Bielefeld, 8. Oktober 2021. #Bluthochdruck, #Arteriosklerose, #Gicht oder auch #Fettstoffwechselstörungen: Einst traten diese #Erkrankungen bei älteren Menschen auf. Inzwischen leiden darunter auch immer mehr #Kinder und #Jugendliche, die extrem #übergewichtig, sprich #adipös sind. Und deren Zahl nimmt laut Daten der #KKH Kaufmännische Krankenkasse erschreckend zu. So gab es bei den Sechs- bis 18-Jährigen von 2010 auf 2020 bundesweit ein Plus von 27 Prozent. Damit erhielten im vergangenen Jahr mehr als 11.000 KKH-Versicherte bis 18 Jahre die Diagnose #Adipositas. Bei Jungen fällt der Anstieg mit 35 Prozent erheblich höher aus als bei Mädchen (plus 19 Prozent). Vor allem wegen des langen Pandemie-bedingten Lockdowns in diesem Jahr rechnet die KKH mit einer weiteren Zunahme.

Laut Robert Koch-Institut leiden deutschlandweit rund sechs Prozent der Drei- bis 17-Jährigen unter Adipositas und damit jeder siebzehnte Heranwachsende. Die Folgen sind schwerwiegend, denn: Diese Erkrankung kann die Lebensqualität betroffener Kinder und Jugendlicher erheblich mindern. Sie erhöht das Risiko, früh Krankheiten wie #Diabetes Typ 2, #Herzinfarkt, #Schlaganfall oder #Krebs zu entwickeln, die sie bis ins hohe Erwachsenenalter begleiten können. Ebenso schwer wiegt die mögliche Folge, gehänselt, gemobbt und damit stigmatisiert zu werden. Das kann die seelische Gesundheit junger Menschen gefährden, in der Folge zu Angststörungen oder auch Depressionen und tückischerweise verstärkt zu Essattacken führen.

Von C wie Corona bis Z wie Zoff in der Familie: Gründe gibt es einige

Warum werden immer mehr Kinder und Jugendliche extrem übergewichtig? »Zu den Hauptgründen zählt eine falsche, zu fettreiche, kalorienreiche und zuckerhaltige Ernährung«, sagt Dr. Anja, Luci, Ernährungsexpertin der KKH. »In der Alltagshektik bleibt in Familien mitunter wenig Zeit für das Zubereiten gesunder, leichter und ausgewogener Speisen. Gerade auch während der #Corona-#Pandemie mit #Homeschooling und #Homeoffice waren das schnelle ##Nudel-#Ketchup-Gericht oder der Griff zur #Tiefkühlpizza ein willkommener Notnagel in deutschen Küchen.«

Weitere Kernursache für den Adipositas-Trend: Kinder werden immer mehr zu Stubenhockern. Die #Weltgesundheitsorganisation (#WHO) empfiehlt für Kinder und Jugendliche täglich mindestens 60 Minuten körperliche Aktivität bei moderaten bis hohen Intensitäten. Laut wissenschaftlicher Studien erfüllt weltweit weniger als einer von fünf Heranwachsenden diese Empfehlung. Die Corona-Pandemie hat diese Situation noch verschärft, denn durch den Wegfall von Schulweg, Schul- und Vereinssport gab es weniger Bewegungsmöglichkeiten. Doch nicht nur für die Corona-Monate gilt, dass sich viele junge Menschen zu wenig bewegen. Immer mehr Kinder sind wegen Rückenproblemen oder motorischen Entwicklungsstörungen in Behandlung – meist Folgen von Bewegungsmangel. Auf der Straße oder im Park tobende Kinder sind ein seltener Anblick geworden, etliche Spielplätze verwaist. Statt an der frischen Luft verbringt der Nachwuchs viele Stunden sitzend vor dem #PC, dem #Fernseher und mit dem #Smartphone in der Hand. »Ob chatten, posten, daddeln oder Videos ansehen: Digitale Medien sind Verführer, die körperliche Inaktivität forcieren«, so Anja Luci. »Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss von Werbung für meist kalorienreiche Lebensmittel auf die Nahrungsvorlieben von Kindern.«

Das höchste Risiko für Adipositas haben Kinder, deren Eltern übergewichtig sind. Dabei spielt die genetische Veranlagung eher eine untergeordnete Rolle. Vielmehr resultiert kindliches Übergewicht aus der familiären Lebensform und der damit verbundenen Verhaltensprägung. Kinder in sozial schwachen Familien sind häufiger adipös. Und nicht zuletzt kann Stress durch Zoff in der Familie oder mit Gleichaltrigen, Frust sowie Druck in der Schule den unkontrollierten Griff zu #Dickmachern wie #Chips, #Süßigkeiten, #Softdrinks oder #Pommes frites befördern.

Wie rauskommen aus dem Teufelskreis Adipositas?

Eltern übergewichtiger und vor allem adipöser Kinder sollten unbedingt ihren Arzt um Rat fragen. Allein schaffen Familien es kaum, den Teufelskreis krankhafter Fettleibigkeit zu durchbrechen. Professionelle Hilfe setzt an mehreren Stellschrauben an. »Neben gezielter Ernährungsumstellung sowie mehr Bewegung in Form von Kraft- und Ausdauersport wird der Fokus dabei auch auf eine stabile psychische Gesundheit gerichtet«, erklärt Expertin Luci. »Nur wenn der Lebensstil umfassend und langfristig verändert wird, kann die Erkrankung dauerhaft überwunden und so die Lebensqualität und vor allem auch die Lebenserwartung junger Menschen deutlich erhöht werden.«

Die KKH Kaufmännische Krankenkasse bietet Schulen, Kindergärten und Familien verschiedene Formen der Unterstützung an, um Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern für die Themen »#Ãœbergewicht« und »#Bewegungsmangel« zu sensibilisieren und ungesunden Entwicklungen vorzubeugen. Mehr dazu unter …