Toyota-Gazoo-Racing ist in Le Mans zuhause – buchstäblich: Der siegreiche Toyota TS050 Hybrid steht ab sofort im Museum unweit des Circuit de la Sarthe. Mit dem Rennwagen hatten Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley im September 2020 die 88. Auflage der 24 Stunden gewonnen – und so den dritten Sieg in Folge beim Langstreckenklassiker perfekt gemacht.

Der als Dauerleihgabe an den Automobile Club de lOuest (ACO) übergebene TS050 Hybrid ist eine rollende Legende: Mit 1.000 PS, Allradantrieb und einem Gewicht von gerade einmal 895 Kilogramm krönte sich der LMP1-Bolide zum Seriensieger in Le Mans. Schon 2017 sicherte sich Kamui Kobayashi mit einer Zeit von drei Minuten 14,791 Sekunden und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 251,9 Kilometern pro Stunde die schnellste Runde aller Zeiten – und die erste von vier aufeinanderfolgenden Pole Positions. Diese legten auch den Grundstein für die Rennsiege in den Jahren 2018, 2019 und 2020.

Teampräsident Hisatake Murata nahm gemeinsam mit ACO-Präsident Pierre Fillon an der feierlichen Fahrzeugübergabe im Museum teil, wo der TS050 Hybrid das Herzstück einer einzigartigen Ausstellung zur Toyota Geschichte in Le Mans ist. Gezeigt werden ikonische Fahrzeuge aus mehr als drei Jahrzehnten, Technologien sowie Schicksalsschläge und Triumphe, die das Langstreckenrennen seit jeher prägen.

Die Besucher des Museums beginnen ihre Reise mit dem seltenen Anblick eines frühen Toyota Herausforderers: Der 86C Gruppe C in den auffälligen Farben von Leyton House ging 1986 mit Satoru Nakajima, Geoff Lees und Masanori Sekiya am Steuer an den Start. In einen echten Sieganwärter verwandelte sich Toyota mit dem TS010 mit der Startnummer 33 aus dem Jahr 1992 in der legendären Casio-Lackierung – dem letzten Gruppe-C-Modell – und dem 94CV #1, der für das neue LMP1-Reglement 1994 modifiziert wurde. Die von Rennsportlegenden wie Eddie Irvine, Mauro Martini und Jeff Krosnoff pilotierten Fahrzeuge wurden jeweils Zweite.

Die anschließende Pause vom Prototypensport füllte der Supra LM #27, der 1995 von Jeff Krosnoff, Marco Apicella und Mauro Martini gefahren wurde und im Museum ebenfalls aus nächster Nähe bestaunt werden kann. Ein Fan-Magnet dürfte auch der Toyota TS020 aus den Jahren 1998/99 sein, der in Le Mans und im Videospiel Gran Turismo unterwegs war. Komplettiert wird die Ausstellung vom TS030 Hybrid, der als erster Toyota Hybridwagen 2012 in Führung lag: Alex Wurz, Nicolas Lapierre und Kazuki Nakajima schlugen ein neues Kapitel auf – und ebneten so den Weg für den Seriensieger TS050 Hybrid.

Wer am Wochenende das diesjährige 24-Stunden-Rennen besucht, um den Startschuss der Hypercars und des GR010 Hybrid hautnah mitzuerleben, kann auch die Toyota-Ausstellung und das Le-Mans-Museum kostenlos besuchen. Wer es nicht schafft, kann noch später vorbeischauen: Die täglich geöffnete Toyota-Ausstellung läuft bis zum 20. Februar 2022.