Mit iOS basic reagiert Apple jetzt auf die in jüngster Zeit lauter gewordenen Forderungen vieler Benutzer nach einfacheren Smartphones. »Ich will mit meinem Handy telefonieren, diesen ganzen sonstigen Firlefanz braucht kein Schwein«, so beispielsweise Martin Wutlich aus Brandenburg. Aber auch in den Vereinigten Staaten ist Kritik an der überbordenden Funktionsvielfalt laut geworden: »I just want a f*** telephone«, sagte Starmoderator David Letterman im April in der »Late Show«. iOS basic bietet ausschließlich eine Telefonfunktion. Es lassen sich keine Apps installieren, die Kamera ist außer Funktion gesetzt, WLAN- und Bluetooth-Schnittstelle sind softwareseitig deaktiviert und lassen sich vom User auch nicht aktivieren. Dasselbe gilt für die Ortungsfunktion. Immerhin erhöht sich so die Akkulaufzeit um rund 50 Prozent. Das System ist kostenlos über den AppStore erhältlich, läuft wegen der Systemanforderungen jedoch erst ab dem iPhone 5. Besitzer älterer Modelle müssen leider verzichten. Das erste Update hat Apple schon für den Herbst angekündigt. Dann sollen einige Bugs beseitigt werden und auch das Speichermanagement wird nochmals deutlich optimiert. Wegen der systemseitig deaktivierten WLAN-Schnittstelle lässt sich iOS basic nur per USB-Kabel mit einem Computer verbinden. Auch die iCloud kann nur mit einer Kabelverbindung genutzt werden. »Da mit iOS basic keine Apps genutzt werden können, wird bei einer iCloud-Verbindung auch nichts gespeichert und es werden keinerlei Daten übertragen«, begrüßen deutsche Datenschützer vor allem den Sicherheitsaspekt. Aus gut unterrichteten Kreisen ist zu erfahren, dass Hacker bereits an einem Jailbreak für iOS basic arbeiten. Damit sollen neben der Telefonfunktion auch Apps genutzt werden können, darüber hinaus wird man mit dem Jailbreak auch die Kamera und die WLAN- und Bluetooth-Schnittstelle nutzen können. Deutsche Benutzer müssen sich allerdings in Geduld üben – mit der deutschen Version des Jailbreaks ist nicht vor kommendem Frühjahr zu rechnen.