Neues Auto, neuer Fahrer: Cupra greift in der Extreme E an

Martorell, Weiterstadt, 18. Februar 2022

  • Saisonstart der Offroad Rennserie in Saudi-Arabien

  • Cupra Neuzugang Nasser Al-Attiyah im Interview

  • Legacy Programm: Renaturierung und Wiederbegrünung in Neom

Das Warten hat endlich ein Ende: Am 19. und 20. Februar 2022 startet Cupra in Neom in Saudi-Arabien mit dem Desert X Prix in die zweite Saison der Rennserie Extreme E. Rund um die geplante Zukunftsstadt Neom geht es im #Legacy Programm um Renaturierung und Wiederbegrünung. Neu an Bord des Teams ABT Cupra XE ist »#Dakar« Legende Nasser Al-Attiyah. Im Interview spricht er über die neue Herausforderung Extreme E, seine Ziele und seine Karriere als Sportschütze.

Große Ziele mit dem neuen #Offroad #Rennwagen

Cupra ist elektrisiert: 2 Monate nach dem Finale der ersten Saison der Extreme E geht die Rennserie für vollelektrische #SUV in ihre zweite Runde. Die Vorfreude bei der spanischen Marke vor dem ersten Rennwochenende am 19. und 20. Februar 2022 in Neom in Saudi-Arabien ist groß, denn die Challenger-Brand hat sich für 2022 einiges vorgenommen und neben Siegen und Pokalen den Titel im Visier. Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, ist bei ABT Cupra XE einiges neu, angefangen beim Auto. 

Denn der Cupra Tavascan XE wird in der Wüste Saudi-Arabiens seine Premiere feiern. Er leistet 400 Kilowatt und ist mit einer 54 Kilowattstunden #Batterie ausgestattet, die hinter dem #Cockpit platziert ist. Das trägt zu einer optimalen Gewichtsverteilung des Fahrzeugs bei. Der #Offroad Rennwagen schafft den Sprint von null auf 100 Kilometer pro Stunde in etwa 4 Sekunden. Das neue Fahrzeug ist zudem noch nachhaltiger und umweltfreundlicher als bisher. Durch mit dem #3D Drucker erstellte Teile wird die Anpassungsfähigkeit verbessert, die die Reparatur des #Elektroautos in der Hitze eines Rennens erleichtern und beschleunigen soll.

Mit zwei »Dakar«Â Legenden unterwegs in Richtung Titel

Neu an Bord bei Cupra ist auch Nasser Al-Attiyah. Der frischgebackene Sieger der Rallye Dakar feiert sein Debüt in der Extreme E. »Ich bin dankbar für die Chance, mit diesem Team in der Extreme E zu starten – damit wird ein kleiner Traum für mich wahr, denn ich verfolge die Serie schon von Beginn an sehr intensiv«, sagte der Katarer, der sich das Cockpit des Cupra Tavascan XE mit Jutta Kleinschmidt teilt, die bereits 2021 für ABT Cupra XE an den Start ging. 

»Im vergangenen Jahr haben wir eine solide Basis geschaffen. Dieses Jahr können wir ganz vorne dabei sein. Und das ist natürlich auch das Ziel«, so die Rallye Dakar-Siegerin von 2001. Sie kennt Al-Attiyah aus gemeinsamen Einsätzen bei der Rallye Dakar. »Er liegt mir sehr, wenn es um die Abstimmung des Autos geht. Denn gerade dann, wenn man sich das Lenkrad teilt, muss man sich gut verstehen und vertrauen. Ich weiß, dass wir sehr gut zusammenarbeiten werden, die Chemie stimmt«, sagte sie. 

Neuerungen in der Rennserie Extreme E

Neben ABT Cupra XE gehen in der Extreme E neun weitere Teams an den Start. Mit dabei sind auch wieder die Rennställe der beiden ehemaligen Formel 1 Weltmeister Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Die Extreme E will in der zweiten Saison noch mehr Action auf die Strecken rund um die Welt bringen, weshalb es eine wichtige Neuerung beim Qualifying gibt. Statt eines Einzelzeitfahrens werden insgesamt vier Läufe durchgeführt, in denen jeweils fünf Autos gegeneinander antreten. Nach einem Punktewertungsverfahren erreichen dann jeweils drei Autos die beiden Halbfinalrennen. Das »Crazy Race« wird mit vier Autos ausgetragen. Aus dem Halbfinale kommen jeweils die beiden ersten Autos ins Finale, aus dem »Crazy Race« der Sieger. Im Finale treten dann fünf Autos gegeneinander um den Sieg an. 

Die zweite Saison der Extreme E umfasst insgesamt fünf Stationen. Nach dem Auftakt in Saudi-Arabien geht es am 7. und 8. Mai 2022 auf Sardinien weiter, gefolgt von einem Rennen in Schottland oder aber im Senegal am 9. und 10. Juli 2022. Abgeschlossen wird die Saison mit zwei Rennen in Südamerika: Zunächst macht die Extreme E am 10. und 11. September 2022 Station in Chile, zum Abschluss der Saison am 26. und 27. November 2022 schließlich in Uruguay.

Extreme E: Pilotprojekte rund um die Zukunftsstadt Neom 

Wie bereits in der ersten Saison erfolgreich praktiziert, will die Extreme E auch im zweiten Jahr mit ihren Rennen an besonderen Orten der Welt auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam machen. Deshalb werden am ersten Rennwochenende im Rahmen der Legacy-Programme Projekte rund um die Technologie-Planstadt Neom unterstützt.

Neom soll eine emissionsfreie Stadt werden, eine Ökostadt der Superlative ohne #Autos, ohne Straßen und ohne #CO2 Emissionen, in der in Zukunft eine Million #Menschen leben sollen. Vorgestellt wurde der Plan 2017, im Jahr 2030 soll die Stadt fertiggestellt sein. Saudi-Arabien will mit der »Vision 2030« die eigene Wirtschaft diversifizieren.

Cupra ist beteiligt an zwei Legacy Projekten

Im Vorfeld der offiziellen Schutz und Erhaltungsmaßnahmen für Naturschutzgebiete in Neom wird in den kommenden Monaten ein Pilotprogramm durchgeführt. Die Extreme E nutzt die Chance, an zwei Legacy-Projekten beteiligt zu sein. Dabei geht es im Wesentlichen um Renaturierung und Wiederbegrünung. Die Wiederbegrünung ist von entscheidender Bedeutung für die Wiederherstellung des Ökosystems in Neom und für die Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel.

Teams und Fahrer helfen bei der Wiederbegrünung, indem sie eine erste Anzahl von einheimischen #Bäumen und #Sträuchern pflanzen. Zur Wiederbelebung des Neom #Ökosystems soll ein #Naturschutzgebiet eingerichtet werden, um die vorhandenen Arten zu pflegen und örtlich ausgestorbene Arten wieder anzusiedeln. Die Extreme E ist beim Start eines Pilotprogramms zur Wiederansiedlung der vom Aussterben bedrohten Stacheleidechse dabei. Teams und Fahrer helfen dabei, den natürlichen Lebensraum für die Eidechsen zu schaffen – und die Tiere dann in die freie Wildbahn entlassen.

Nasser Al-Attiyah: »Als Rennfahrer liebt man diese Herausforderungen«Â 

Nasser Al-Attiyah ist einer der besten Rallye-Fahrer der Welt, hat bereits viermal die prestigeträchtige Rallye Dakar gewonnen und ist auch als Sportschütze sehr erfolgreich. Wir stellen den vielseitigen Katarer im Interview vor, in dem er über die für ihn neue Herausforderung Extreme E spricht, über seine Teamkollegin Jutta Kleinschmidt, seine Ziele in der Elektro-Rennserie und den besonderen Reiz der Olympischen Spiele.

Nasser, am Wochenende geht es endlich los. Wie sind deine Gefühle vor deinem Debüt in der Rennserie Extreme E?  

Ich fühle mich gut. Es ist toll, die anderen Fahrerinnen und Fahrer hier in Neom zu treffen, und ich kann das erste Rennen kaum erwarten. Nervös bin ich nicht, ich bin total begeistert und freue mich unheimlich darauf, endlich loszulegen.

Warum hast du dich dazu entschieden, mit der Extreme E eine ganz neue Herausforderung anzugehen?

Es ist tatsächlich eine neue Herausforderung für mich, ein komplett elektrisches Auto zu fahren. Ich freue mich auf diese Herausforderung. Als Rennfahrer liebt man genau das. Aber ich bin auch glücklich, Teil des Teams ABT Cupra XE zu sein, denn es ist nicht einfach, in eine neue Serie einzusteigen.

Wie lief die Vorbereitung für dich und wie fühlt sich das Auto an?

Ich hatte als neuer Fahrer am Dienstag zehn Minuten für meine ersten Meter in der Extreme E – das erste Mal für mich in einem elektrischen Rennauto. Es ist tatsächlich eine Herausforderung, aber es hat alles auf Anhieb gut funktioniert. Jetzt werde ich mich eng mit den Ingenieuren abstimmen und auch einfach so im Auto Platz nehmen, um ein Gefühl zu bekommen und damit es etwas einfacher wird für mich.

Was denkst du, wie lange du brauchst, um auf Tempo zu kommen?

Ich glaube nicht, dass das lange dauert. Ich würde gerne viel mehr fahren, aber das geht leider nicht, ich hatte nur die zehn Minuten. Aber ganz ehrlich: Ich bin ganz gut darin, in irgendein Auto zu springen und auf Anhieb schnell zu sein. Neu wird sein, dass es diesmal ein vollelektrisches Auto ist.

Du bist ein sehr erfolgreicher Rallye-Fahrer: Welche Eigenschaften benötigt man dafür?

Das Wichtigste ist: Ich liebe meinen Job, ich liebe Motorsport. Ich gebe mein ganzes Herz dafür. Am Anfang meiner Karriere bin ich sehr viel gefahren, ich habe versucht, überall dabei zu sein. Ich habe den Top-Fahrern viel zugehört, um zu wissen, wie alles funktioniert. Doch ich glaube, dass man nicht nur Talent haben muss, sondern vor allem den Sport lieben muss, um auf dem höchsten Level fahren zu können.

Du kennst Jutta Kleinschmidt bereits aus der Vergangenheit als Teamkollegin. Wie wichtig ist es, dass die Chemie stimmt?

Ja, ich kenne sie sehr gut. Ich respektiere sie sehr, und ich glaube, dass wir ein gutes Team bilden werden. Es ist außerordentlich wichtig, dass man ein gutes Verhältnis hat. Darauf wird es ankommen: dass wir uns gegenseitig helfen, dass wir miteinander sprechen.

Wie lautet das Ziel für den Saisonauftakt?

Ein Sieg wäre natürlich toll, aber das erste Ziel sollte ein Podiumsplatz sein, um Vertrauen aufzubauen für die weiteren Rennen. Für mich geht es auch darum, Erfahrungen zu sammeln, weil alles neu für mich ist. Ein großes Problem sollte das aber nicht sein.

Jutta ist eine Rallye Dakar-Legende, du bist auch eine: Der Titel sollte also eigentlich ein Selbstläufer sein …

(Lacht). Ja, wir sind gut aufgestellt. Möglicherweise setzt das sogar die Konkurrenten unter Druck, wenn sie gegen zwei Rallye Dakar-Sieger antreten müssen. Ich selbst spüre gar keinen Druck, ich bin gut in das Jahr gestartet, unter anderem mit meinem vierten Sieg der Rallye Dakar. Ich bin bereit.

Du fährst das erste Mal für die Marke Cupra. Wie kam es dazu?

Ich bin sehr stolz und dankbar, Teil der Familie und des Teams sein zu können. Wir haben uns im vergangenen Jahr in Barcelona erstmals getroffen, als Cupra in meiner »Nasser Academy« ein Event veranstaltet hat. Das war sehr speziell. Ab November ging es dann darum, dass sie mich in ihrem Team haben wollten. Ich wollte mich aber erst einmal auf die Rallye Dakar im Januar konzentrieren. Nach meinem Sieg habe ich dann sofort zugesagt. Das ist eine tolle Sache für mich.

Wie wichtig ist eine Serie wie die Extreme E in der heutigen Zeit?

Sie ist sehr wichtig. Es ist für alle eine neue Herausforderung, das war es bereits in der ersten Saison. Die Hersteller setzen sich immer mehr für nachhaltigen Motorsport ein und gehen ans Limit, um die E-Mobilität zu verbessern. Das ist sehr wichtig: Man benötigt für eine Serie wie die Extreme E die Unterstützung der Hersteller.

Die Extreme E hat auch ein #Legacy #Programm. Kann das etwas bewirken?

Es ist sehr gut, dass sich die Fahrerinnen, Fahrer und Teams vor Ort Zeit nehmen, um etwas für die Natur zu tun. Wir kommen nicht nur, um zu fahren, sondern um etwas für die Zukunft zu tun, für unsere Erde und für die Länder, die wir besuchen. Ich denke deshalb, dass es auf jeden Fall einen positiven Einfluss haben wird.

Bei der Extreme E geht es auch um Gleichstellung. Kann die Rennserie Extreme E Frauen tatsächlich helfen?

Absolut. Die Idee, dass sich Frauen und Männer die Cockpits teilen ist das, was wir brauchen, um Frauen im Motorsport zu unterstützen. Der Respekt vor Frauen im Motorsport ist groß, Jutta ist ein gutes Beispiel: Sie hat die Rallye Dakar 2001 gewonnen, was vor ihr und nach ihr keine Frau geschafft hat.

Du bist nicht nur einer der erfolgreichsten #Rallye #Fahrer, sondern auch ein erfolgreicher Sportschütze. Wie kam es zu dieser ungewöhnlichen Kombination?

Das hält mich jung (lacht). Es war immer mein Traum, Champion im Motorsport und Olympiasieger im Schießen zu sein. Ich habe an sechs Olympischen Spielen teilgenommen, war viermal im Finale und habe 2012 Bronze geholt. Und jetzt bereite ich mich darauf vor, 2024 in Paris zum siebten Mal dabei zu sein. Und dort möchte ich dann um Gold kämpfen. Ich rechne mir gute Chancen aus.

Ist es schwierig, beides zu kombinieren?

Nein. Das Gute ist: Die eine Sportart ist hilfreich für die andere. Beim Schießen zum Beispiel geht es um Fokus und Konzentration, was mir für das Fahren hilft. Es ist eine sehr gute Kombination, beide #Sportarten ergänzen sich sehr gut. Aber ich muss zugeben: Wenn ich bei #Olympia im Finale stehe, habe ich richtig Druck, anders als im Motorsport, denn der liegt mir im Blut.

Was ist wertvoller für dich: die Rallye Dakar-Siege oder die olympische Medaille?

Die Medaille. Das ist einfach etwas anderes, das bedeutet mir sehr viel, genauso wie generell die sechs Olympia Teilnahmen.

Du hast drei Kinder – siehst du da schon deine Nachfolger?

Ich bin sehr stolz auf sie, vor allem mein zweitältester Sohn ist sehr an Motorsport interessiert. Er ist zehn Jahre alt, und manchmal versuche ich, ihn zum Fußball oder zum Tennis zu bringen, denn Motorsport ist ein sehr teurer Sport. Aber dann sagt er: »Nein, Papa, ich will fahren« (lacht).