Hilfe, das Kind hat Spüli getrunken!

  • ARAG Experten informieren über Schutz vor Vergiftungen bei Kindern

Düsseldorf, 18. März 2022

Neben Stürzen sind #Vergiftungen die häufigsten Verletzungsarten im Kleinkindalter. Das Deutsche Grüne Kreuz (DGK) gibt an, dass rund 90 Prozent aller Vergiftungsfälle Kinder im Alter von zehn Monaten bis viereinhalb Jahre betreffen. Glücklicherweise verlaufen laut DGK die meisten Giftunfälle harmlos. Dennoch Grund genug für die ARAG Experten, zum Tag des Vergiftungsschutzes für #Kinder im Haushalt am 20. März 2022 Tipps zur Giftsicherheit und für den Notfall zu geben.

Giftsicherheit – was kann man tun?

Leider sind Kinder besonders für Vergiftungsunfälle gefährdet. Erstens, weil schon geringere Dosen von Giftstoffen den kleinen Körpern gefährlich werden können und zweitens, weil Kinder von Natur aus neugierig sind und gerne mal etwas in den Mund stecken oder probieren. Gefahrenquelle Nummer 1 ist nach wie vor der Haushalt und dort an erster Stelle Reinigungsmittel für den Hausputz und Erzeugnisse zur Körperpflege. Darauf folgen Medikamente. Was jedoch wenige wissen: Eine Gefahrenquelle kann auch der heimische Garten sein. Die ARAG Experten geben daher einige Tipps, was #Eltern, Großeltern & Co. präventiv tun können:

Aufbewahrung – oberstes Gebot

Giftige Substanzen sorgfältig verstauen und für Kinder unzugänglich und unerreichbar aufbewahren! Bei Säuglingen ist es ausreichend, Medikamente oder Putzmittel hoch zu lagern. In Haushalten mit Kleinkindern sollten abschließbare Schränke, Schrank und Schubladensicherungen oder Kosmetikkoffer mit Zahlenschloss benutzt werden. Kaufempfehlung der ARAG Experten: (Küchen-)Möbel mit verschließbaren Gitterkörben. Zusätzlich sollten Reinigungsmittel nie umgefüllt werden – etwa in leere Getränkeflaschen oder Marmeladengläser –, sondern ausschließlich die Originalbehälter der Putzmittel genutzt werden.

Müll und Handtaschen

Kinder sind von Natur aus neugierig und machen in ihrem Entdeckungsdrang auch nicht halt vor Abfall- oder Mülleimern. Die ARAG Experten raten daher genau zu prüfen, was im Mülleimer landet und dort von den kleinen Entdeckern gefunden werden kann. Dies gilt auch für Rucksäcke oder Handtaschen. In ihnen sollten Kinder weder Medikamente noch Zigaretten, Feuerzeuge oder Deodorants finden können.

Ecolabels

Die ARAG Experten empfehlen, bei Putzmitteln auf einen kindersicheren Verschluss zu achten und den Behälter nach dem Gebrauch sofort wieder zu schließen. Zusätzlicher ARAG Experten-Tipp: Der Kauf von sogenannten Ecolabels. Produkte mit diesem Siegel schonen nicht nur die Umwelt, sondern beeinträchtigen weniger die Gesundheit. Das Umweltsiegel wurde 1992 von der Europäischen Union (EU) eingeführt und ist in allen EU-Mitgliedsstaaten sowie Norwegen, Island und in Liechtenstein zu finden.

Medikamente

Auch bei Medikamenten gilt, sie für Kinder unzugänglich und verschlossen aufzubewahren. Darüber hinaus sollte auf einen sachgemäßen Gebrauch hinsichtlich Dosieranweisungen geachtet werden. Um Verwechslungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden, empfehlen die ARAG Experten, die Verpackungen klar und eindeutig zu kennzeichnen. Zum Beispiel mit dem Namen der Person, die die Medikamente einnimmt, der Verabreichungsform und dem Anbruchdatum.

Pflanzencheck

Die ARAG Experten raten zunächst zu einer Bestandsaufnahme der im Garten vorhandenen Blumen und Pflanzen. Was wächst dort überhaupt und was ist giftig und was nicht? Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt eine gute Übersicht. Unter Umständen ist es ratsam, einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Dabei ist für Kinder besonders tückisch, dass manche Pflanzensamen, wie der des Goldregens, Hülsen ausbilden, die Ähnlichkeit mit Erbsen haben und einige giftige Früchte, wie zum Beispiel die Tollkirsche, auch noch wirklich gut schmecken.

Was tun bei Vergiftung?

Kommt es trotz aller Vorsicht zu einer Vergiftung, sollten zunächst Ruhe bewahrt, Mund und Hände gewaschen und der Giftnotruf angerufen werden. Die Website Erste Hilfe für Kinde enthält viele Tipps, was im Ernstfall hilft und was nicht. Zudem raten die ARAG Experten sich die APP des BfR auf das Handy zu laden, da im Notfall direkt aus der App ein für das jeweilige Bundesland zuständiges Giftinformationszentrum angerufen werden kann.