Psychiater Manfred Lütz hält russischen Präsidenten Putin für »schrecklich normal«, »Ã¼berhaupt nicht psychisch gestört«

Köln (ots)

Der Kölner Psychiater Manfred Lütz sieht keine Anzeichen dafür, dass der russische Präsident Wladimir Putin an einer psychischen Störung leidet. »Putin ist psychisch überhaupt nicht gestört, sondern schrecklich normal. Er hat das, was er jetzt anrichtet, über Jahre und Jahrzehnte strategisch angepeilt«, sagt er im «Wochentester« #Podcast des Redaktionsnetzwerkes Deutschland und des Kölner Stadt Anzeigers. Der Psychotherapeut und Bestseller Autor (»Irre! Wir behandeln die Falschen«) hat sich mit der Psyche vieler extremer Persönlichkeiten beschäftigt. Den Ex US Präsidenten Donald Trump hält Lütz etwa psychisch für »viel gefährlicher als Putin«. Seine Begründung: »Weil Trump viel unkalkulierbarer ist. Putin halte ich für erheblich rationaler und intelligenter.« Das Bild, das die Öffentlichkeit gemeinhin von Verrückten habe, sei grundlegend falsch. »Die Vorstellung ist, dass die Leute – wenn sie verrückt sind – hochgefährlich sind. Und wenn die Leute nicht verrückt sind, sind sie nicht gefährlich. Psychisch Kranke sind statistisch weniger häufig straffällig als Normale. Also hüten Sie sich vor den Normalen.«

Manfred Lütz’ Aussagen sind am Freitag ab 7 Uhr im Podcast »Bosbach & Rach – die Wochentester« mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach auf www.ksta.de/podcast und auf www.rnd.de nachzuhören. Der Podcast ist außerdem abrufbar über Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music, Audio Now, Deezer und Podimo.

Gütsel Kommentar zum Kommentar

Putin ist nicht »normal« im Sinne von »durchschnittlich«. »Normal« ist er schlechterdings in dem Sinne, dass für ihn sein Ego im Vordergrund steht. Unnormal ist, dass er sich an Ideen und Ãœberzeugungen festbeißt, und diese zu realisieren versucht. Was Lütz ja selbst sagt. Unnormal ist auch sein dezidiertes Auftreten. »Normalen« Menschen sind solche Dinge relativ egal, ihre vermeintlichen Ãœberzeugungen können sich von jetzt auf gleich wandeln. Was leider selten durch Einsicht geprägt ist, sondern vielmehr durch die vermeintliche oder tatsächliche Notwendigkeit. Und Lütz ist, das muss man wissen, religiös, bis hin zur Borniertheit. Ãœber Richard Dawkins hat er sich beispielsweise herablassend geäußert und dessen bekanntestes Popularwerk im Grunde genommen als amüsant und unterhaltsam, aber unsinnig bezeichnet.