Angesagt in Gütersloh, Brands Spiele Check, Rezension Azul, Plan B Games

In dieser Rezension geht es einmal mehr um ein Spiel, das mit dem Unbox Now Gütesiegel versehen ist, mit dem der Spieleverlag und Spielevertrieb Asmodee es Freunden und Familien erleichtern will, das »perfekte Brettspiel« zu finden. Das Logo bewirbt im deutschen stationären und Online Handel sowie unter anderem in den Sozialen Medien 11 der meistverkauften #Asmodee Titel, die sich durch eine leichte Zugänglichkeit auszeichnen sollen: #Pandemie, Zug um Zug, Zug um Zug Europa, 7 Wonders, 7 Wonders Duel, Carcassonne, Splendor, Dixit, Bezzerwizzer, Concept und eben auch »Azul«.

In Azul von Plan B Games im Vertrieb von Asmodee begeben sich 2 bis 4 Spieler im Alter ab 8 Jahren über eine Spielzeit von rund 45 Minuten an die Aufgabe, den Palast des Königs Manuel I. mit wunderschönen Fliesen zu dekorieren. Die Azulejos. ursprünglich weiß-blauen Keramikfliesen, sind nämlich Namensgeber des Spiels.

Je nach Spieleranzahl werden kleine runde #Plättchen im Kreis auf dem Tisch platziert, die die Fliesen produzierenden Manufakturen darstellen. Hier werden später dann die zur Verfügung stehenden Fliesen ausgelegt. Je 4 Fliesen werden auf den Manufakturplättchen zu Beginn jeder Runde bereitgestellt.

Der Startspieler darf nun eine beliebige Anzahl gleichfarbiger Fliesen aus einer Manufaktur entnehmen. Fliesen die in einer solchen Manufaktur übriggeblieben sind, werden in die Mitte des Tisches gelegt. Auch von hier können ab diesem Zeitpunkt gleichfarbige Fliesen genommen werden.

Hierüber regelt sich auch die Startspielerfrage der nächsten Runden. Der Spieler, der sich als Erster aus der Mitte des Tisches bedient, nimmt so dann den Startspielermarker, den er auf sein Spielertableaus legt. Hierdurch hat er zwei der nächsten Runde den Erstzugriff, erhält dafür aber in dieser Runde Minuspunkten. Das sorgt gerade in der Startspielerfrage für eine schöne Ausgewogenheit und erfordert schon in diesem Bereich eine Abwägung, ob man tatsächlich Fliesen aus der Mitte des Tisches nehmen möchte.

Eine Runde teilt sich in 2 Phasen auf. In der Musterphase nehmen sich die Spieler wie gerade beschrieben Fliesen vom Tisch und legen sie auf die neutral gehaltene Ablagefläche ihres Tableaus, die treppenförmig angelegt ist.

Wie die verschiedenfarbigen Fliesen auf diese Ablagefläche abgelegt werden dürfen, richtet sich nach einigen Kriterien, die zwar auf dem ersten Blick etwas kompliziert erscheinen, jedoch schnell in Fleisch und Blut übergehen. So darf man zum Beispiel eine Reihe mit gleichfarbigen Fliesen beginnen, um sie später zu vervollständigen. Hat man sich jedoch mehr Fliesen aus der Mitte genommen als man zum Vervollständigen der Reihe benötigt, zieht das auch Minuspunkte nach sich.

Wir haben in unseren Spielrunden festgestellt, dass es manchmal auch besser ist, den einen oder anderen Minuspunkt in Kauf zu nehmen. Auch hier hat halt jeder seine eigene Taktik und Marschroute.

In der zweiten Phase verschieben die Spieler immer die rechte Fliese jeder vervollständigten Reihe rüber auf die bunte Ablagefläche des Tablets, wo Mosaik abgedruckt ist. Nur die von links nach rechts rüber geschobenen Fliesen kommen in die Wertung, wobei sich die Wertung danach richtet, ob und wie die Fliesen horizontal oder vertikal aneinandergelegt wurden. Schon jetzt sollte man aber nicht nur ein Auge darauf haben, die Fliesen möglichst aneinanderzulegen. Auch bestimmte, für die Endwertung relevanten Muster, sollte man im Hinterkopf behalten.

Das Spiel endet, wenn der 1. Spieler eine horizontale Reihe seines Mosaiks vervollständigt hat. Ist das Spielende erreicht, folgt noch eine normale Wertung für alle Spieler und zudem werden einige Sonderwertungen vorgenommen. Am Ende siegt der Spieler, der die meisten Punkte erzielt hat und es damit am besten verstanden hat, die Fliesen im Palast des König Manuels des ersten effektiv zu legen.

»Azul« ist ein Spiel, das nicht nur sehr schön gestaltet ist. Es macht auch sehr viel Spaß, mit den Fliesen zu planen. Es ist ein Spiel mit einem hohen Belohnungsfaktor, Frust kommt in den Spielzügen kaum vor, weil selbst die Minuspunkte einen Spieler niemals weit zurückwerfen.

Am Ende gewinnt der Spieler, der seine Züge am besten geplant hat und nicht etwa der, der der am wenigsten Fehler gemacht hat. Diese Tatsache ließ bei unseren spielgruppen ein unheimlich schönes Spielgefühl aufkommen.

In der heutigen schnelllebigen Zeit haben Spiele ganz selten noch die Zeit und Gelegenheit, sich zu einem echten Klassiker zu entwickeln. »Azul« hat auf jeden Fall das Zeug dazu, wenn es nicht sogar längst schon bekannter und beliebter Klassiker ist.

Hartmut Brand, Escape Room News Center

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