Schlupfloch im Casino – wie Mathematik und Magie einen Ablauffehler in einem Kartenmischgerät aufdeckten!

In Casinos werden Kartendecks nicht händisch gemischt. Dafür gibt es hochwertige Mischgeräte. Sie garantieren zufällige Kartenhände und verhindern so, dass spielerische Vorteile entstehen. So lautet jedenfalls die Theorie. Denn ein Unternehmen, das weltweit Kartenmischgeräte vertreibt, musste am eigenen Leib erfahren, wie angreifbar das eigene Produkt ist. Erst durch die Hilfe eines Magiers, der auf dem Gebiet der Mathematik ein Pionier ist, konnte eine drohende Katastrophe abgewendet werden. 

Gehackte Kartenmischgeräte

Als es Glücksspielbetrügern gelang, sich in die Kartenmischgeräte eines in der Branche renommierten Unternehmens zu hacken, war der Aufschrei groß. Panik machte sich im Konzern breit. Schließlich vertrieb man die eigenen Präzisions-Kartenmischmaschinen an zahlreiche Casinos. Tausende der Geräte waren in Las Vegas und auf der ganzen Welt im Einsatz. Die Lizenzgebühren brachten jedes Jahr Millionen von US-Dollar ein und das Unternehmen war sogar an der Börse notiert. Durch die Betrüger drohte jedoch all das zusammenzubrechen.

Die Bande verwendete eine versteckte Videokamera, um die Funktionsweise des Kartenmischers zu beobachten und die Abläufe aufzuzeichnen. Die Aufnahmen wurden dabei an einen Komplizen auf dem Parkplatz des jeweiligen Casinos übertragen. Dieser schaute sich die Bilder in Zeitlupe an, um die exakte Reihenfolge der Karten im Deck zu ermitteln. Die Information gab er dann an den Spieler am Tisch weiter. Dadurch entstand ein Schaden in Millionenhöhe.

Betrug auf dem landbasierten Glücksspielmarkt ist deutlich einfacher als im virtuellen Segment. Schließlich läuft online alles digital ab. Es gibt keine angreifbaren Schnittstellen wie z.B. Kartenmischgeräte. Das macht das Online-Glücksspiel bei lizensierten Anbietern deutlich sicherer. Wer dabei zu den seriösesten und besten Online-Casinos gehört, zeigt das Branchenportal Onlinecasinos Deutschland.

Entwicklung eines Prototypen

Als der Hack der Kartenmischgeräte bekannt wurde, entwickelte das Unternehmen einen Prototypen einer neuen Mischmaschine. Im Gegensatz zum Vorgängermodell arbeitete man diesmal mit sichtgeschützten Materialen. Glas wurde entsprechend nicht genutzt. So wollte man der Betrugsmasche mit der Videokamera einen Riegel vorschieben.

Zudem überarbeitete man das Mischverhalten. Das Gerät sollte die Karten innerhalb eines Durchgangs ausreichend mischen, so dass die Reihenfolge auf keinen Fall ermittelt werden kann. Auf diese Art und Weise wollte man Kartenzählern und anderen Betrüger das Handwerk legen. Zeitgleich sollte die Zeit zwischen den einzelnen Spielrunden verkürzt werden.

Überprüfung durch Persi Diaconis

Gleichwohl der Prototyp vielversprechend war, wollte das Unternehmen das neue Gerät nicht ohne fachkundige und sorgfältige Überprüfung auf den Markt bringen. In der Folge entschieden sich die Verantwortlichen den Magier Persi Diaconis zu kontaktieren. Als führender Experte für die Mathematik des Kartenmischens war er wie geschaffen für die Aufgabe.

Der an der Stanford University studierte Mathematiker machte sich mit seiner Mitarbeiterin Susan Holmes an die Arbeit. Sie analysierten das Innenleben des Prototypens genau und entdeckten relativ schnell einen Fehler im Ablauf. 

Gleichwohl der mechanische Mischvorgang zufällig zu sein schien, stellten Diaconis und Holmes fest, dass das Mischverhalten steigende und fallende Sequenzen aufwies. Dadurch konnte noch immer die Reihenfolge der Karten bis zu einem bestimmten Grad vorhergesagt werden.

Diacinos entwickelte eine Methode, um dem Unternehmen die Auffälligkeit des Geräts zu demonstrieren. Wenn etwa die erste aufgedeckte Karte eine Herz-5 war, vermuteten sie als nächste Karte eine Herz-6 – eine aufsteigende Reihenfolge. Sollte die nächste Karte jedoch eine Herz-4 sein, wäre dies ein Indiz für eine fallende Reihenfolge gewesen.

Mit dieser simplen Strategie waren die Mathematiker in der Lage, neun oder zehn Karten pro Deck richtig zu erraten – ein Fünftel aller Karten. Dieser Vorteil reicht kompetenten Spielern aus, um ein Casino um gigantische Summen zu erleichtern. Das Unternehmen reagierte entsetzt auf die Entdeckungen der Mathematiker, sah sich jedoch gezwungen, die Entwicklung des neuen Geräts einzustellen. 

Persi Diaconis – die Geschichte eines mathematischen Magiers!

Das Leben von Persi Diaconis hat sich schon immer um Zahlen, den Zufall und der mathematischen Ordnung gedreht. Die Dekodierung verschlüsselter Nachrichten, die Wiederzusammensetzung von DNA-Strängen oder die Optimierung von Web-Suchmaschinen – Diaconis hat schon das ein oder andere gesehen. 

Sein Interesse für Karten keimte im Jahr 1958 auf. Im Alter von 13 Jahren lernte er Alex Elmsley in New York City kennen – im Tannen’s Magic Emporium am Times Square. Elmsley war ein schottischer Informatiker und Zauberer, der das perfekte Mischen beherrschte. Dabei handelt es sich um eine Mischtechnik, bei der ein Deck in zwei Stapel mit je 26 Karten aufgeteilt und perfekt wie ein Reißverschluss zusammengemischt werden. Nur sehr wenige Menschen können diese Technik in unter zehn Sekunden korrekt ausführen. Diaconis ist einer davon.

Elmsley brachte Diaconis im Laufe der Jahre viele subtile Tricks bei, die alle Mathematik als Basis hatten. Zusammen machten sie die Straßen von NYC unsicher. Zehn Jahre lang lernten sie alle möglichen Arten von Zaubertricks und spürten Trickbetrüger auf, um ihre Techniken zu lernen.

Mathematik in Casinos

Mathematik und Glücksspiele stehen in direkter Verbindung zueinander. So lässt sich je nach Spiel ein bestimmter Prozentsatz oder eine Quote ausrechnen, wie das Spiel verlaufen könnte. Dafür benötigt es jedoch herausragende mathematische Fähigkeiten. 

Auch die Wahrscheinlichkeitsrechnung ist ein grundlegendes mathematisches Element, was tief in Glücksspielen verankert ist. Wer etwa erfolgreich Roulette spielen möchte, sollte sich vorher eine gute Strategie überlegen und auch die Wahrscheinlichkeit ausrechnen, auf welche Farbe und Zahl die Kugel letztendlich landen wird.

Da es hier unendliche Wahrscheinlichkeiten gibt, sollte man zuallererst ausrechen, auf welche Farbe die Kugel fallen könnte. In dem Fall handelt es sich um eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent. Bei der richtigen Zahl wird es allerdings schon etwas schwieriger, da man verschiedene Einsätze macht und hier eine bestimmte Quote ausgerechnet werden muss.

Auch beim Blackjack kann man sich ausmalen, wann nun ein Ass oder ein König kommt bzw. welche Karten schon aus dem Spiel sind. Wer gut mitrechnen kann und die Wahrscheinlichkeiten schnell im Kopf berechnet, hat einen kleinen Vorteil – sowohl gegenüber den Mitspielern als auch gegenüber der Bank. Nichtsdestotrotz wird hier kein Erfolg garantiert. Schließlich spielt auch das Glück eine tragende Rolle.