Laut einem Gesetzentwurf soll in Zukunft eine Sperre in den Social Media wie Instagram oder Facebook auch zu einer Quarantäne im wirklichen Leben führen. Wer also beispielsweise bei Facebook für 30 Tage gesperrt wird, soll künftig auch 30 Tage lang zu Hause bleiben müssen. Als »Smart City« wurde Gütersloh als »Modellkommune« ausgesucht, um zu evaluieren, ob diese Maßnahme dem Bevölkerungsschutz dienen kann: »So wie Impf- und Testprivilegien für alte Freiheiten sorgen, so muss auch digitales Fehlverhalten Konsequenzen haben«, sagte ein Politiker einer Fraktion einer Partei. Da Betroffene während der Quarantäne ihre Zeit freilich nicht mehr in den Social Media totschlagen können, sollen im Rahmen eines Ideenfindungsprozesses mit Bürgerbeteiligung Alternativen gesucht werden. Ein Berliner Planungsbüro brachte bereits konkrete Vorschläge aufs Tapet, die bei dem Prozess zur Diskussion gestellt werden sollen. »Wir schlagen beispielsweise Tomatenzüchten auf dem heimischen Balkon vor«, so der Geschäftsführer des Planungsbüros. Das diskriminiere alle, die keinen Balkon besäßen, entgegnete die Fraktionsvorsitzende einer Partei. Die soziale Frage dürfe gerade in den sozialen Medien nicht außen vor gelassen werden. Insbesondere dann, wenn man dort gesperrt sei. Man müsse das Tomatenzüchten ohnehin neu denken. Im Leben vieler Menschen kämen Tomaten nurmehr als Ketchup vor.