Gütersloh, die »Fußwaschende«, Diskriminierung der Spiekergasse, die Innenstadt als Museum – der Kunstkommentar

Gütersloh, 29. März 2023

Was ist das nun wieder für ein – mit Verlaub – Mist? Die »Fußwaschende« soll »am« Stadtmuseum aufgestellt werden, nachdem sie angeblich defekt war. Und zwar, weil das »zu einer Verdichtung von Kunst im öffentlichen Raum beitrage«. Und warum soll Kunst im Öffentlichen Raum »verdichtet« werden? Wer sagt das denn? Eher müsste man sagen, dass sie nicht »verdichtet« werden soll.

Und dann wird gesagt, die Spiekergasse sei eine »Umgebung mit abgestellten Mülltonnen und Fahrrädern«. Das ist unverschämt. Mehr als unverschämt, es ist eine Frechheit. Man kann schlecht sagen, dass man einen Ort »diskriminieren« kann – aber irgendwie kann man das offenbar doch. Und es ist eine Lüge. Schlechterdings gibt es Mülltonnen zur Straße hin, wo sie dann abgeholt werden – dort müssen sie ja stehen. Wo denn sonst? In der Spiekergasse selbst stehen keine. Insofern kann man dann aber nicht von einer »Umgebung« sprechen.

Dann kann man auch sagen, das Stadtmuseum sei eine Umgebung, bei der es in der Vergangenheit säckeweise Styroporzeug gegeben hat, das angezündet wurde, woraufhin ein ganzer Gebäudekomplex in Brand geraten ist. Und dann abgerissen wurde (»revitalisiert« wurde). Nicht wahr?

Letztlich soll #Kunst im #Öffentlichen Raum eben nicht verdichtet werden – das ist absurd. Sie soll im Gegenteil hie und da stattfinden. Im Grunde genommen »soll« Kunst im Öffentlichen Raum gar nichts und auch gar nicht »kuratiert« werden, denn der Öffentliche Raum ist kein Museum. Kunst soll per se nicht patronisiert oder institutionalisiert oder bürokratisiert oder verwaltet oder sonst etwas werden. Sie muss frei sein. Völlig frei. Sonst ist es auch gar keine Kunst. Dabei, das nachvollziehen zu können, hilft unter Umständen ein Blick in die Geschichte.

Es ist wünschenswert, dass #Eigentümer und Inhaber von Flächen im #Stadtgebiet, die öffentlich #einsehbar und #sichtbar sind, dergestalt dagegen »rebellieren«, dass sie dort Kunst stattfinden lassen. Stichwort »Freiheit der Kunst«.