Kulturräume Gütersloh, Programm vom 4. bis zum 10. April 2022

Tutty Tran, Augen zu und durch

Tutty Tran, der Vietnamese mit der Berliner Schnauze, präsentiert sein allererstes Soloprogramm »Augen zu und durch«. Dabei wird niemand verschont. Egal ob es seine ehemalige schwarze Arbeitskollegin ist, die übrigens der Meinung ist, sie sei »Karamell«, oder es aufgrund der Aussprache seines Vaters immer wieder zu Problemen im Alltag kommt. Ein ganz normaler Einkauf auf dem Markt ist genauso wie der damalige Vietnamkrieg: Kann man machen, muss man aber nicht.

Ching, Chang, Chong, Chinese im Karton. »Ich bin Vietnamese!« – ist das nicht Jacke wie Hose? Mit solchen und anderen Sprüchen ist der gebürtige Berliner aufgewachsen und musste sich bereits im Kindesalter gegen rassistische und diskriminierende Sprüche etablieren.

Damals, wie er selbst sagt, war er ein gebrochenes Reiskörnchen. Heute weiß er gekonnt damit umzugehen und bringt seinen tiefsitzenden Schmerz mit viel Sarkasmus auf die Bühnen Deutschlands. Tutty, findest du es eigentlich schlimm, wenn man dich »Schlitzauge« nennt? »Nö, ich seh das nicht so eng«.

Mittwoch, 6. April 2022, 20 Uhr, Stadthalle, kleiner Saal, Karten für den 27. Mai 2021 und den 28. November 2021 behalten ihre Gültigkeit oder können an der jeweiligen Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden, an der sie erworben wurden.

Klangkosmos Weltmusik, Ebo Krdum

Ebo Krdum ist ein sudanesisch schwedischer Sänger, Multi Instrumentalist, Schauspieler und Aktivist, geboren und aufgewachsen in Ngala, Nyala Town, in Süd Darfur. Er schafft zeitgenössische Musik im Stil des Afro-Blues und Afrobeat, die in verschiedenen Musiktraditionen der Subsahara Region verwurzelt ist. Ebo singt in verschiedenen Sprachen mit denen er aufgewachsen ist und spricht heute sieben Sprachen fließend. Seine Texte beinhalten meist Themen wie Gerechtigkeit, Frieden, Gleichheit, Vielfalt, Revolution und Freiheit. Schon in seiner frühen Jugend entdeckte er, daß er mit bloßen Händen trommeln und die Leute in seinem Dorf unterhalten konnte. In der Schule gehörte er einer organisierten Gruppe von Kindern in seinem Alter an, deren Talente in Theater, Tanz und Musik gefördert wurden. Mit dreizehn Jahren baute er seine eigene Gitarre und lernte das Spielen über das Radio seines Vaters und den einzigen Schwarz-Weiß-Fernseher im Dorf, wo er Künstler wie Ali Farka Touré und Boubacar Traoré hören konnte. Als der Krieg 2003 in Darfur begann, wurde Ebo zu einer wichtigen Stimme für die friedliche Revolution gegen das korrupte und gewalttätige Regime im Sudan.

Montag, 4. April 2022, 18.30 bis 19.30 Uhr, Theater, Theatersaal, Programmänderung, anstelle von »Asmâa Hamzaoui & Bnat Timbouktou«, die pandemiebedingt nicht nach Europa reisen können, gastiert Ebo Krdum, Ebo Krdum (Gesang, Gitarre, Oud, Gojo, Ngoni), Robin Cochrane (Balafone, Shaker, Kalebasse), African Bluez und Old Sudan Jigs, Sudan, Schweden, Eintritt frei

Theaterspionage, die wunderbare Welt des Kamishibai, japanisches Papiertheater für Kinder

In diesem Workshop vertiefen wir uns in das bildgestützte Erzählen des ursprünglich aus Japan stammenden Papiertheaters. Die Vorführerinnen oder Vorführer des Kamishibai erzählen mit kurzen Texten zu einer szenischen Abfolge von Bildern, die in einen bühnenähnlichen Rahmen geschoben werden. Zusammen lernen wir vielfältige kreative Umsetzungsmöglichkeiten kennen.

Montag, 5. April 2022, 13 bis 16.30 Uhr, Theater, Studiobühne, Fortbildung für Erzieher, Leitung Christine Ruis, Anmeldung bei Anna Lena Friedrichs, Telefon +495241864148

Vier Jahreszeiten, Sol Gabetta (Violoncello), Bertrand Chamayou (Klavier), Duo Recital

Sol Gabetta, 1981 geboren, wuchs als Kind einer russisch französischen Mutter und eines argentinischen Vaters mit italienischen Wurzeln in Argentinien auf und lebt heute in der Schweiz. Ihr enormes musikalisches Talent offenbarte sich schon in ihrer frühen Kindheit, erste Aufmerksamkeit außerhalb Argentiniens konnte sie bereits 1998 auf sich ziehen, als sie den 3. Preis beim »Internationalen Musikwettbewerb der ARD« in München gewann. Der internationale Durchbruch gelang ihr 2004 bei den Luzerner Festspielen mit den Wiener Philharmonikern und Valery Gergiev.

Seitdem hat sie sich mit ihrer Natürlichkeit und authentischen Hingabe in die Herzen von Musikliebhabern in aller Welt gespielt und konzertiert mit den namhaften Dirigenten und Orchestern unserer Zeit.

In Anerkennung ihrer herausragenden künstlerischen Aktivitäten wurde Sol Gabetta bei den Salzburger Osterfestspielen 2018, wo sie als Solistin mit der Staatskapelle Dresden und Christian Thielemann auftrat, mit dem »Herbert von #Karajan Preis« geehrt. Neben der Zusammenarbeit mit Orchestern gilt ihre Leidenschaft der Kammermusik mit langjährigen Musizierpartnern wie dem französischen Pianisten Bertrand Chamayou.

Regelmäßige Auftritte führen ihn in namhafte Säle wie das Théâtre des Champs-Elysées, das Lincoln Center, den Herkulessaal München oder die Wigmore Hall London.

Bertrand Chamayou ist heute einer der wichtigsten französischen Künstler in der internationalen Musikszene, sowohl als Solist als auch als Kammermusikpartner. Er ist der einzige Künstler, der viermal mit Frankreichs renommiertem Preis »Victoires de la Musique Classique« ausgezeichnet wurde. Außerdem wurde ihm im Jahr 2015 der französische »Ordre des Arts et des Lettres« (»Orden der Künste und der Literatur«) verliehen.

Dienstag, 5. April 2022, 20 Uhr, Theater, Theatersaal, Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und anderen

Jazz in Gütersloh, Iiro Rantala


Wenige Jazz Pianisten haben die Kunst des Solo-Spiels so intensiv und konsequent ausgelotet, wie Iiro Rantala. Nun bringt er einige Best-Of Stücke seiner bisherigen Solo-Alben »Lost Heroes«, »My Working Class Hero« und »My Finnish Calendar« live auf die Bühne. Darunter sind Eigenkompositionen wie »Tears for Esbjörn«, »Pekka Pohjola« oder »November« und Song-Klassiker wie John Lennons »Woman« oder »Imagine«. Was alles verbindet, sind Iiro Rantalas große pianistische Virtuosität, die leidenschaftliche Art der Interpretation und ein enormes stilistisches Ausdrucksspektrum zwischen Jazz, Klassik und Pop. Live überzeugt Iiro Rantala mit seiner starken Bühnenpräsenz und die für ihn so typischen, humorvollen Geschichten zwischen den Stücken.

Mittwoch, 6. April 2022, 20 bis 21.50 Uhr, Theater, Theatersaal

Theater Extra, Denken verboten!?

»Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!« – klingt es aus einer Fridays for Future Demonstration. Einige Ältere hatten Ähnliches erlebt – das Jahr 1981: Marie und Tobi leben in einer deutschen Kleinstadt. Schule ist langweilig, Eltern sind spießig, Politik setzt auf Atomkraft und Abschreckung, aber ihre Freunde schließen sich der Friedens- und Umweltbewegung an. Zeitgleich lebt Lara in Moskau, singt in einem Chor und sehnt sich nach Freiheit. Bei einem Schüleraustausch lernt sie Marie kennen. Schnell schmelzen die gegenseitigen Vorurteile und lassen Kalten Krieg und Eisernen Vorhang vergessen. Gemeinsam träumen die Jugendlichen von einer besseren Welt – damals wie heute!

Die Rock-Oper »Denken verboten!?« macht junge Geschichte lebendig.

Samstag, 9. April 2022, 18 Uhr, Sonntag, 10. April 2022, 11 und 16 Uhr, Theater, Theatersaal, Rock Oper von Gudrun Elpert-Resch und Anna Unruh, Musikschule für den Kreis Gütersloh, Sport und Ballett Neumann, Autorin, Gesangsleitung Gudrun Elpert-Resch, Co Autorin, Chor Einstudierung Anna Unruh, Regie, Choreografie Gabi und Lilli Neumann, Bühnenbild Irene Müller, Co Regie Roswitha Horstmann, Rollenarbeit Frank Salomon-Neumann, Rock Arrangements Martin Wiese, Orchester Einstudierung Gesine Blomberg-Laurenz

Ausführliches Programm und Kartenverkauf unter www.kultur-räume-gt.de …