Gütersloh: Blick in die Geschichte – bedeutende Gütslerinnen

#Gütersloh, Oktober 2003

Marie Mangelsdorf (geboren 1847)

Marie #Mangelsdorf entstamm­te der Hu­ge­­notten­fa­milie der Rey und heiratete am 2. Au­gust 1867 den späteren Güters­loher Bür­ger­meister Emil Mangelsdorf. Am 11. Okto­ber 1878 riefen Marie und Emil Man­gelsdorf den Vater­län­di­schen Frau­enverein ins Le­ben. Der Landrat berichtete 1885 ­über die Ziel­set­zung des Vereins, dass er »haupt­sächlich […] die He­bung von Uebel­ständen unter der armen Bevöl­ke­rung« bezwecke. Für ihr Enga­ge­ment wurden sie 1899, ihr Mann 1906 mit der Rote Kreuz Me­daille 3. Klasse ausgezeichnet.

Emilie Thesing (geboren1806, gestorben 1850)

Die Erbin des Meier­hofes Char­lot­te Frie­de­­rieke Drewer (1779 bis 1854) heiratete den hannoverschen Rent­­meister zu Palster­kamp bei Dissen im #Teutoburger #Wald. Da der vorgesehene An­erbe früh verstarb, ging der Mei­erhof auf Emilie Thesing über. Die Emilienstraße im Stadtpark ­er­innert an die einstige Hofbesit­ze­rin Emilie #Thesing. Friederike Louise Barth war 1809 in Gütersloh als Tochter des Kaufmanns in Fellen, Häuten und #Fleischwaren Jacob Friedrich #Pu­welle geboren worden. 1832 heiratete sie Heinrich Barth. Sie war unter anderem im 1828 gegründeten Frauenverein in der Armen­pflege aktiv und leitete von 1836 bis zu ihrem Tod 1849 die #Nähschule und #Strickschule für #Kinder armer Leute. Es gibt in der Gütersloher #Geschich­te kaum »starke Frauen« nach heu­ti­gem Verständnis – eher waren sie an der Seite ihrer oft reichen Män­ner karitativ tätig und haben sich nicht selbständig profiliert. In der Regel waren die historischern Güts­lerinnen »starke Frauen« in der Fa­milie und haben so ihren anonymen Beitrag zur Geschichte der Stadt geleistet – frei nach dem Motto »Du heiratest ja sowieso«, wie es eine Ausstellung im #Stadtmuseum vor einigen Jahren thematisiert hatte.