Eine wichtige Sache bei der Wahl des Partners ist ja die Erwerbstätigkeit. Was arbeitet man, was verdient man. Das ist so die erste Frage, die einem gestellt wird – noch vor: Hast du Kinder?

Der Online-Dater sieht das in der Regel ganz klar. Die Zukünftige soll ihn als Menschen nehmen, seinen edlen Charakter bewundern, seinen Geist; aber um Himmels willen, auch nur ein Hauch einer Idee von finanzieller Bedürftigkeit soll nicht auftauchen. Da wird sich lieber zehnmal versichert, dass man nicht Teilzeit arbeitet, als dass man einmal über Literatur oder Kino, ja meinetwegen auch Kochrezepte oder so etwas redet. Andersrum ist das natürlich egal. Weil, wer guckt schon aufs Geld, danach spinxen ist charakterlos … wenn also die Gegenfrage im Nirvana verhallt, da ahnt man dann, Frührentner oder so. Da gibt es ganz schlimme Geschichten, traurige Schicksale und überheblich werden ist hier wirklich nicht angesagt. Nur sollte man sich ein Date immer auch in Bezug aufs Geld gründlich überlegen. Früher dachte ich noch, ich hab ein Einkommen, das reicht. Wenn man nett schreibt, kann man sich auch treffen, ich brauch’ keinen Partner mit Spitzengehalt. Dann wurde es doch schon manchmal richtig schwierig. Gut, mal einen Kaffee austun, davon gelang ich nicht an den Bettelstab, es brachte aber schon eine leichte Schieflage, wenn es das argentinische Steak sein sollte. Ganz gewiefte Dater machen das so: Wir tun ein ums andere Mal was aus, das ist romantischer. Nur war er immer beim Kaffee dran und ich beim Kino – reiner Zufall natürlich.

In einem Fall wurde auch noch mein Auto abgecheckt, ob da sein Equipment reinpasst und eigentlich, hm, er würde das schon gern geliehen haben, das Auto. Ist ja so doll nicht, könnte größer sein. Würd er aber im Notfall so nehmen. Ich müsste dann nicht immer mitkommen. Weil, in einer guten Beziehung braucht es ja auch Freiräume. So klammern, das kann er gar nicht ab.

Aha. Ich klammer’ aber, ich häng’ nämlich an meinem Auto.

Eine Erkenntnis weiter, eure #Trulla

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