Dorfideen mit Weitblick, Westfälischer Heimatbund und Landwirtschaftsverlag veröffentlichen neue Handreichung, Video

Münster (whb). #Leben auf dem #Land – das ist wieder richtig sexy. Nach jüngeren Umfragen möchte die Mehrzahl der Menschen in Deutschland in Dörfern oder Kleinstädten leben. Dabei sind jenseits der Idylle die durchaus vorhandenen Problemfelder in ländlichen Räumen keineswegs neu, sondern schon seit längerem bekannt: es gibt eben kein 3G an jeder Milchkanne, die ärztliche Versorgung wird abgebaut, der nächste Supermarkt ist kilometerweit entfernt und die Busverbindung fehlt. Hier sind gute Konzepte und echte Anpacker gefragt. 

Was gerade das bürgerschaftliche Engagement in diesem Bereich leistet – das zeigt das Projekt »Dorfideen mit Weitblick« des Westfälischen Heimatbundes (WHB) in Kooperation mit dem Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, #Landwirtschaftsverlag. Dazu haben die Initiatoren nun eine Handreichung vorgelegt, die originelle #Ideen und inspirierende Beispiele aus der Praxis vorstellt. Ergänzt werden diese durch Statements von Fachwissenschaftlern aus der aktuellen Forschung und einen umfangreichen Serviceteil.

»Ländliche Räume brauchen eine zukunftsfeste Gesamtstrategie. Der WHB als einer der mitgliederstärksten Heimatverbände in Deutschland möchte mit seinen Aktivitäten rund um die Zukunft der Dörfer dazu einen Beitrag leisten", so Matthias Löb, Vorsitzender des Westfälischen Heimatbundes. "Dorfentwicklung ist für eine lebendige Demokratie zentral. Wir wollen bürgerschaftliches Engagement in diesem Bereich nachhaltig durch Beratung, Service und Qualifizierung stärken.«

»Am Ende kommt es vor allem auf die Menschen an. Lebendige Dörfer brauchen Kümmerer und Problemlöser, die Ideen haben und auch den Mut und den langen Atem, diese Ideen umzusetzen», macht Dr. Ludger Schulze Pals, Geschäftsführer des Landwirtschaftsverlages, deutlich. »Wir stellen 13 ›Dorfideen mit Weitblick‹ aus #Westfalen vor. Die Spannweite reicht von der Renaturierung einer ortsnahen Heidefläche in Saerbeck (Kreis Steinfurt) über die digitale Dorfvernetzung in Wittgenstein bis nach Störmede im Kreis Soest, wo sich ein ganzes Dorf gemeinsam zukunftsfähig macht. Wem diese Vorbilder Mut machen, selbst aktiv zu werden, findet im Serviceteil viele wertvolle Fördertipps.«

Im März 2020 startete das gemeinsame Projekt mit einem Aufruf an die Leserschaft der WHB Verbandszeitschrift »Heimat Westfalen« und des Wochenblattes. Gefragt wurde nach Projekten und guten Beispielen, die zur Nachahmung in anderen Dörfern Westfalens anstiften sollen. Aus den vielen Einsendungen haben die Projektpartner die interessantesten Projekte ausgewählt. Kriterien waren unter anderem die Originalität der Ideen: Gefragt waren also Aktivitäten, die im ländlichen Raum neue Wege gehen - etwa bei der Zielrichtung, bei der tragenden Grundidee, bei der Ansprache ehrenamtlich Aktiver oder nicht zuletzt auch bei Möglichkeiten der Finanzierung. Es sollte überdies die ganze Bandbreite ländlich dörflichen Engagements in den Blick genommen werden - von der Umgestaltung einer Dorfkirche bis zur umfassenden Digitalisierung eines Ortes, von der ehrenamtlich betriebenen Dorfkneipe bis zum Heimatmuseum, das auch als Zentrum musisch-künstlerischer Aus- und Weiterbildung dient.

Zusammengenommen erlauben die vorgestellten Beispiele tiefe Einblicke in die jeweiligen Problemlagen vor Ort und die Lösungswege, welche die Akteure im Rahmen ihres Projektes entwickelt haben. 

Teil des Gesamtvorhabens war auch ein digitales Forum zur Zukunft der Dörfer im Juli 2021, das im Netz abrufbar ist. 2022 soll noch eine kleine Wanderausstellung folgen.

Die Publikation ist soweit der Vorrat reicht kostenlos über die Geschäftsstelle des WHB und das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben erhältlich und steht auch digital über die WHB Website zur Verfügung.

Hintergrund

Der 1915 gegründete Westfälische Heimatbund (WHB) ist einer von drei Heimatverbänden in Nordrhein-Westfalen und zugleich einer der mitgliederstärksten in der Bundesrepublik Deutschland. Der WHB ist Dachorganisation für rund 600 Heimat und Bürgervereine sowie 700 ehrenamtliche Heimatpflegerinnen und Heimatpfleger in der Region. Als Serviceeinrichtung und Sprachrohr unterstützt und vertritt er die Belange von etwa 130.000 heimatverbundenen Menschen in Westfalen. 

Das »Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben« erscheint im Landwirtschaftsverlag Münster-Hiltrup und hat im vergangenen Jahr sein 175-jähriges Bestehen gefeiert. Aktuell hat die Zeitschrift eine Auflage von rund 64.000 Exemplaren. Die Leser kommen überwiegend aus dem Kerngebiet Westfalen-Lippe, aber auch aus dem Rheinland, dem südlichen Niedersachsen oder dem nördlichen Hessen. Das Wochenblatt liefert wöchentlich Informationen für Landwirte und für Menschen im ländlichen Raum.

Das Projekt wird von der #NRW #Stiftung und der Westfälischen #Provinzial Versicherung finanziell unterstützt. Es steht unter der Schirmherrschaft der Ministerin für #Umwelt, #Landwirtschaft, #Naturschutz und #Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen Ursula Heinen-Esser.