Können sich Anleger in Deutschland vor der 70 Jahres Rekordinflation schützen?

Deutschlands anhaltende finanzielle Probleme haben zu Inflationsraten von mehr als 10 Prozent geführt – ein neuer Rekord seit 1951. Nicht nur Verbraucher müssen mit den steigenden Lebenshaltungskosten Schritt halten; Unternehmen haben ebenfalls mit astronomischen Energiepreisen zu kämpfen, was eine mögliche Insolvenzwelle zur Folge hat.

In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, wie sich Privatanleger durch alternative Anlageformen wie Gold oder Kryptowährungen und vielversprechenden ETFs absichern können, um die Inflation zu mildern und gleichzeitig Realrenditen zu erzielen.

Die deutsche Rekordinflation im Ãœberblick (Stand Oktober 2022)

Laut Statistischem Bundesamt liegt die Inflationsrate in Deutschland im September 2022 bei mehr als 10 Prozent. Maßstab ist hierbei der Verbraucherpreisindex (VPI). Die Inflationsrate hat sich im Vergleich zum August 2022 um weitere 2,1 Prozent erhöht, Trend anhaltend.

Die Gründe lassen sich leicht nachvollziehen: Durch den Ukrainekrieg und die resultierende Energiekrise kämpfen sowohl Verbraucher als auch Unternehmen mit den Preiserhöhungen. Daneben sind auch die Nahrungsmittel vom Preisanstieg betroffen. 

Im September 2022 sind die Energieverbraucherpreise um 43,9 Prozent und die Nahrungsmittelpreise um 18,7 Prozent gestiegen. Die allgemeinen Verbraucherpreise stiegen laut Statistischem Bundesamt gegenüber August um weitere 1,9 Prozent an.

Wie bereits angeschnitten, handelt es sich bei der Inflation um einen Rekordhöchststand seit 1951 beziehungsweise der höchsten Inflationsrate seit der Wiedervereinigung. Dies betrifft nicht nur die Verbraucher, sondern belastet auch Unternehmen erheblich.

Die Stimmungslage in Deutschland

Die #Inflation verringert nicht nur das Privatvermögen, sondern hat starke Auswirkungen auf den Alltag. Inzwischen muss auch der deutsche Mittelstand erheblich mit dem Preisanstieg kämpfen. Dies wirkt sich auf das allgemeine Vertrauen der Verbraucher aus.

Shanna Strauss-Frank, stellvertretende Vertriebsleiterin bei Freedom Finance Deutschland, sagt hierzu Folgendes: »Steigende Preise, Kreditkosten und unsichere Wirtschaftsaussichten belasten die Verbraucher. In der Vergangenheit hat das Verbrauchervertrauen auf diesem Niveau seinen Tiefpunkt erreicht. Die Politik hat bereits staatliche Unterstützung zugesagt, damit Verbraucher ihre Lebenshaltungskosten stemmen können, was zur Verbesserung der Stimmungslage beiträgt. Trotz der derzeit düsteren Stimmung des Durchschnittsverbrauchers bleibt das Vertrauen der europäischen Unternehmen vergleichsweise stark. Ironischerweise bleiben die Unternehmen hinsichtlich Gewinnprognosen relativ optimistisch, da die Nachfrage weiterhin stark sei und erhöhte Kosten weitergegeben würden.«

Die Stimmungslage ist begründet: Sparer stellen sich vermehrt die Frage, wie sie ihr Vermögen vor der Inflation schützen und gegebenenfalls vermehren können. In den folgenden Absätzen stellen wir daher Anlageformen vor, die selbst in Zeiten der Inflation Realrenditen erzielen.

Anlageformen zum Inflationsschutz

Verbraucher und mittelständische Unternehmen haben keine Möglichkeiten, makroökonomische Faktoren zu verändern. Daher gilt es, sich gegen die Inflation, Energiekrise und Rezession bestmöglich zu wappnen. Hierzu stehen Kleinanlegern eine Reihe von lukrativen Anlageformen zur Verfügung.

ETFs

Exchange Traded Funds (ETFs) sind börsengehandelte Fonds, die typischerweise einen bestimmten Index, Sektor, Rohstoff oder andere Vermögenswerte abbilden. Der Vorteil an ETFs ist, dass Anleger nicht in einzelne Anlagen, sondern gleich in ganze Bündel investieren, was das Risiko erheblich verringert.

Daher lohnt es sich für Privatanleger, einen großen prozentualen Anteil des eigenen Handelsportfolios mit ETFs zu belegen. Einzelaktien können ebenfalls aufgenommen werden, sollten jedoch aufgrund des erhöhten Risikos nur einen geringen Stellenwert einnehmen.

Für ein ausgewogenes Portfolio sollten Anleger dagegen in populäre ETFs investieren. Hierzu zählen beispielsweise die S & P 500 oder ETFs, die neue Technologien abbilden.

Kryptowährungen

Kryptowährungen erfreuen sich nach wie vor einer großen Beliebtheit. Was nur wenige wissen: Deutschland eignet sich hervorragend als Krypto Standort und wurde erst kürzlich vom Coincub Global Crypto Ranking als der kryptofreundlichste Standort der Welt bezeichnet. 

Dies liegt vornehmlich daran, dass Deutschland keine Steuern auf die Gewinne von Kryptowährungen erhebt, falls diese länger als ein Jahr gehalten werden. Daneben kann Deutschland durch die liberale Steuerpolitik und Sparpolitik punkten.

Laut Expertenmeinungen wird der #Bitcoin Kurs spätestens nach dem nächsten Halving ansteigen. Somit müssen sich Anleger noch bis Ende 2025 gedulden, um hohe Renditen zu erzielen. Der Bitcoin hat jedoch erst vor kurzem die 20.000 Euro Marke unterschritten, sodass sich eine Investition zum jetzigen Zeitpunkt in den nächsten Jahren auszahlen kann.

Rohstoffe

Wer neben modernen auch auf traditionelle Anlageformen setzen möchte, ist bei Gold genau richtig. Jedoch ist auch hier Geduld gefragt. Studien belegen, dass Gold nur über sehr lange Zeiträume effektiv gegen Inflation schützt.

Dies liegt vornehmlich daran, dass der Goldpreis über einen kurzfristigen Zeitraum ebenfalls starken Schwankungen ausgesetzt ist. Gleichzeitig liegen die Renditen hinter anderen Anlageformen zurück, wie beispielsweise von Immobilien, Rohstoffen und dem S & P 500.

Das bedeutet konkret, dass sich Anleger nicht nur auf eine Anlageform spezialisieren, sondern stattdessen ein diversifiziertes, ausgewogenes Handelsportfolio erstellen sollten, um die Inflation bestmöglich abzumildern und gleichzeitig hohe Renditen zu erzielen.

Fazit: ETFs als sicherste Anlageform

Wie die vorherige Diskussion zeigt, sind ETFs die verlässlichste Anlageform. Während Kryptowährungen nach Aussage vieler Experten erst wieder im Jahre 2025 neue Höhen erreichen werden, muss Gold sogar über Jahrzehnte gehalten werden, um echten Inflationsschutz zu bieten. Daher ist es empfehlenswert, den Großteil des eigenen Handelsportfolios vornehmlich mit lukrativen ETFs zu füllen und den Anteil an Gold und Kryptowährungen geringer zu halten, um mittelfristig bis langfristig zu profitieren.