250 Jahre Samuel Hahnemann, Homöopathie in Gütersloh

Mit Zuckerkügelchen (den bekannten Globuli, Träger des Medikaments) Beschwerden lindern oder gar heilen – über kaum ein anderes alternatives Behandlungsverfahren wird so heftig diskutiert, wie über die klassische Homöopathie. Dennoch findet die sanfte Heilmethode mittlerweile immer mehr Anhänger, selbst unter den Schulmedizinern. Kritiker der Homöopathie sagen dem Verfahren nur einen Placeboeffekt (Scheinmedikament ohne Wirkstoff) nach.

Andere sagen: allein das Zuhören, die Aufmerksamkeit könnte es sein, die bei Patienten eine Linderung erzielt. Neue wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, daß Wasser eine Art Gedächtnis besitzt. Genau hier setzte Samuel Hahnemanns Kernsatz der Homöopathie an, die er damals nur nicht wissenschaftlich beweisen konnte. Durch das Potenzieren (Dynamisieren) wurden die Substanzen auch verdünnt. Hahnemanns Ergebnis und die der nachfolgenden Forscher war, je mehr dynamisiert (potenziert) wurde, umso intensiver war die heilende Wirkung. Ein weiterer Effekt der Potenzierungen war, daß die giftigen Ursubstanzen (beispielsweise Schlangengifte oder Arsen) die Giftigkeit verloren und sich ein großes Spektrum an medizinisch hochwirksamen Medikamenten eröffnete.

Dieses Prinzip hat auch heute noch sehr große Bedeutung. Die Wirkstoffe, die in gereinigtem Wasser und Ethanol gelöst wurden, mußten eine Art Information enthalten. Die gebräuchlichen, mehr als 1.600 Wirkstoffe mit ihren verschiedensten Potenzierungen, zum Beispiel D 6, C 9, C 200, C 1.000 und weitere, sind mineralischen, pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Weitere sind synthetische Chemikalien oder Organpräparate. Im »Organon der Heilkunst« hat Samuel Hahnemann (1755 bis 1843) die gesamte Methodik der von ihm begründeten Homöopathie niedergeschrieben. Noch heute gilt dieses Werk weltweit als die »Bibel der Homöopathie«. Zu Hahnemanns Lebzeiten erschienen fünf immer wieder überarbeitete Auflagen. Paragraph 27 von Hahnemanns Organon ist nur einer von über 200 und besagt: »Das Heilvermögen der Arzneien beruht auf ihren der Krankheit ähnlichen Symptomen«.

Hier ein kleines Beispiel: Betrachten wir einen Patienten, der im Erstgespräch folgende Symptome vorweist (hier wird nur ein ganz kurzer Auszug aufgezählt): Unruhe, kann kaum stillsitzen, Ängstlichkeit besonders abends und in der Dunkelheit sowie vor und während eines Gewitters, Brennen im Mund und im Magen und zwischen den Schulterblättern. Das Brennen steht bei diesem Patienten im Vordergrund, selbst die Haut brennt ständig. Er hat Verlangen nach Kaltem wie Eiscreme oder Wasser. Ein Schwächegefühl im Magen, Überempfindlichkeit gegen Licht, Gerüche, Berührungen und noch weiteren zum Teil unzähligen Empfindungen und Symptomen, die zum Teil einzeln oder ganz komplex auftreten können. Man denkt hier zum Beispiel an das Arzneimittel Phosphorus, welches man nach genauester Repertorisation (Vorgehen bei der homöopathischen Arzneimittelwahl) geben könnte. Nur wenn die Repertorisation akribisch genau vorgenommen wird, hat man eine sehr hohe Chance, das richtige Arzneimittel zu finden, das nicht nur hilft, sondern auch heilt. Schnellere Hilfe kann man bei akuten Symptomen erwarten, bei denen ein weniger komplexes Krankheitsbild vorliegt. In einer nicht bedrohlichen Situation (oder gar chronischen) hilft hier bei kleineren Verletzungen auch mal die homöopathieerfahrene Mutter mit einer Gabe Arnica. Doch warnen Fachleute vor Selbstmedikation oder Behandlung durch einen nicht entsprechend ausgebildeten Homöopathen, denn vergessen wir nie: Die Arzneien sind hochwirksame Arzneimittel und gehören in die Hände eines gut ausgebildeten klassischen Homöopathen.

Genau dieses Prinzip unterscheidet die von Hahnemann beschriebene klassische Homöopathie mit ihren sogenannten Einzelmitteln von der in jüngeren Jahren erschienenen Komplexmittelhomöopathie, in der viele einzelne Mittel in zum Teil verschiedenen Potenzierungen vermischt werden. Folgt man den Gesetzmäßigkeiten des Begründers, führen die Gesamtheit aller zum Krankheitsfall zugehörigen Symptome nach dem »Ã„hnlichkeitsgesetz« »Similia similibus curentur« zu einem Arzneimittel mit nur einem Wirkstoff. Nur dann wirkt ein Mittel homöopathisch. Die Arzneimittel (beispielsweise der Firma DHU) werden nach dem homöopathischem Arzneimittelbuch (HAB) hergestellt, das Bestandteil des Deutschen Arzneibuches (DAB) ist und somit strengsten Kontrollen unterliegt. Die größte Frage, die immer wieder gestellt wird, ist: Wie kann ein Medikament wirken, wenn der Wirkstoff manchmal unterhalb der Nachweisgrenze liegt? Einen Lichtblick gab es vor zwei Jahren, der auch die Zweifler verunsicherte. Dort veröffentlichte der international anerkannte Schweizer Professor Louis Rey in der renommierten Fachzeitschrift Physica A Untersuchungen, wonach Wasser eine Art Gedächtnis besitzt. Die Untersuchung wurde mit der modernen Thermolumineszenzmethode erhoben. Rey beschrieb, daß sich in einer verdünnten Probe statistisch kein Molekül mehr befinden kann. Doch durch das Potenzieren drückt der Wirkstoff dem Wasser eben auch veränderte Eigenschaften auf, die es im Gedächtnis behält, selbst wenn der Wirkstoff »wegverdünnt« wurde. Somit war bewiesen: Wasser hat eine Art »Gedächtnis«.

Professor Rey machte das an einem sehr anschaulichen Beispiel fest: »Betrachten Sie eine leere beschreibbare CD und eine, die bereits Musik gespeichert hat. Chemisch analysiert betrachtet, sind beide aus der gleichen Menge Kunststoff und Metall-Legierungen hergestellt. Die Information der Musik können Sie jedoch nicht nicht chemisch-analytisch nachweisen, sondern nur durch gespeicherte Frequenzinformationen erleben. Ähnlich kann man sich die homöopathische Informationsspeicherung im Wasser vorstellen«, sagt Professor Rey. »Auch hier wird mit moderner Argumentation und Forschung klar, was Samuel Hahnemann mit seiner klassischen Einzelmittelhomöopathie ausgesagt hat. Wenn zuviele Informationen von verschiedenen Substanzen (Komplexmittelhomöopathie) auf einmal mit einem Mittel gegeben werden, gleicht es dem Versuch, als würde man auf einer CD gleichzeitig diverse unterschiedliche Musikstücke aufspielen, um sie dann später gleichzeitig abspielen zu wollen.« Die sanfte Heilmethode erzielte bei wissenschaftlichen Untersuchungen überraschend gute Ergebnisse. Eine bundesweite Studie des sozialmedizinischen Instituts der Berliner Charité (1710 gegründet zählt die Charité zu den ältesten und traditionellsten Krankenanstalten Deutschlands, sie ist heute zugleich Europas größtes Universitätsklinikum) an 500 Patienten zeigt ein mindestens ebenso gutes Abschneiden der Homöopathie im Vergleich zur Schulmedizin. Mehr als der Hälfte der Befragten ging es durch homöopathische Globuli besser, vor allem, wenn sie unter chronischen Beschwerden wie Asthma, Neurodermitis, Rheuma oder Migräne litten – gute Ergebnisse gab es auch bei akuten Erkrankungen.

Selbst an der Universitätsklinik München wurde vor zehn Jahren ein Modellprojekt zur Homöopathie gestartet. Dort wird sogar in komplizierten Fällen erfolgreich komplementär gearbeitet. Dort wird Schulmedizin mit der Homöopathie kombiniert. Kein verantwortungsbewußter, homöopathisch arbeitender Arzt oder Heilpraktiker glaubt, er könne auf die Fähigkeiten der Schulmedizin verzichten oder gar das Krankenhaus ersetzen. Jeder muß seine Grenzen erkennen und sorgfältigst arbeiten. Das gilt für allopathische Medizin (Schulmedizin) genauso, wie für die Homöopathische Medizin. Auch das ist ein wichtiger Auszug aus Hahnemanns Organon: »Mach’ es nach, aber mach’ es genau nach.«

Peter Brass Praxis für Naturheilkunde, Klassische Homöopathie, Naturheilverfahren, Chiropraktik
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