Alkohol ändert Synapsen im Hirn nachhaltig, Wissenschaftler vermuten darin Basis von Lernvorgängen und Erinnerungsvorgängen sowie Suchtgedächtnis

Düeseldorf, 24. Juni 2022

Eine einzige Alkoholgabe führt im Gehirn von #Mäusen zu Änderungen an den #Synapsen. Zudem bleiben diese deutlich länger bestehen als der Alkohol im Blut messbar ist, sagen Forscher unter Beteiligung der Universität Düsseldorf. Den #Experten nach bilden solche anhaltenden Änderungen an Synapsen die Grundlage von normalen Lernvorgängen und Gedächtnisvorgängen und könnten auch die Basis des Suchtgedächtnisses darstellen.

Mitochondrien Mobilität

Laut den in »PNAS« publizierten Erkenntnissen war nach der Einmalgabe von #Alkohol bei den Labortieren zudem eine Erhöhung der Mitochondrien-Mobilität in Nervenzellen im lebenden Hirn zu beobachten – und auch diese Veränderung war nach dem vollständigen Abbau des #Ethanols noch messbar, heißt es.

In #Drosophila #Fruchtfliegen hingegen, so die Forscher, hat die gezielte Blockade dieser #Mitochondrien #Mobilität dazu geführt, dass die Fliegen keine positiven Assoziationen mit Alkohol aufbauen konnten. Normalerweise gewöhnen sich Fliegen sehr schnell an den Genuss von Alkohol, aber nach Blockade der Mitochondrien Mobilität hatten die #Fliegen kein Interesse mehr.

Zelluläre Mechanismen

Da die Mobilität der Mitochondrien bei Fliegen und #Mäusen eine Rolle bei alkoholbedingten Veränderungen des Gehirns zu spielen scheint, vermuten die Wissenschaftler, dass dieser zelluläre Mechanismus auch beim Menschen bedeutsam ist. Laut den Fachleuten hatten die Tiere bis zu 2 Tage nach einmaliger Alkoholgabe Schwierigkeiten, korrekte Entscheidungen zu treffen.