt Begriffe wie »Lombardsatz« oder »Lombardpolitik«). Es fing damit an, dass für Gold »Wechsel« ausgestellt wurden – also so etwas ähnliches wie Geldscheine – und nahm dann seinen Lauf.

Die Lösung ist nun ganz einfach: Die Abschaffung des Zinses. Es darf weder Sollzinsen, noch Habenzinsen geben. Der Zins könnte durch Sachwertanteile ersetzt werden, wobei das Eigentum nach der »Rückzahlung« des Kredits übertragen werden könnte. Das müsste man dann ausarbeiten.