Wir erleben schon lange eine Verwirrung der Begriffe. Diese wird auch schon lange beklagt. So gelten »Profis« gemeinhin als Leute, die etwas besonders gut können. Und umgekehrt gelten Leute, die etwas besonders gut können, als Profis. Das ist natürlich Unsinn. Ein Profi ist lediglich jemand, der mit etwas Geld verdient. Richtig wäre der Begriff »Könner«. Auch Begriffe wie »Fachmann« oder »Experte« sind unter Umständen angebracht. Profis müssen etwas nicht besonders gut können. Und Amateure müssen etwa nicht schlechter können, oft können sie es sogar besser. Früher war sogar der Begriff »Dilettant« ein Ehrenbegriff. Früher galten Amateure und Dilettanten sogar insofern mehr, als sie mehr Leidenschaft in eine Tätigkeit legten, weil sie es gar nicht nötig hatten, damit Geld zu verdienen. Dilettanten sind der Definition nach Laien. Gelten aber heute als Leute, die etwas schlecht oder gar nicht können, es aber dennoch tun. »Gewollt, aber nicht gekonnt« … das gilt als Dilettantismus. Diese Begriffe und der Begriff »Hobby« werden pejorativ und dysphemistisch verwendet. Will man beispielsweise einen Philosophen herabwürdigen, so bezeichnet man ihn in der Regel als »Hobbyphilosophen« oder als »Amateurphilosophen«. Als ob das etwas zu bedeuten habe. Wer philosophiert, ist ein Philosoph. Es gibt studierte Philosophen, die völlig unbegabt sind. Zumal man dort vor allen Dingen etwas über andere Philosophen lernt. Das Epigonentum an den philosophischen Fakultäten wird schon lange beklagt. Denken kann man nicht lernen, bestenfalls trainieren. Man käme nicht auf die Idee, jemanden als »Hobbyradfahrer« zu beschimpfen, nur weil er kein Profiradfahrer ist. Jeder, der Rad fährt, ist ein Radfahrer. Kein Radprofi oder Radsportprofi, aber dennoch ein Radfahrer. Warum ist das so? Weil jeder Rad fahren kann. Daran scheitern nur wenige, wenn überhaupt jemand. Aktuell werden viele Querulanten auch als »Hobbyvirologen« bezeichnet. Um sie zu Recht zu verunglimpfen. In Wahrheit adelt man sie damit, denn sie sind keine »Hobbyvirologen«, sie sind überhaupt keine Virologen. Noch nicht einmal Mediziner. So etwas wie »Hobbyvirologen« gibt es nicht. Auch die sogenannten »Influencer« sind Profis. Heißt das, dass die irgendetwas besonders gut können? Nein. Denn meist können sie gar nichts. Fotografiert werden kann jeder. Gar nichts schreiben oder dumme Kalendersprüche, gerne auch auf englisch, von sich geben, kann auch jeder. Ordinär zu sein bedarf auch keines besonderen Talents.