Das ehemalige Kriegsgefangenenlager Stalag 326 in Schloß Holte-Stukenbrock soll zu einer Gedenkstätte von nationaler Bedeutung ausgebaut werden. Die Gruppe »Die Linke« im Kreistag Gütersloh hat dazu eine Anfrage an den Landrat und die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport gerichtet. Dabei geht es auch darum, wie die Verwaltung die inhaltlichen Mitgestaltungsmöglichkeiten nutzen will. Für »Die Linke« ist klar, die Gedenkstätte muss ein Lernort werden für Antifaschismus, Antirassismus, Frieden und radikale Demokratie. Mehr als 300.000 überwiegend sowjetische Kriegsgefangene kamen nach Stukenbrock. Viele wurden als Zwangsarbeiter in umliegenden Höfen und Betrieben und im Ruhrbergbau eingesetzt. Bis zu 65.000 Gefangene überlebten nicht. Sie wurden erschlagen, erschossen, wurden Opfer von Zwangsarbeit, von Hunger und von Seuchen wie Ruhr und Fleckfieber. Der Tod von 3,3 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen in deutscher Gefangenschaft war eingeplant. Dieser Massenmord war Teil des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion. Dem Terror von Wehrmacht, SS-Einsatzgruppen und ihren Helfern fielen mehr als 25 Millionen Bürger der Sowjetunion zum Opfer. Mehr als die Hälfte waren Zivilisten. Vor diesem Hintergrund verbietet sich jeder Versuch diese Verbrechen durch ein Motto wie »Lager wird überall gemacht« oder ähnliches zu relativieren. Gloria Strothmann Gruppe »Die Linke« im Kreistag Gütersloh, Emanuel Zurbrüggen, Gruppensprecher Gloria Strothmann, Stellvertretende Gruppensprecherin