Böllerverbot, Silvester 2021/22 ohne Feuerwerk, die Regeln in Nordrhein-Westfalen (NRW), Gütersloh

Wegen der hohen Corona-Zahlen gilt auch Silvester 2021/22 ein Böllerverbot in Nordrhein-Westfalen. Der Bund und die Länder haben sich auf diese Regel geeinigt. Der Verkauf von Böllern und Feuerwerk zu Silvester wird damit auch in diesem Jahr erneut verboten. An »publikumsträchtigen Plätzen«, die von den Kommunen zu definieren sind, soll es Feuerwerksverbote geben. Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz Hendrik Wüst sagte, Bund und Länder hätten eine entsprechende Regelung wie im vergangenen Jahr beschlossen.

Stadt Gütersloh

Seitens der Stadt Gütersloh geht man von keinen großartigen Feuerwerksaktivitäten aus, da sich die Gütersloher aufgrund des letztjährigen Verkaufsverbotes nicht hätten bevorraten können. Den Schwarzmarkt (Stichwort »Polenböller«) dürfte das freilich nicht anfechten. Und etwaige Vorräte könnten auch in den Jahren vor 2020 angelegt worden sein. Man wird am 31. Dezember erleben, wie sich die Lage darstellt.

Wohl und Schutz durch nicht stattfindendes Feuerwerk

Unter den Gesichtspunkten des Umweltschutzes (»Feinstaub«), des Tierwohls (Verängstigung von Tieren), des Menschenwohls (Belästigung weit vor und weit nach Mitternacht und Gefahren durch die Handhabung von Feuerwerk), des Sachschutzes (Sachschäden, etwa durch herabfallende Raketen), des Schutzes des Gemeinwohls (Abfall und Müll) und der Ressourcenschonung, wird das Verbot von vielen begrüßt. Ebenso kommt hier die Schonung medizinischer Ressourcen ins Spiel.

»Brot statt Böller«

Unter dem Motto »Brot statt Böller« ruft das Evangelische Hilfswerk »Brot für die Welt« alljährlich zum Jahreswechsel zu Spenden auf. Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von »Brot für die Welt«: »Wir laden dazu ein, das neue Jahr mit einem Geschenk an Menschen in Not zu beginnen. Der Spaß, den ein Feuerwerk macht, ist nur kurz. Die Freude, die durch Teilen entsteht, ist von Dauer.« Allein in Deutschland wurden in den vergangen Jahren zu Silvester mehr als 100 Millionen Euro für Feuerwerk ausgegeben.

Befürwortung des Feuerwerks

Andere sind gegen das Verbot und stellen auf die Tradition des Feuerwerks ab. Tatsächlich stellt sich das private Feuerwerk in der Realität weitestgehend als Betätigungsfeld für juvenile, junge, und im Geiste jung oder sehr jung gebliebene Männer dar. Frauen treten hier eher in den Hintergrund und nehmen passiv am Geschehen teil. Dem Phänomen sind die atavistischen Elemente des Feuers und des Krachs zuträglich. Der ästhetische Aspekt etwa des »Höhenfeuerwerks« wird vom Privatfeuerwerk in aller Regel kaum oder gar nicht erfüllt (vor allem durch die Minderwertigkeit der Mittel), bestenfalls in seiner situativ weichbildprägenden Gesamtheit zu Mitternacht. An böse Geister, die ursprünglich durch den Krach vertrieben werden sollten, dürfte heute kaum jemand noch glauben. Befürworter stellen auch auf den wirtschaftlichen Aspekt ab und sehen eine gebeutelte Branche erneut benachteiligt. Freilich findet der überwiegende Teil der Produktion von Feuerwerk im asiatischen Raum statt.