Gütersloh: Die Wahl der Qual im »Radio Gaga«, »Last Christmas«

Alljährlich haben die Radiostationen die Qual der Wahl. Was spielt man für Musik? »Last Christmas« oder lieber »Last Christmas«? Man entscheidet sich meist für Letzteres. Als Zuhörer hat man dann die Wahl der Qual. Auf welchem Sender hört man sich das Ganze an? Auf dem einen, der die meisten Zuhörer hat? Oder auf dem anderen, der auch die meisten Zuhörer hat?

Wenn man sich die sportlich zurechtinterpretierten Hörerzahlen zu Gemüte führt, muss man den Eindruck haben, dass jeder den lieben langen Tag nichts anderes tut, als Radio zu hören. Wenn man dann tiefer einsteigt, wird klar, dass das lediglich daran liegt, dass man einfach gewisse Bezugsgrößen, situative Umstände und bestimmte Kriterien unterschlägt. Wer gilt wann, wie und warum als »Hörer«? Wenn jemand beispielsweise im Büro sitzt, ab und zu kurz den Raum verlässt, wird er dann jedes Mal wieder als neuer »Hörer« gezählt? Zählen alle Familienmitglieder als »Hörer«, wenn der Vater im Hobbykeller das Radio laufen lässt, und man es im ganzen Haus hören kann?

»Vom Zauber des seitlich dran Vorbeigehens«

Max Goldt schrieb übrigens unter dem Titel »Vom Zauber des seitlich dran Vorbeigehens« Amüsantes und Lesenswertes zum Thema »Weihnachtsmarkt«. Es ist von einer »Bebratwurstung« die Rede und es fallen auch Begriffe wie »Pinselreiniger«. Es gibt Ratschläge wie den, dass man minderwertige Rotweine eher herunterkühlen und nicht noch Erwärmen sollte. Aber in Wirklichkeit mag man ja Glühwein, und es geht ja auch eher darum, wo und mit wem man trinkt, und nicht, was oder dass man trinkt. Leute, bei denen es um Letzeres geht, finden sich unter Umständen in der Bernhard-Salzmann-Klinik wieder.