Gütersloh pinkelt; im Stadtplanerjargon würde man sagen: Gütersloh muss »bepinkelbar« werden

Auch der Gütersloher ist, wie Max Goldt es für den Deutschen an sich erkannt hat, nicht mehr in der Lage, selbst kürzeste #Wegstrecken ohne Wasserbevorratung zu bewältigen. Insbesondere die Gütersloherin. Schon gar nicht ohne #Coffee to Go Bevorratung. Und umgekehrt offenbar auch nicht, ohne innerstädtisch pinkeln zu müssen.

Bei Letzterem ist es dann wieder so: »Scheiß #Umweltverschmutzung! Da muss endlich mal was getan werden!« … »Stimmt! Also beispielsweise keine sinnlosen Coffee to Go Becher mehr!« … »Nö!« …

Die vor einigen Jahren geplante Schließung der öffentlichen #Toilette im Durchgang zur Spiekergasse, die ja für teures Geld mit einer international beachteten Beleuchtungslösung zum Sehnsuchtsort hochsterilisiert worden war, war ja bekanntermaßen wegprotestiert und weggeunterschriftenlistet worden. Nun sollen weitere »Pinkelorte« herbeigebürgerantragt werden.

Gefordert, geradezu verlangt, werden die Bereitstellung von mehreren öffentlichen Toiletten rund um die Uhr und die kurzfristige Öffnung der Toilettenanlage im Spiekergassendurchgang an allen Wochentagen, inklusive Sonntagen und Feiertagen, von 8 bis 24 Uhr. »Eine Toilette sollte und muss 24 Stunden am Tag zugänglich sein, oder?«, fragt der Bürgerantragende.

Im Rahmen der Aktion »Nette Toilette«, an der sich rund ein Dutzend Gütersloher Lokale, an denen es ja andererseits in der Innenstadt angeblich mangelt, beteiligen, dürfen in den Toiletten der Lokale auch Gütersloher pinkeln, die dort nichts verzehren. Nicht nur wegen der coronabedingten Unbepinkelbarkeit der Gastronomietoiletten hält der Bürger das für keine Lösung. Vielmehr hätten die Lokale in den Vormittagsstunden meist sowieso geschlossen und an Sonntagen und Feiertagen laufe [sic!] in der Regel vor 17 Uhr auch nichts.

Erschwerend komme für den ortsfremden WC #Besucher die Hemmschwelle hinzu, erst freundlich fragen zu müssen oder sich einfach hineinzuschleichen. So sieht natürlich keine bürgerfreundliche Bepinkelbarkeit aus, wenn man auch noch freundlich sein oder gar schleichen muss. Man will schließlich unfreundlich und rasend pinkeln.

Aber der Kritik ist damit kein Ende: Öffentliche Gebäude wie Rathaus und Stadthalle seien nur zu ihren Öffnungszeiten zugänglich. Sowas aber auch. Wie kann man denn ausschließlich während der Öffnungszeiten öffnen? Und öffentliche Toiletten sollten grundsätzlich auch gut ausgeschildert sein. Vielleicht mit einem Pinkelleitsystem analog zum dramatisch notwendigen Parkleitsystem samt #LED Anzeige der freien Toiletten!?

Es sei außerdem und abschließend unverständlich, dass nach und nach die beiden #Toilettenhäuschen am #Marktplatz verschwunden seien: erst das kleine Häuschen auf der Ecke zur Fleischfabrik Marten und später die Anlage auf der Ecke gegenüber dem Media-Markt. Was heißt bei 2 Häuschen »nach und nach«!? Erst das eine, dann das andere. Wie denn sonst?

Dieser Bürger scheint ja rund um die Uhr ausgedehnte Wanderungen durch Güterslohs Innenstadt und Peripherie zu unternehmen. Erst im Februar hatte die Arbeitslosenselbsthilfe von der Stadt gefordert, die Toilettensituation am Bahnhof zu verbessern. Entweder sei die Nutzung der früher vorhandenen Toiletten zu prüfen oder es seien Toilettenwagen aufzustellen. Das ist nun etwas anderes. Es war beklagt worden, dass beispielsweise die #Taxifahrer nirgends pinkeln könnten und dass beispielsweise in die Radstation gepinkelt würde.

Kurz darauf hatte Stadtbaurätin Nina Herrling eine Lösung für das Problem der Bahnhofsbepinkelbarkeit angedeutet und einen Vorschlag binnen der kommenden #Wochen angekündigt. Offenbar ist inzwischen gut gedüngtes #Gras über die Sache gewachsen. Was nun, wenn auch das große Geschäft aufs Tapet kommt? Muss Gütersloh dann »bescheißbar« werden?

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