Frühlingskonzert vom Posaunenchor Stadtmitte Gütersloh, 11. März 2023, Apostelkirche Gütersloh, 12. März 2023, Marienkirche Rheda Wiedenbrück, Review

Gütersloh, 13. März 2023

Draußen schmolzen die letzten Schneeflocken auf dem Rasen vor der #Kirche dahin und es war richtig kalt, als im Inneren der Kirche der Frühling mit voller Wucht und vollem #Sound erwachte. Der Posaunenchor der Stadtmitte zusammen mit 12 Jungbläsern unter der Leitung von Martin Stork vertrieb den Winter mit aller Macht und präsentierte in der Gütersloher #Apostelkirche und am Folgetag in der Wiedenbrücker #Marienkirche ein buntes und abwechslungsreiches Programm.

Nach der pompösen Eröffnungsfanfare von Rondeau aus Premiere Suite des Fanfares war es für jeden Zuhörer ersichtlich, dass es kein leises Erwecken des Frühlings sein wird. Das 2. Stück »Oh Haupt voll Blut und Wunden« erinnerte zunächst getragen und ruhig an die momentan begangene Passionszeit. Nach einem Menuett aus dem Notenbüchlein von Anna Magdalena Bach, das sehr sicher von den Jungbläsern vorgetragen wurde, waren dann alle Zuhörer gefordert, beim »Frühlingslieder #Potpourri« mit einzustimmen. Martin Stork hatte die Zwischenspiele selbst komponiert und den Jungbläsern auf den Leib geschrieben. In der Kirche erschallten die schönen, alten und bekannten Lieder wie »Nun will der Lenz uns grüßen«, »Im Märzen der Bauer«, oder »Der Mai ist gekommen«, die Jung und Alt gemeinsam sangen.

Im Anschluss an die heiteren Weisen brachte das Antikriegslied aus Ostpreußen »Es zogen einst fünf wilde Schwäne« eine nachdenkliche #Nuance in das #Konzert. Im Frühling ziehen die Schwäne anmutig über das Wasser, in diesem Stück steht diese #Metapher sinnbildlich für das Vernichtende des Krieges, in dem junge Burschen in die Schlacht ziehen und nicht wieder zurückkommen, weshalb die jungen Frauen nicht mehr den Brautkranz zur Hochzeit winden können und ehelos bleiben. Die Texte der einzelnen Strophen wurden von Martin Stork einfühlsam vorgetragen, so dass die Zuhörer die unterschiedlichen Interpretationen im Kontext mit dem Text nachvollziehen konnten.

Ein #Wald und #Flur Potpourri, das die einzelnen Lieder durch selbstgeschriebene Zwischenspiele (gespielt von den Jungbläsern) verband, lud wieder zum Mitsingen ein: »Ein Jäger aus Kurpfalz«, »Das Wandern ist des Müllers Lust«, »Kommt ein Vogel geflogen« und viele mehr.

Auf höchstem Niveau forderte das Stück »Im tiefen Keller« den Solisten. #Bass #Posaunist Jürgen Wolf, beherrschte die schwierigen Läufe meisterhaft und entlockte der Posaune mühelos die tiefsten und höchsten Töne glasklar. Man konnte sich das kühle #Glas #Weißwein, getrunken an einem schönen Frühlingsabend, leicht vorstellen.

Ein weiterer Höhepunkt des Konzertes war ein Stück aus den 1940er Jahren von dem Trompetenvirtuosen Harry James: »It’s been a long long time«. Das Stück wurde von dem 16 jährigen Chormitglied Paul Giese arrangiert. An der Solotrompete brillierte Frank Urbanski.

Das Stück »Lady Madonna« von den Beatles ist ein Hommage an die Mütter dieser Welt. Die Unterstimmen des Chores waren hier besonders gefordert, aber auch der Rest des Chores spielte konzentriert und akzentuiert.

Nach dem Schluss-Stück »The Wellerman comes« überreichte Jürgen Wolf im Namen der Chormitglieder einen Präsentkorb an den Chorleiter Martin Stork, mit den Worten »Danke, dass du mit uns dieses anspruchsvolle Programm erarbeitet hast. Wir wissen gar nicht, was wir höher schätzen sollen: deine musikalisch fachliche oder deine pädagogisch didaktische Kompetenz«.

Zur vom Publikum geforderten Zugabe wurde »Kein schöner Land in dieser Zeit« vom gesamten Chor mit den Jungbläsern gespielt und alle stimmten erneut laut ein. Nach diesem Konzert ist es ganz sicher, der Frühling muss nun kommen.