#Brands #Spiele #Check: »Die drei Kolosse« von Johannes Lorenzen aus der Reihe »Grotestek Geschichten«

Lippstadt, 29. März 2024

Mit »Die drei Kolosse« von Johannes Lorenzen, Das im Rahmen der Reihe »Groteske Geschichten« erschienen ist, landete diesmal ein mystisches Rätselspiel auf unserem Tisch.

Empfohlen ist dieses #Spiel für 4 bis 5 Spieler mit einem Alter ab 14 Jahren und ist über eine Spieldauer von dreimal 120 Minuten angegeben.

Das Spiel dreht sich rund um das Dörfchen Nottheim, am Fuße des Falada Gebirges, wo oberhalb des Dorfes drei gigantische Steinstatuen von Fürsten aus dem 16 Jahrhundert in die Felswände der Berge gehauen wurden.

Der Legende nach verwandelt sich eine dieser Steinstatuen nachts in ein Monster und nun reisen wir als eine Gruppe angesehener Professoren unterschiedlicher Fachgebiete im Auftrag des Bürgermeisters von Bad Wahrfels nach Nottheim, um den Geschehnissen auf den Grund zu gehen.

Beim Öffnen des Kartons machten sich gleich zwei Besonderheiten dieses Spiels bemerkbar.

Zum einen ist das Spiel grundsätzlich zwar für ein bis sechs Spieler spielbar, den optimalen Spielspaß erhält man jedoch, wenn man tatsächlich in einer Gruppe von fünf Spielern spielt.

Denn vor Beginn des Spiels übernimmt jeder Spieler die Rolle eines der fünf Professoren mit einem bestimmten Fachgebiet. Jeder dieser Professoren erhält zu Spielbeginn einen »Koffer« in Form eines Umschlages mit fachspezifischen Unterlagen.

Sich dann in seiner Rolle im Laufe der sechs Stunden in den Fall einzubringen, seine fachspezifischen Kenntnisse anzuwenden, das macht einfach Spaß. Wenn man zu Beginn in seinen persönlichen Koffer schaut, scheint einem die Komplexität zunächst einmal zu erschlagen. Hier gilt es aber die Essenz an Informationen rauszufiltern, um sich dann bei der Lösung des Falls einzubringen.

Natürlich ist es zunächst einmal nicht jedermanns Fall, im Rahmen eines Rollenspiels Texte in verschiedenen Rollen zu lesen. Wir haben aber zum Beispiel bei Krimidinnern immer die Erfahrung gemacht, dass jeder Teilnehmer an seiner Aufgabe wächst. Und so war es auch hier. Abgesehen davon kommen diese Dialoge in verschiedenen Rollen eher selten vor. 

Eine weitere Besonderheit und damit aber auch ein großes Plus von »Die drei Kolosse« ist, dass im Gegensatz zu Ermittlerspielen, wo man gleich zu Beginn einen großen Haufen Beweismittel auf den Tisch kippt, man sich hier nach und nach an verschiedene Orte rätselt und auch dort (mit einem neuen Umschlag) weitere für den Fall relevante Dinge findet.

Das gab uns in den 3 mal 2 Stunden einen sehr schönen Rätselflow. Man wird durch die Geschichte geführt, ohne jedoch das Gefühl zu haben, durch die Geschichte geführt worden zu sein. Und man weiß sofort, wo man bei den Ermittlungen ansetzen muss. Der Leitsatz des Autors: »Die Gruppe soll nicht nach den Rätseln suchen, sondern nach den Lösungen« zieht sich wie ein roter Faden durch dieses Abenteuer.

Unterstützt wird dieses Rätselspiel mit atmosphärischen Hörspielen. Wir haben diese Hörspiele auf dem Laptop abgespielt und über eine JBL Soundbox verstärkt. Das brachte uns eine außerordentlich packende Atmosphäre.

Die Rätselstruktur bietet einen bunten Mix an Rätseln und Aufgaben. Dabei kann sich jeder der Professoren mit den Kenntnissen seines Fachgebietes einbringen. Klar ist natürlich auch, dass mit fortschreitender Spielzeit immer mehr Unterlagen auf den Tisch landen, so dass man schon vor dem Start des Spiels drauf achten sollte, einen möglichst großen Tisch zu wählen.

Die Beweismittel und Unterlagen sind manchmal ähnlich zu bereits bekannten Ermittlerspielen. Es gibt Zeugenaussagen, Karten, die man auswerten muss und vieles mehr. Darüber hinaus bietet »Die drei Kolosse« aber auch Rätsel und Aufgaben, die selbst für erfahrene #Spieler von #Spielen diese Art völlig neu sind. 

Namensgebungen und verschiedene Easter Eggs sorgten während der Ermittlungsarbeiten immer wieder für Schmunzler. Auch diese kleinen Feinheiten sprechen für das Spiel, weil sie die Ermittlungsarbeiten zwischendurch immer mal wieder auflockerten.

Vor dem Hintergrund, dass der Autor alle Spielutensilien selbst her und zusammengestellt hat, ist die Qualität dieses Spiels nicht hoch genug zu bewerten.

Der Schwierigkeitsgrad der #Rätsel steigert sich dabei stetig, was gerade zum Ende hin zu einer echten Herausforderung wird. Aber die Story rund um die 3 Steinstatuen zieht einem im Laufe der Spielzeit so sehr in den Bann, dass man am liebsten durchspielen würde. Davon würde ich jedoch abraten, weil man gerade zum Ende hin wirklich konzentriert bei der Sache bleiben muss.

Die optimale Spielweise ist tatsächlich Spiele à 2 Stunden, wobei man allerdings auch nicht zu viel Zeit zwischen den 3 Sessionen lassen sollte, um im Fluss der Story zu bleiben.

»Die drei Kolosse« schafft es, dass man in der Rolle der 5 Professoren tief in der Story bleibt, schnell einen Bezug zu Nottheim und den verbliebenen Einwohnern bekommt und so am Ende fast schon ein persönliches Interesse hat den Fall aufzulösen.

Die atmosphärischen Hörspiele tragen dazu bei, dass sich am Tisch eine Atmosphäre entwickelt, die einen tatsächlich für die gesamte Spielzeit in eine andere Welt zieht.

Am Ende hatten wir den Fall mit einer Spielzeit von 5 Stunden und 40 Minuten gelöst. Hinter uns lag damit ein packendes #Abenteuer, dass in seiner Detailverliebtheit und mit seiner durchdachten Rätselstruktur zu überzeugen weiß.

Natürlich kann man sich vorstellen, was in so einem selbst produzierten und selbst vertriebenen Spiel für eine Arbeit und ein Zeitaufwand drinsteckt. Aber schon jetzt freuen wir uns auf eventuelle weitere Fälle aus der Reihe »Groteske Geschichten«.

Hier kann man das Spiel kaufen …