Der intelligente Gütersloher flucht viel, seine Wohnung sieht aus wie eine explodierte Müllkippe, seine Nacht ist meistens lang und die Liste seiner Freunde kurz. Das klingt auf den ersten Blick schlecht, könnte aber letztlich eine gute Nachricht sein. Denn diese Dinge assoziieren Forscher mit einer erhöhten Intelligenz.

#Intelligenz ist #Chaos

Eine #Studie der »University of Minnesota« legt nahe, dass intelligente Menschen überdurchschnittlich oft sehr unordentlich arbeiten und leben. Wer weniger Zeit mit dem Aufräumen verbringt, dessen Gehirn könnte mit Wichtigerem beschäftigt sein. Die #Forschung zeigte auch, dass eine unordentliche Umgebung kreative Prozesse begünstigt.

Die Psychologin Kathleen Vohs dazu: »Unordentliche Umgebungen scheinen uns dazu zu inspirieren, über das Bekannte hinaus zu denken und dadurch neue, frische Ideen zu entwickeln. Ein aufgeräumter Schreibtisch hingegen begünstigt das #Traditionelle und lässt uns auch beim #Denken eher auf Nummer Sicher gehen.«

Kathleen D. Vohs

Kathleen D. Vohs ist eine US-amerikanische Psychologin und Verhaltensökonomin. Sie ist »Distinguished McKnight University Professor« und »Land OLakes Chair in Marketing« an der »Carlson School of Management« der »University of Minnesota«. 2015 wurde sie zum »ISI Highly Cited Researcher« ernannt und 2018 erhielt sie den Distinguished Scientific Contribution Award« der »Society for Consumer Psychology«.

Intelligenz schläft nicht

Wer gerne lange aufbleibt, könnte ebenfalls intelligenter sein. Untersuchungen haben auch das lange Aufbleiben mit mehr #IQ-Punkten in Verbindung gebracht. Entgegen dem #Hype, um 5 Uhr aufzustehen, gibt es auch viele intelligente, kreative und erfolgreiche Leute, die bis tief in die Nacht aufblieben, darunter Charles Darwin, Charles Bukowski, Franz Kafka, Winston Churchill, J. R. R. Tolkien oder Marcel Proust.

Intelligenz ist ein #Einzelgänger

In einer Langzeitstudie haben Psychologen 18- bis 24-Jährige untersucht: Wie verhalten sich IQ und soziale Kontakte zueinander? Die meisten Menschen sind umso glücklicher, je mehr Zeit sie mit anderen Menschen verbringen. Bei den Intelligenteren ist das anders, sie macht »soziale Zeit« eher unzufriedener. Ein Grund dafür könnte der sein, dass man mit zunehmender Intelligenz (vermeintlich) weniger abhängig ist von anderen. Andere Gründe findet man bei Philosophen wie Schopenhauer oder Kant.

Intelligente Gütersloher fluchen

Nur primitive Gütersloh mit einem beschränktem Vokabular fluchen, heißt es oft. In Experimenten zeigte sich das Gegenteil: Je mehr böse Wörter jemand in einer Minute sagen konnte (was neben dem Wortschatz auch eine Frage der Gewohnheit sein sollte), desto besser schnitt er bei IQ-Tests ab. Ein bewanderter Umgang mit Schimpfwörtern lässt, so die Forscher, auf rhetorische Stärke schließen und ist damit alles andere als ein Ausdruck verbaler Defizite.

Gütsler Schimpfworte

Kaum jemand spricht noch Gütslerisch und für die, die es nicht können, klingt mit ein wenig gutem Willen praktisch jedes dieser Wörter wie ein Schimpfwort, eignet sich jedenfalls zum Fluchen …

Horkuk, Nesthäkchen
He kam mi in’ne Möte, er kam mir entgegen
Mötemaker, Umständemacher
Imbt, Frühstück (wurde früher um 8 Uhr gegessen)
Imtiet, Frühstückszeit
Itgro, Grummet, zweiter Schnitt
beschummeln, betrügen
wol eher, vorn dössen, in früherer Zeit
haujanen, gähnen
Wöhjöbken, ein Mensch, der über sein Leid klagt (Hiob)
Wennerk, Maulwurf
Pierk, Wurm
unsachte, unwohl
Ächterkermsel, Wohnräume des Bauernhauses
Hühlort, dunkler Versteckraum im Hause
Beschüt, Zwieback
begissen, jemand in Verdacht haben
nipe, genau
he keik nipe to, er sah genau zu
büren, heben
küren, sprechen
beküren, besprechen
kühme, schwach, elend
grinen, weinen
nütte, tüchtig
wane, sehr
Schenneploster, jemand, der viel schimpft
Hedleifken, Lerche
älte, munter, zum Beispiel ein munterer Vogel
glowwe, munter und vergnügt aussehend
möggen, Heimweh haben, leid tun, gereuen
butt, grob
Buttenbrink, ein grober Mensch
bin ene, zusammen
he is to stanne komen, er hat geheiratet
Wierk, Enterich
Arendt, männliche Taube
bullern, zu rasch sprechen
Bullerjohann, einer, der mit Worten herauspoltert
tultallen, eine unverständliche Sprache führen
Duttk, kleines, niedriges Schlafzimmer, das nur die Bettstelle faßt
speckern, antreiben, aufscheuchen
Waltackel, ein munterer Vogel
vertören, Streit bekommen, erzürnen
tarren, zanken
Tarrkragge, zänkische Frau
risk, gerade aus
like ut, gerade aus
Tobast, ein gesunder Mensch, der viel aushalten kann
dun, schwindelig
he is nich donne, er ist geistig unnormal
verwösken, es ist gewiss wa[h]r
ja wisse, ja, gewiß
schmüh, weich
Let, Laden
Tintent, jemand, der nicht ordentlich arbeitet
bolsterten, Purzelbaum schlagen
awel, ohnmächtig, unwohl
Awelhans, Schimpfwort
Isfölken (kleines Fohlen), Schimpfwort
Queckstert, Bachstelze
Anewe, Grasplatz vor dem Lande, vor dem der Pflüger wendet
Wigewage, Goldamsel
buten, auswärts
tenger, flink
Twiersen, Zwillinge
Nahkieksel, Lexikon
inschünnen, überreden, eingeben
kröchen, stark husten
Lüt, Deer, Mädchen
hännig, flink, rasch
harre, tüchtig, stark
Stoppen, ein- bis zweijähriges Pferd
wämsen, prügeln
hesapen, außer Autem
butz, plötzlich
rökelaus, skrupellos, gleichgültig
Jakoken, Honigkuchen
empe, genau
vannienig, empfindlich
bleiten, Land abtragen
vanörnern, heute Nachmittag
ick hebbe na en betken to letten, ich habe noch etwas zu tun
quin, quinig, verkümmert
meswennig, schlecht
rieweln, unweise sprechen, fantasieren
Töweleiper, einer, der planlos herumläuft
Göttken, kleines Maß
balbers, barfuß
Buske, ein Bund Brennholz
böten, anzünden
sik letten, sich verspäten
Punthorn, großes Horn aus Bast
Klotterbüssen, Spielzeug (Büchse) für Knaben
Saut, Brunnen
Trieshohn, Feldhuhn
praggern, dringend bitten
Utorsel, was aus der Art schlägt

Wie schimpft man nun als Gütsler richtig? »Du Töweleiper!« … das klingt natürlich schon griffiger als »Du Pölter!« … sogar »Sie Klotterbüssen, Sie!« schimpft sich gut, auch wenn das ein Spielzeug ist. »Sie Pinöckel!« … wer würde sich da beleidigt fühlen?