Gütersloh (gpr). 1960 Quadratmeter Gerüstfläche, 705 Quadratmeter umzudeckendes Dach und 350 Quadratmeter Dämmung: So sieht die Dach-Erneuerung der Volkshochschule Gütersloh (VHS) in bloßen Zahlen aus. »Das Dach hat seinen Zenit überschritten, es ist alt«, sagt Diplom-Ingenieur Carsten Deiwiks vom Technischen Gebäudemanagement der Stadt. Das sei letztlich mit ausschlaggebend für die Entscheidung zur Erneuerung des Daches gewesen. In der Vergangenheit seien immer wieder Schäden in Abhängigkeit der Witterung aufgetreten und kleine Reparaturmaßnahmen notwendig gewesen. Wasser hinter der Orgel in der Aula, nasse Stellen an Wänden und eine immer wiederkehrende Ursachensuche gehören damit bald der Geschichte an. Das ehrwürdige, denkmalgeschützte Gebäude an der Hohenzollernstraße ist von einem Baugerüst und grünen Netzen umgeben. Dazu umschließt ein Bauzaun das Gebäude. Ein großer, gelber Kran ist vor der Bildungseinrichtung positioniert. Was nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen aussieht, betrifft aber ausschließlich das Dach. »Die nur in Teilbereichen vorhandene Dämmung wird komplettiert, Klempner- und Blecharbeiten bei dieser Gelegenheit durchgeführt und das Dach umgedeckt. Die Fassade bleibt unberührt«, erklärt Deiwiks. Bei der Sanierung achten die Verantwortlichen genauestens darauf, sich bestmöglich den Richtlinien des Denkmalschutzes anzupassen. »Wir bleiben in dem Kontext wie das Gebäude früher auch einmal gewesen ist«, so Deiwiks. Die Arbeiten finden in enger Abstimmung mit dem städtischen Denkmalpfleger Ulrich Paschke statt. Gleichzeitig orientiere man sich auch an den Vorgaben und Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV). Für die Arbeiten stehen rund 340.000 Euro an Mitteln zur Verfügung. Die Stadt Gütersloh setzt diese Arbeiten nicht selbst um, sondern übergab sie im Vorfeld an das örtliche Architekturbüro Spooren. Laut Deiwiks sollen die Arbeiten voraussichtlich schon Anfang Dezember abgeschlossen sein. »Das Gebäude bleibt die gesamte Zeit über in voller Nutzung«, betont VHS-Leiterin Dr. Birgit Osterwald, »lediglich zwei Räume sind unmittelbar betroffen.« Das Gebäude Hohenzollernstraße - Im September 1893 wird das Haus als Lehrerseminargebäude mit Turnhalle eröffnet. - Während des Zweiten Weltkrieges erleidet das Gebäude Schäden, die im November 1945 notdürftig repariert werden. - 1984 wird das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. - In den Jahren von 1990 bis 1997 wird das Gebäude unter denkmalschützerischen Aspekten renoviert und umgebaut. Im Zuge dessen werden etwa Aluminiumfenster durch Holzfenster in der ursprünglichen Aufteilung ersetzt und die Bemalung der Aula wieder hergestellt. - 2004 zieht die Verwaltung der Volkshochschule in die Hohenzollernstraße. - seit seiner Erbauung sind in dem Gebäude verschiedene Bildungseinrichtungen beheimatet gewesen.