»Die Fläche der ehemaligen Firma Marten ist circa 1,3 Hektar groß und soll zu einem neuen Wohngebiet am Rand der Innenstadt entwickelt werden. Aufgrund der Lage und der Größe des Projekts ist es sinnvoll und notwendig, durch einen Wettbewerb die städtebauliche Qualität dieses neu zu planenden Quartiers zu sichern«. Mit diesen Worten erläuterte der planungspolitische Sprecher Dr. Thomas Krümpelmann den SPD-Antrag für die nächste Sitzung des Ausschusses für Planung, Bauen und Immobilien. »Mit der Gestaltung des Geländes der Firma Marten kann die letzte große Brachfläche in der Innenstadt einer neuen Nutzung zugeführt werden. Als bisheriges Industriegebäude, angrenzend an die Grünfläche Moltkeplatz und die Freifläche Marktplatz, sowie in Sichtweite zur neuen Feuerwache, dem Amtsgericht und der neuen Innenstadtsporthalle aber auch zu innerstädtischer Wohnbebauung ergibt sich eine außerordentliche Lage. Gleichzeitig ist die ehemalige Firma Marten mit mehr als 150 Jahren Historie ein Teil der Stadtgeschichte, und der Verwaltungstrakt wird von vielen Gütersloherinnen und Güterslohern als erhaltenswert angesehen«, so Dr. Krümpelmann weiter. Der Antrag besagt im Einzelnen: »Der Ausschuss beauftragt die Verwaltung für das Gelände der Fa. Marten einen städtebaulichen Wettbewerb mit Bürgerbeteiligung vorzubereiten und durchzuführen: Gefordert sind urbane Entwürfe (Geschosswohnungsbau, Tiefgaragen, öffentliche Räume, Durchgängigkeit des neuen Quartiers), die der besonderen Lage der Fläche gerecht werden. Der Gestaltungsbeirat ist kontinuierlich und frühzeitig (Aufgabenstellung) und bei der Umsetzung (Architektur) zu beteiligen. Die Umsetzung der im Wettbewerb erreichten Qualität des neuen Quartiers ist durch einen detaillierten Bebauungsplan und durch detaillierte städtebauliche Verträge zu sichern.« Sebastian Pähler als Mitglied des Ausschusses ergänzte: »Aufgrund dieser Lage und der Bedeutung kann die weitere Planung und Gestaltung dieses Gebietes nur auf der Basis eines herausragenden städtebaulichen Entwurfes erfolgen, unter Einbeziehung der Perspektive der Gütersloherinnen und Gütersloher sowie der Expertise des Gestaltungsbeirates. So können erhaltenswerte, symbolische Elemente des Bestandes in die neue Planung integriert und gesichert werden.« Nach Auffassung der SPD Gütersloh sollten in der Aufgabenstellung des Wettbewerbs besonders folgende Punkte berücksichtigt werden: Symbolisch erhaltenswerte Gebäudestrukturen, ausschließlicher Geschosswohnungsbau, vereinzelte Einbindung von gewerblicher Nutzung, Planung unter ökologischen Gesichtspunkten, umfangreiche Begrünung auf Fassaden, in Vorgärten, auf Dächern et cetera, Verwendung nachhaltiger Baustoffe und Bautechnologien mit hoher Recyclingquote, positive Energiebilanz der Anlage (mindestens aber Passivhaus-Standard). »Es bietet sich hier die Möglichkeit, ein durchmischtes Wohngebiet mit der Nähe zum Stadtkern zu schaffen. Außerdem kann mit ausschließlichem Geschosswohnungsbau ein Beitrag zur Nachverdichtung und der Schaffung von Wohnraum geleistet werden. Um dies zu erreichen, ist ein Wettbewerb für einen hochwertigen städtebaulichen Entwurf notwendig«, so Sebastian Pähler abschließend.