Je mehr ich darüber nachdenke, umso verächtlicher finde ich die Diskussion um die Systemgastronomie in der Innenstadt von Gütersloh. Als ich vor Corona oft durch die Stadt gegangen bin, habe ich überall schöne Lokale gesehen. Nur nicht am Berliner Platz. Geschenkt. Wollt Ihr wirklich ein bescheuertes »Hans im Glück« am Berliner Platz? Das soll es richten? Wer von Euch war denn jemals in so einem Laden? Nur weil der Name toll klingt? Die kochen auch nur mit Wasser. Mit tiefgekühltem. Am Dreiecksplatz gibt es ein nettes kleines Café mit Mittagstisch, ein nettes größeres Café mit Mittagstisch, ein Café, zwei Eisdielen. An der »Kneipenmeile« gibt es abends schöne Außengastronomie … am Kolbeplatz gibt es tolle Läden, in der Königstraße gibt es Pizza, in der Nähe des Kolbeplatzes gibt es Güterslohs berühmteste Pizza, allenthalben kann man vor Cafés und den vielgehassten Backshops draußen sitzen, es gibt Burgerläden, Sushi, überall Döner, in der Nähe des Alten Kirchplatzes gibt es Lokale, eigentlich sind sie überall. Um die Innenstadt herum sowieso. Und auch weiter weg. Wisst Ihr beispielsweise, wo Güterslohs größter Biergarten ist? Oder wo Güterslohs größte Außenmarkise ist? Oder wo regelmäßig Livemusik stattfindet? Wir haben nun auch Donuts, wieder Bubbletea und Frozen Yoghurt. Mal schauen, wie lange. Und wir haben auch Subway und McDonald’s. Ich müsste in Ruhe nachdenken, um alle Lokale aufzuzählen, wahrscheinlich würde ich viele vergessen. Belebt denn nun beispielsweise McDonald’s den ZOB? Oder belebt nicht vielmehr der ZOB McDonald’s? McDonald’s ist so groß und so bedeutend, daran kommt man nicht vorbei. Und Gabriele Conert schafft den Spagat zwischen einem Weltkonzern und einer lokalen Gastronomin. Nur wenige haben sich so sehr für Gütersloh engagiert wie sie. Was ist nur los mit Euch? Es gibt alles, was es braucht. Geht doch hin! Oder hasst Ihr Gütersloh und die Gütersloher? Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe. Für den Einzelhandel gilt das übrigens genauso. Für vieles sogar.