Berlin, Deutschland (ots) Im Bundestag wird heute über den »Armuts- und Reichtumsbericht« der Bundesregierung debattiert. Er beschreibt Lebenslagen, berichtet von Wohlstand und Lebensqualität, aber auch über Ungleichheiten bei Teilhabechancen und die Verteilung von Einkommen und Vermögen. Um die soziale Lage ist es in Deutschland nicht überall gut bestellt, wie viele Fakten belegen. Aber nur ein Vierteljahr bleibt dieser Regierung noch, um zu handeln. Das kritisiert auch SoVD-Präsident Adolf Bauer: »Der Bericht kommt viel zu spät. So kurz vor der Bundestagswahl gibt es keinen Spielraum mehr, auf die Befunde zu reagieren. Und die sind dramatisch: In den letzten fünf Jahren ist der Anteil der Armen gewachsen und gleichzeitig auch die Gruppe der Reichen. Die Mitte ist geschrumpft. Die Pandemie hat bewirkt, dass Teile der Mitte der Gesellschaft gefährdet sind, in Armut abzurutschen. Viele Selbstständige sind nicht mehr in der Lage, ihren Lebensstandard zu halten, sie werden unterstützungsbedürftig. Für immer mehr Menschen wird die Lage prekär.« Diese Entwicklung hätte für die gesamte Gesellschaft einschneidende Folgen, so Adolf Bauer: »Wenn die Zahl derer wächst, die staatliche Unterstützung benötigen und gleichzeitig auf der anderen Seite wenige einen immer größeren Anteil des Vermögens besitzen, dann wird das zu Spannungen führen und kann den sozialen Frieden gefährden. Die Regierung muss jetzt Hilfen für die Zeit der Ãœberbrückung nach der Pandemie in Aussicht stellen. Das gilt für Kinder und Jugendliche, aber auch für geringfügig Beschäftigte, Alleinerziehende und Ältere mit kleiner Rente.« Der SoVD hat daher einen Armutsrechner entwickelt. Mit dessen Hilfe können Bürger*innen in wenigen Minuten online berechnen, ob sie armutsgefährdet sind. Ausgiebig mit dem Thema Armut befasst sich außerdem die Kampagne »Wie groß ist dein Armutsschatten?« der SoVD-Landesverbände Niedersachsen, Schleswig-Holstein und NRW. Der SoVD engagiert sich für mehr soziale Gerechtigkeit mit der Aktion »Mit dir. Für alle. Gegen soziale Kälte«.