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Bielefeld, Tastenträume, Klavierrezital mit Roger Muraro im 5. Kammerkonzert, 30. Januar 2023
- Französischer Pianist spielt Werke von Schumann, Ravel und de Falla in der Rudolf Oetker Halle
Bielefeld, 11. Januar 2023
Ganz der faszinierenden Ausdruckskraft des Klaviers ist das 5. Kammerkonzert der Bielefelder Philharmoniker am Montag, 30. Januar 2023, um 20 Uhr, im kleinen Saal der #Rudolf #Oetker #Halle gewidmet. Auf dem Programm stehen Robert Schumanns Romanze Fis-Dur und seine Davidsbündlertänze, Auszüge aus Maurice Ravels Miroirs sowie Manuel de Fallas Fantasía Bética. Dargeboten werden die richtungsweisenden Klavierwerke vom französischen Interpreten Roger Muraro.
Mit seiner poetisch inspirierten Klaviermusik verstand Robert Schumann es meisterhaft, das widersprüchliche Wesen der Romantik in Töne zu fassen. In den zwei Monaten nach seiner Verlobung mit Clara Wieck im Jahr 1837 schrieb Schumann seine Davidsbündlertänze im Hochgefühl seiner bevorstehenden Hochzeit – die allerdings von der Ablehnung durch Claras Vater, Friedrich Wieck, überschattet wurde. Entsprechend heiter, aber auch tiefsinnig präsentieren sich die insgesamt 18 Tänze. Namensgeber ist der sogenannte »Davidsbund« – ein 1833 von Schumann ins Leben gerufener Künstlerkreis.
Einen Höhepunkt in der romantischen Klavierkunst bilden außerdem Schumanns 3 Romanzen opus 28. Die mittlere, die Fis-Dur-Romanze, klingt wie ein Zwiegespräch zweier Liebender, eine Art Liebesduett. Sie war ein Lieblingsstück Clara Schumanns – die selbst brillante Pianistin war und der ihr Ehemann die meisten seiner Klavierwerke widmete.
In seinem 1905 komponierten Klavierzyklus Miroirs (»Spiegelbilder«) erkundet Maurice Ravel spielerisch die Klangwelten des Instruments. Eine komplexe Harmonik und ungewöhnliche Klangfarben kennzeichnen den Zyklus – der nicht umsonst zu den Schlüsselwerken des französischen Impressionismus zählt. Im 5. Kammerkonzert werden drei der insgesamt fünf Sätze dargeboten: Noctuelles (dt.: »Nachtfalter«), Oiseaux tristes (dt.: »Traurige Vögel«) und Alborada del gracioso (»Morgenlied des Narren«). Noctuelles erinnert klanglich an den flatternden, nächtlichen Flug der Nachtfalter, Oiseaux tristes kombiniert melancholische Töne mit hellen, perlenden Melodien und Alborada del gracioso ist ein wilder spanischer Tanz. Insbesondere Letzterer ist technisch außerordentlich anspruchsvoll – eine Herausforderung, der sich Roger Muraro gerne stellt.
Entstanden als Auftragsarbeit für den berühmten polnischen Pianisten Arthur Rubinstein, komponierte Manuel de Falla 1919 die Fantasía Bética für Solo #Klavier. Der Titel bezieht sich auf die alte römische Provinz Baetis in Südspanien, dem heutigen Andalusien. Inspiriert von Elementen der spanischen, insbesondere der andalusischen Musik und Folklore, überträgt de Falla in der Fantasía Bética etwa Eigenschaften der Flamenco-Gitarre auf die Klaviatur, wobei er die technischen und expressiven Möglichkeiten des Pianos voll ausschöpft. Uraufgeführt wurde das Werk nicht – wie ursprünglich geplant – in Spanien, sondern 1920 in New York durch Rubinstein.
Geboren 1959 in Lyon als Sohn venezianischer Eltern, ist der mehrfach preisgekrönte Pianist Roger Muraro willkommener Gast in den großen Konzertsälen der Welt und arbeitet mit den führenden Dirigenten unserer Zeit sowie prestigeträchtigen Ensembles zusammen. Mit den Bielefelder Philharmonikern musizierte Muraro zuletzt im November 2022, als er im Rahmen des 2. Symphoniekonzerts César Francks Symphonische Variationen für Klavier und #Orchester präsentierte.
Karten sind für 18 Euro an der Theater und Konzertkasse, Altstädter Kirchstraße 14, Telefon +49521515454 und #online erhältlich. Eine Einführung mit Jón Philipp von Linden findet 35 Minuten vor Konzertbeginn statt.
