Gütersloh/wlv (Re) Die Landwirte sind in Sorge: Im Eiltempo will die Bundesregierung jetzt offensichtlich die aktuelle Änderung der Düngeverordnung durchdrücken. Die Bundesregierung wird am Freitag, damit eine Woche vor dem bisher vorgesehenen Termin, im Bundesrat abstimmen lassen. Gerade vor dem Hintergrund der Herausforderungen der Corona-Krise sei es folgenschwer, die Bundesdüngeverordnung in solch einem Hauruck-Verfahren partou durchzusetzen, kritisiert der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Gütersloh Andreas Westermeyer. »Was uns überhaupt nicht hilft, ist eine Verschärfung der Düngeverordnung im Schnellverfahren.« Der aktuelle Vorschlag sei unausgegoren und habe erhebliche fachliche Mängel. Darüber hinaus sei die Einhaltung des Zeitplans für die Umsetzung der Verordnung überhaupt nicht machbar. Westermeyer: »Vollkommen unrealistisch ist doch, dass Bund und Behörden innerhalb der nächsten sechs Monate es schaffen, die dazu erforderlichen Schritte, geschweige denn die geplante Verwaltungsvorschrift umsetzen zu können.« Die aktuelle Notlage in der Corona-Krise zeige doch, so der Vorsitzende: Das gesamte öffentliche Leben und die Wirtschaft würde derzeit lahmgelegt, »nur die Düngeverordnung muss jetzt anscheinend auf fragwürdige Weise durchgeboxt werden. »Dabei spüren wir doch gerade alle die Systemrelevanz einer guten, heimischen Nahrungsversorgung«, verdeutlicht der Westermeyer und gibt zu Bedenken. Da helfe auch kein Freihandelsabkommen mit weit entfernten Staaten, zumal deren Erzeugung von Lebensmitteln weit unter unseren hohen Standards liegen würde.