#Brands #Spiele #Check: »Inferno« von Strohmann Games
#Lippstadt, 17. Januar 2025
Die 1. Brettspielrezension des Jahres führt uns nach #Florenz, Stadt der Pracht, Stadt des Verderbens. Durch die Gassen schiebt sich langsam und unaufhaltsam ein gemeinsames Ãœbel: es ist die Sünde, die Tavernen, Märkte und Paläste verzerrt und die Einwohner der #Stadt mit Begierde und Laster infiziert.Â
Basierend auf der göttlichen #Komödie von #Dante #Alighieri versuchen 1 bis 4 Spieler im Alter ab 14 Jahren bei »Inferno« von #Strohmann #Games über eine Spielzeit von 120 Minuten ihrer Familie dabei zu helfen, den größten Ruhm in der teuflischen Unterwelt zu erlangen.Â
»Inferno« kommt mit einer unfassbaren Präsenz daher. Das geht allein schon mit der Illustration auf dem Karton los, bei der man allein schon Gänsehaut bekommt und sich wirklich nicht sicher ist, was einen erwartet.Â
Beim Spielaufbau setzt sich dieser imposante Eindruck fort. »Inferno« ist eines dieser Spiele, wo man zunächst einmal den Spielplan nur auf den Tisch legt, um ihn vor dem Aufbau zu erkunden. Das umfangreiche und außergewöhnliche Spielmaterial führt dazu, dass sich eine große Vorfreude entwickelt, mit dem #Spiel zu beginnen.Â
Doch Vorsicht: »Inferno« ist kein Spiel zum drauflos spielen. Es wäre auch viel zu schade, dieses Spiel einfach nur locker runterzuspielen, denn es ist dermaßen thematisch gestaltet, dass jede Partie seine eigene Geschichte erzählt.Â
Letztendlich geht es darum, die Seelen der Sünder der Stadt durch die Höllenkreise zu geleiten. Dabei durchschreiten sie nach ihrer Überfahrt über den Styx die neun konzentrischen Kreise, von denen jeder für eine ganz bestimmte Art von Sündern gedacht ist.
Im Worker Placement schickt man seine Familienmitglieder an verschiedene Orte, wo zum Teil zunächst einmal bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Bis zu 4 Adlige und 4 Gassenkinder stehen jedem Spieler hierbei zur Verfügung.Â
Aus der Aufgabe, die Sünder durch die Höllenkreise bis zu ihrer Bestimmung zu geleiten ergibt sich ein sehr umfangreiches taktisches Handeln. Nicht immer ist die beste Taktik, die Seele möglichst schnell zu dem Ort ihrer Bestimmung zu bringen. Natürlich gibt es an diesem Ort Punkte. Doch so manches Mal ist es vielleicht ratsam, die Pläne der Mitspieler zu durchkreuzen. Und das Zugsystem innerhalb der Höllenkreise sorgt dafür, dass man ungewollt so manches Mal den Mitspielern durch den eigenen Zug in die Karten spielt.Â
Im Spiel selbst gibt es unglaublich viele Möglichkeiten, Punkte zu machen. Dazu tragen unter anderem auch die Wächter bei, die sich ebenfalls durch die Höllenkreise bewegen. Und nicht selten kam es in unserem Partien vor, dass gerade die Wächter, einen Plan zunichte machten.
Ein sehr schönes Element des Spiels ist der Turm, dem man auf dem eigenen Tableau errichten kann. Hier sind nicht nur die Familienmitglieder beheimatet, man kann auch verschiedene Güter dort einlagern. Nur geht es auch dabei, die richtige Balance zu finden.Â
Denn vorausschauendes Taktieren ist in diesem Spiel unerlässlich. Dafür sorgen verschiedene Wertungen, die im Laufe bestimmt der runden nach dem Mehrheitsprinzip durchgeführt werden. Man hat im Laufe der Spielzeit so viele Dinge im Auge zu behalten, die über den eigenen Zug hinausgehen. Statistiken schlagen sich auf Wertungsleisten nieder, so dass es ratsam ist, im Blick zu haben, welche Wertung als nächstes ansteht und darauf hinzuarbeiten.Â
Das, was beim Lesen der Anleitung vielleicht etwas überfordernd klingen mag, entpuppt sich im Laufe der ersten Partien als ein strukturiertes Zugsystem, aus dem es gilt, für die eigene Familie das Beste herauszuholen.Â
Der Aufbau der Wertungen über die Leisten und den entsprechenden Multiplikatoren zieht die Mitspieler über die gesamte Spielzeit in ihren Bann. Dadurch, dass sich die Multiplikatoren ändern können, ist die Punktwertung der einzelnen Leisten über die gesamte Spielzeit variabel.Â
Daraus ergibt sich trotz oder gerade wegen des düsteren Designs des Spiels ein unglaublich hoher Spielspaß. Liegt aber auch daran, dass man tatsächlich durch das Design des Spiels tief in die Geschichte eintaucht.Â
Ein weiteres taktisches Element ist, dass man durch die Anklage der Sünder Bewertungen auslösen kann und damit aber auch Einfluss auf die Spieldauer hat. Auch hier gilt es, die Balance zu halten und den Ãœberblick zu bewahren. Die zahlreichen Farben im Spiel, die die verschiedenen Sündensymbolisieren helfen, den Roten Faden der Art und Weise, wie die Aktionen auf die verschiedenen Zwischenwertungen Einfluss nehmen, zu behalten.Â
Es zeigt sich an vielen Stellen, wie oben schon erwähnt, dass »Inferno« kein Spiel für zwischendurch ist. Aber es wird auch nicht zu Last, so viele Dinge im Blick zu behalten, weil man thematisch so durch die Geschichte des Spiels geführt wird, dass die Zeit wirklich verfliegt.Â
Gleich zu Beginn des Jahres landete ein großartiges Spiel auf unserem Tisch, das mit einem hohen Schwierigkeitsgrad zu reizen und mit den verschiedenen Mechaniken zu überzeugen weiß.
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Hartmut Brand, #ERNC, Brands Spiele Check, Brands Kultur Check
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