Gütersloh, B 61, das größte Stück Brücke der Brücke über die B 61 kommt

  • 45 Meter lang, 60 Tonnen schwer und doch ist Millimeterarbeit gefragt – Westring wird ab Freitagnacht bis voraussichtlich Samstag 18 Uhr gesperrt

Die »kleine Schwester« hat bereits ihren Platz über der Dalke gefunden, jetzt geht es an die große Fußgängerbrücke und Radfahr-Brücke, die die Abschnitte des Dalkewegs über dem Westring wieder verbinden soll. Am Wochenende werden das größte Segment und das erste Anschlussstück geliefert und aufgebaut – eine logistische Herausforderung, für die ab Freitag, 15. Juli, 22 Uhr die B61 zwischen Herzebrocker und Diekstraße voll gesperrt werden muss. »Sofern die Arbeiten planmäßig und reibungslos verlaufen, kann die Sperrung am Samstag bis 18 Uhr wieder aufgehoben werden«, kündigt Alfons Buske an, und bittet um Verständnis dafür, dass der Aufstellbereich und Schwenkbereich der Krane sowie der der Transportfahrzeuge aus Sicherheitsgründen großräumig gesperrt werden muss. Die Verkehrsteilnehmer werden gebeten, den Bereich großräumig über die ausgeschilderten Umleitungsstrecken zu umfahren.

Tatsächlich erreicht ein großes Teil am frühen Samstagmorgen Gütsel. Wie bereits erwähnt: Rund 60 Tonnen Gewicht und 45 Meter Länge umfasst dieses größte Segment aus korrisionsbeständigem Cortenstahl. Die neue #Brücke wird bei einem Stahlbaubetrieb in Stemwede in insgesamt 9 Einzelteilen gefertigt, die dann nach und nach jeweils vor Ort in Gütersloh zusammengefügt und miteinander verschweißt werden. Der Aufbau der Brücke beginnt am Wochenende mit dem Segment 1 und dem ersten Anschlussstück auf der westlichen Seite. Segment 1 überbrückt die B 61 und ist das schwerste und längste Teil. Anschließend werden sukzessiv auf beiden Seiten die weiteren Brückensegmente angefügt. Sie haben Längen von rund 14 bis 25 Meter [siehe oben] und wiegen immerhin auch noch zwischen rund 20 und 35 Tonnen.

»Wenn alle Teile miteinander verschweißt sind, ist die Brücke, statisch ausgedrückt, ein 200 Meter langer, biegesteifer Stahldurchlaufträger«, beschreibt Alfons Buske das technische Szenario. Für das »Einheben« des großen Brückenteils und des ersten Anschlussstückes am kommenden Wochenende, werden ein siebenachsiger 400 Tonnen #Kran und ein sechsachsiger 300 Tonnen Kran eingesetzt, die gegenüberstehend dann im Tandemhub die Bauteile auf die Stützen auflegen. Die weiteren sieben Segmente werden in den kommenden Wochen nach und nach angeliefert und verlegt. Dafür muss die B 61 nochmals voll gesperrt werden. Die Sperrung wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Die neue Brücke: ein filigranes Bauwerk

Die neue Brücke über die B 61 und die Dalke ist aus korrosionsbeständigem Cortenstahl und ist rund 200 Meter lang. Das Besondere an dem Brückenbauwerk sind die seitlichen Brüstungen aus 40 und 50 Millimeter starken Stahlblechen mit ihren Bogenlinien und Seillinien. Sie sind Teil des tragenden Querschnittes, was aus statisch konstruktiver Sicht die Brücke zu einem innovativen, sehr filigranen, schlanken Bauwerk macht. Zur Herstellung der Linienstruktur wurden aus den 400 Meter Blechen rund 20.000 unterschiedlich große Felder im Brennschneideverfahren herausgeschnitten und die Schnittkanten sowie rund 80.000 Ecken der Felder anschließend nachgeschliffen. Für den Neubau der Brücke wurde 2019 ein Realisierungswettbewerb durchgeführt. Von den eingereichten 13 Entwürfen hat das Preisgericht einstimmig den jetzt umgesetzten Entwurf zum Sieger gekürt.